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12.02.2012 15:18

DAAD fördet jetzt drei Germanistische Institutspartnerschaften der Universität Augsburg

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Zu den GIPs mit Irkutsk und Budweis ist jüngst die Kooperation mit Libreville (Gabún) hinzugekommen.

    Augsburg/StE/KPP - Gute Nachrichten für die Augsburger Germanistik und ihre ausländischen Partnerinstitute: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat allein für das Jahr 2012 Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro für drei Germanistische Institutspartnerschaften (GIP) der Augsburger Germanistik mit Instituten im Ausland bereitgestellt: Weitergefördert werden die seit Anfang 2009 bzw. 2011 bereits bestehenden GIP-Kooperationen mit den Universitäten Irkutsk (Russische Föderation) und Budweis (Tschechische Republik), mit Jahresbeginn 2012 neu in die GIP-Förderung des DAAD aufgenommen wurde eine Augsburger Partnerschaft mit der Université Omar Bongo in Libreville (Gabún).

    GIP oder: die deutschen Sprache im Ausland fördern!

    Die Germanistischen Institutspartnerschaften (GIP) sind ein 1993 ins Leben gerufenes Programm des DAAD zur Förderung der deutschen Sprache im Ausland. Allgemeines Ziel des GIP-Programmes ist es, die Germanistik an den Partnerinstitutionen in der Lehre - mit Blick auf Curricula, Weiterbildung und Lehrmaterialien - und in der Forschung - u. a. durch gemeinsame Forschungsvorhaben - zu unterstützen und in ihren spezifischen Potentialen zu fördern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der wissenschaftlichen und didaktischen Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.

    Intensiver und nachhaltiger Austausch auf Dozierenden- und Studierendenebene

    Das Programm ermöglicht neben dem Austausch von Dozentinnen und Dozenten auch den von Studentinnen und Studenten: Leistungsstarke Studierende der Partnerinstitute erhalten die Gelegenheit, ein Semester lang in Augsburg zu studieren. Umgekehrt bietet sich für Augsburger Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, für ein Semester an den Partneruniversitäten zu studieren oder sich dort als Tutorinnen oder Tutoren zu bewähren. "Neben 'handfesten' Anerkennungen von Studienleistungen können solche Auslandsaufenthalte in den sich rasch entwickelnden bildungspolitischen und wirtschaftlichen Landschaften der Partnerländer weiterführende Erfahrungen und Anregungen bringen", meint der auf Augsburger Seite für die Partnerschaften mit Irkutsk und Budweis federführende Inhaber des Augsburger Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft, Prof. Dr. Stephan Elspaß. Institutionell betreut werden diese beiden Augsburger Institutspartnerschaften sowie die aus Irkutsk und Budweis nach Augsburg kommenden Gäste durch die Arbeitsstelle FORUMOST an der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg (http://www.philhist.uni-augsburg.de/institute/forumost/).

    Augsburg - Irkutsk: seit drei Jahren fest etabliert

    Der seit Anfang 2009 geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft zwischen Augsburg und der Staatlichen Linguistischen Universität Irkutsk liegt ein Ende 2007 unterzeichnetes Rahmenabkommen beider Universitäten zugrunde. Die 1948 gegründete Staatliche Linguistische Universität (ISLU) ist eine von mehreren Universitäten Irkutsks, der Hauptstadt und mit 560.000 Einwohnern größten Stadt der russischen Oblast Irkutsk. An der 1952 eröffneten Fakultät für Deutsche Sprache werden derzeit etwa 800 Studierende von rund 30 Lehrkräften unterrichtet. Zu den Forschungsschwerpunkten der Irkutsker Germanistik gehören die Bereiche Interkulturelle Kommunikation, Semantik, Übersetzungstheorie, Didaktik des Fremdsprachenunterrichts sowie Sprachvariation. Die seit dem 1. Januar 2009 vom DAAD geförderte Partnerschaft wird in Augsburg von Elspaß und in Irkutsk von der Dekanin der Fakultät für Deutsche Sprache, Prof. Dr. Svetlana A. Khakhalova, koordiniert.

    Augsburg - Budweis: (Deutsch-)Lehrerbildung und Fachkräfte für Führungspositionen im tschechisch-deutschen Kontekt

    Seit Anfang letzten Jahres besteht eine GIP auch zwischen der Augsburger Germanistik und dem Germanistischen Institut der Südböhmischen Universität Budweis. Die Germanistik der 1991 gegründeten JCU bietet in den Bereichen Linguistik, Literaturwissenschaft, Mediävistik, Didaktik und Landeskunde die ganze Breite des Faches an. Jährlich nehmen rund hundert tschechische Studentinnen und Studenten ein Deutschstudium in verschiedensten Studiengängen auf, die von BA/MA-Programmen für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer bis hin zu einem erst jüngst eingerichteten Studiengang "Territoriale Studien – deutschsprachiger Raum“ reichen, der Fachkräfte für deutsch-tschechische Kultur-, Verwaltungs- und Dienstleistungspositionen ausbildet. Im Bereich der Sprachwissenschaft liegen die Schwerpunkte auf der Gender- und Textlinguistik, auf Kontrastiver Linguistik und auf Angewandter Sprachwissenschaft. Die deutsche Literaturwissenschaft in Budweis konzentriert sich auf die Gegenwart bzw. das 20. Jahrhundert mit besonderer Betonung des deutsch-tschechischen Kontextes sowie auf das Thema "Literatur und Film". Die GIP Augsburg - Budweis geht auf eine Initiative des Budweiser (und ehemals Augsburger) Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Jürgen Eder einerseits und Elspaß' andererseits zurück, knüpft aber an seit vielen Jahren bestehende intensive Kontakte zwischen den Germanistiken beider Universitäten sowie an eine seit 1993 bereits bestehende Kooperationsvereinbarung an.

    Augsburg - Libreville (Gabún): Augsburger Alumna leitet Germanistik-Abteilung der Université Omar Bongo

    Seit Beginn dieses Jahres wird eine dritte Augsburger Germanistische Institutspartnerschaft mit der Université Omar Bongo in Libreville (Gabún/Afrika) durch den DAAD gefördert, die von Prof. Dr. Martina Rost-Roth (Lehrstuhl für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und seine Didaktik) betreut wird und von besonderem Intereesse für Studentinnen und Studenten der Augsburger Studiengänge "Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und Interkulturelle Kommunikation" (BA) und "Anwendungsorientierte Interkulturelle Sprachwissenschaft" (MA) ist. Leiterin der Abteilung für Germanistik an der Université Omar Bongo ist Dr. Maryse Mangama-Ndong, eine ehemalige Promovendin der Universität Augsburg, zu der über Prof. em. Dr. Dr. h. c. Hans Wellmann, den Vorgänger Elspaß' auf dem Augsburger Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft, bereits ein langjähriger Arbeitskontakt besteht.

    Neben bildungs- und sprachpolitischen auch wirtschaftliche Interessen

    Aufgrund der bildungs- und sprachenpolitisch relevanten Schlüsselfunktion der Libreviller Germanistik-Abteilung als einziger Deutschabteilung im frankophon geprägten Umfeld des Staates Gabún artikuliert sich dort ein verstärktes Interesse an universitärer Ausbildung in Deutsch bzw. Germanistik. Deutsch wird an 28 Schulen des Landes unterrichtet, wobei der Unterricht teils noch von Lehrerinnen und Lehrern aus Nachbarländern bestritten werden muss. Dabei besteht in Gabún auch aus wirtschaftlichen Gründen ein Interesse an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Deutschkenntnissen, die insbesondere im Tiefbau und in der Zementindustrie sowie im Gesundheitssektor gefragt sind. Arbeitsschwerpunkte der germanistischen Zusammenarbeit Augsburg - Libreville sind Deutsch als Fremdsprache und Interkulturelle Kommunikation – insbesondere Höflichkeitsforschung – sowie Lexikologie und kontrastive Linguistik, wobei Deutsch hier nicht nur mit dem Französischen als offizieller Landessprache, sondern auch mit afrikanischen und insbesondere Bantusprachen kontrastiert werden kann. Für die Verfolgung interkultureller und sprachvergleichender Aspekte sind hier besonders günstige Voraussetzungen gegeben.

    Ideel und finanziell von hoher Bedeutung

    "Die Germanistischen Institutspartnerschaften sind gerade für kleinere und mittlere Germanistik-Institute im Ausland von hoher Bedeutung in ideeller und natürlich auch in finanzieller Hinsicht. Bei einer maximalen Laufzeit von zwölf Jahren können sie entscheidend zur Stärkung und zum Ausbau dieser Institute beitragen“, betont der Budweiser GIP-Partner Eder, der derzeit zum Zweck von Kooperationsgesprächen Gast an seiner "alten" Universität Augsburg ist.
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    Ansprechpartner:

    • für die GIPs mit Irkutsk und Budweis:
    Prof. Dr. Stephan Elspaß
    Telefon 0821/598-2775
    stephan.elspass@phil.uni-augsburg.de

    • für die GIP mit Libreville:
    Prof. Dr. Martina Rost-Roth
    Telefon 0821/598-2779
    rost-roth@phil.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.islu.ru/ - Staatliche Linguistische Universität Irkutsk
    http://www.jcu.cz/ - Südböhmische Universität Budweis
    http://www.uob.ga/ - Université Omar Bongo in Libreville


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Sprache / Literatur
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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