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10.04.2002 14:39

Komplizierte Blechbauteile ohne teure Werkzeuge herstellen

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Herstellung von Blechformteilen durch Tiefziehen erfordert große Pressen und teure Werkzeuge, die oft über 500.000 Euro kosten. Das lohnt sich zwar für große Stückzahlen, ist aber unwirtschaftlich, wenn kleine Serien oder Prototypen hergestellt werden sollen. Genau hier setzt der Lehrstuhl für Werkstofftechnologie / Präzisformgebung (LWP) der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Professor Gerhard Hirt mit seinem neuen Forschungsprojekt an: Durch eine neuartige schrittweise Blechumformung können - ähnlich wie bei der handwerklichen Bearbeitung (dem sogenannten "Treiben") - Bleche computergesteuert mit einfachsten Werkzeugen Schritt für Schritt in Form gebracht werden. Das Know-how liegt hierbei nicht mehr im teuren Formwerkzeug, sondern in der Entwicklung einer intelligenten Umformstrategie. Und an eben dieser arbeiten nunmehr die Saarbrücker Forscher. Hierfür nahm jetzt der Lehrstuhl von Professor Hirt im Zentrum für Innovative Produktion (ZIP) in Burbach eine neuartige Umformmaschine der japanischen Firma AMINBO europaweit als erster in Betrieb. In dem nun gestarteten Forschungsprojekt sollen die Möglichkeiten und Grenzen des neuen Verfahrens detailliert untersucht und Konstruktionsrichtlinien für Anwender erarbeitet werden. Das Projekt wird von der Studiengesellschaft Stahlanwendung e. V. (Düsseldorf) mit über 200.000 Euro und von Industriefirmen aus dem Bereich der Automobilzulieferer im Saarland sowie der Luft- und Raumfahrt mit weiteren 90.000 Euro unterstützt.
    Zukünftig wird es darauf ankommen, für jedes Bauteil die optimale Umformstrategie ohne langwierige Experimente zu bestimmen. Um auch hierbei die Nase vorn zu haben, engagieren sich Prof. Hirt und seine Mitarbeiter für die Computersimulation des Herstellungsprozesses mit deren Hilfe auch eine Übertragung der Technologie auf Großbauteile möglich werden wird.

    Wirtschaftlichkeitsrechnungen zeigen, dass das neue Verfahren für Stückzahlen von 1 bis etwa 1.000 Stück deutlich kostengünstiger sein wird als die klassische Technologie. Hinzu kommt ein drastischer Zeitgewinn, wenn zukünftig Prototypen direkt aus den Computer-Daten erzeugt werden können, ohne wochenlang auf die Herstellung des Werkzeugs zu warten. Dementsprechend zeichnet sich bereits ein starkes Interesse der Industrie ab.

    Sie haben noch Fragen? Dann wenden Sie sich an:
    Prof. Gerhard Hirt
    Tel. 0681-302-6520
    EMail: g.hirt@mx.uni-saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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