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09.02.2012 13:11

Die Kritische Theorie zeitgemäß ergänzt

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Thesen des Soziologen Hartmut Rosa von der Universität Jena finden in Frankreich Gehör

    „Empört Euch“, fordert der einstige Resistance-Kämpfer Stéphane Hessel in einer vielbeachteten Streitschrift. Der heute 93-Jährige formuliert sein Unbehagen an den gegenwärtigen Zuständen der Gesellschaft, das sich keineswegs auf Frankreich beschränkt. Der Text Hessels wurde in Frankreich begeistert aufgenommen. Gleiches widerfährt gegenwärtig dem Soziologen Prof. Dr. Hartmut Rosa von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Gerade ist Rosas Essay „Aliénation et accélération“ – deutsch „Entfremdung und Beschleunigung“ – in Frankreich erschienen und schon erfährt das Buch positive Besprechungen. Der Kritiker Maxime Rovere von „le magazine littéraire“ rechnet Rosa zu den Protagonisten der Kritischen Theorie und stellt ihn in eine Reihe mit Jürgen Habermas und Axel Honneth. Hartmut Rosa gehöre zu den „3 Tenören aus Frankfurt“, schreibt Rovere.

    Mit der neuen Publikation unternimmt Rosa den Versuch, seine erfolgreiche Schrift „Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“ einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. „Wir alle werden von Temporalnormen unter Druck gesetzt“, sagt Hartmut Rosa. Die allgegenwärtige Beschleunigung wirke längst wie ein unsichtbares Herrschaftsinstrument, das nahezu totalitäre Züge aufweist. Dabei sei es de facto ein Instrument, das ohne Akteure auskommt. Anders gesagt: Der Herrschaft der Beschleunigung sind sogar die Herrschenden unterworfen. Im Zuge dessen konstatiert der Jenaer Soziologe zunehmende Entfremdungstendenzen, die sich – bedingt durch den rasanten Austausch von Produkten – sowohl auf Gegenstände als auch auf Menschen beziehen. Alles Thesen, die in der französischen Anti-Steigerungs-Bewegung Widerhall finden.

    Prof. Rosa ist ein wenig überrascht über den Erfolg des Buches, weil der Text bereits 2010 auf Englisch erschienen ist. Gegenwärtig denkt er über eine deutschsprachige Ausgabe nach. Auszüge aus dem Buch erscheinen in dem Band „Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung“, das am 12. März bei Suhrkamp veröffentlicht wird.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Hartmut Rosa
    Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945510
    E-Mail: hartmut.rosa[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Die Erkenntnisse des Jenaer Zeitforschers Prof. Dr. Hartmut Rosa werden auch in Frankreich stark nachgefragt.
    Die Erkenntnisse des Jenaer Zeitforschers Prof. Dr. Hartmut Rosa werden auch in Frankreich stark nac ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Die Erkenntnisse des Jenaer Zeitforschers Prof. Dr. Hartmut Rosa werden auch in Frankreich stark nachgefragt.


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