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09.04.2002 09:09

Vor allem junge Frauen sollen profitieren

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Studie zum Impfstoff gegen Papilloma-Viren geht in die entscheidende Phase

    Humane Papillomaviren sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Bis heute konnten etwa 100 verschiedene Typen dieses Virus entdeckt werden. Seit einigen Jahren wird als Ursache des Gebärmutterhalskrebses das humane Papillomavirus (HPV) diskutiert. Etwa 25 dieser unterschiedlichen Papillomavirus-Typen (HPV-Typen) stehen mit Erkrankungen im Genitalbereich der Frau in ursächlichem Zusammenhang. Während bestimmte HPV-Typen für die Bildung lästiger und ansteckender, aber prinzipiell gutartiger Genitalwarzen (Condylome) verantwortlich sind, können insbesondere die HPV-Typen 16 und 18 die Krebsentstehung am Gebärmutterhals verursachen. "Es ist inzwischen allgemein akzeptiert, dass der Gebärmutterhalskrebs als virusinduzierte Krebserkrankung der Frau angesehen werden kann, da 95 Prozent aller Zervix-Karzinome DNA humaner Papillomaviren enthalten," so Dr. med. Thomas Grubert, Leiter der Studie. Humane Papillomaviren sind stark verbreitet und werden sexuell übertragen. Die HPV-Infektion ist eine versteckte und sich ausbreitende Epidemie und zudem die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung. Allein in USA sind etwa 40 Millionen Menschen mit einem der über 100 verschiedenen HPV-Typen infiziert. Es ist davon auszugehen, dass sich mehr als die Hälfte aller sexuell aktiven Erwachsenen während ihres Lebens mit dem Virus infiziert. Die Infektionen bleiben entweder subklinisch oder induzieren primär gutartige Tumoren, die sich als Warzen, Papillome und Condylome zeigen. Bei dauerhaften Infektionen mit einigen Stämmen ist die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung von Gebärmutterhalskrebs oder seiner Vorstufen jedoch erhöht. Gebärmutterhalskrebs ist, nach Brustkrebs, die weltweit zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Weltweit erkranken etwa 470.000 infizierte Frauen an Gebärmutterhalskrebs, etwa 225.000 Frauen sterben pro Jahr hieran.

    Studie an der I. Frauenklinik des Klinikums der Universität München

    Derzeit geht die Entwicklung eines vorbeugenden Impfstoffes gegen HPV als Schutz vor HPV-Infektionen in die entscheidende Phase. Der Impfstoff ist gegen vier der wichtigsten und häufigsten HPV-Typen gerichtet: die Typen 6 und 11, die mit Genitalwarzen in Verbindung gebracht werden, sowie die Typen 16 und 18, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Wenn sich die Impfung als effektiv erweist, kann sie die Häufigkeit von HPV-Infektionen und Gebärmutterhalskrebs deutlich reduzieren. Der Impfstoff ist bereits auf seine Sicherheit und Verträglichkeit getestet und befindet sich derzeit in Phase III der klinischen Erprobung. Der Impfstoff enthält synthetische Virus-Partikel, die den echten HP-Viren gleichen, selbst nicht infektiös sind, aber eine Immun-Abwehrreaktion des Körpers hervorrufen. Die Studie wird bei gesunden jungen Frauen im Alter von 16 bis 23 Jahren durchgeführt werden, die noch keine Symptome einer HPV-Infektion haben. Interessierte Frauen, die an der Studie teilnehmen wollen, können sich kostenlos unter der Telefonnummer 0180-5088811 informieren.

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Thomas Grubert Telefon 089-51604285 oder per mail Thomas.Grubert@fk-i.med.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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