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27.02.2012 14:59

International Masterclasses bringen Schüler in Kontakt mit aktueller Forschung am CERN

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Jugendliche auf Teilchenjagd an der Urknallmaschine

    In den kommenden Tagen öffnen Forschungseinrichtungen rund um den Globus ihre Türen und laden mehr als 9.000 Schülerinnen und Schüler ein, sich einen Tag lang als Teilchenphysiker zu versuchen. Im Rahmen der International Masterclasses analysieren die Jugendliche Daten, die vom weltgrößten Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf – dem Large Hadron Collider (LHC) – stammen. International Masterclasses finden unter breiter deutscher Beteiligung vom 28.2. bis zum 24.3.2012 in 31 Ländern weltweit statt. Das Programm wird geleitet von Prof. Dr. Michael Kobel von der TU Dresden.

    Mit der Inbetriebnahme des weltweit größten Teilchenbeschleunigers, des LHC, ist für die Forschung eine neue Ära angebrochen. Die Teilchenphysiker suchen am LHC nach Antworten auf grundlegende Fragen zum Ursprung des Universums und dem Aufbau der Materie. Die Ergebnisse dieses Experiments werden nicht nur von der Fachwelt, sondern auch von der breiten Öffentlichkeit mit Spannung verfolgt. Bei den International Masterclasses können Jugendliche in Dresden und an 150 weiteren Universitäten und Forschungsinstitute diese Forschung hautnah miterleben. Die Teilnehmer arbeiten einen Tag lang wie echte Teilchenphysiker. „Diese Schülerforschungstage sind eine einzigartige Gelegenheit, Seite an Seite mit Wissenschaftlern Originaldaten auszuwerten und einen authentischen Eindruck von der modernen Forschung zu erhalten“, so Professor Dr. Michael Kobel von der TU Dresden, Leiter der International Masterclasses. Sogar eine Videokonferenz mit dem CERN steht für die Schüler auf dem Programm. So erleben die Jugendlichen auch den Aspekt der internationalen Zusammenarbeit, wie sie in der Teilchenphysik üblich ist.

    Einführende Vorträge vermitteln den Jugendlichen die nötigen Vorkenntnisse. Danach führen die Schüler Messungen mit Daten durch, die von Teilchen stammen, die in den kilometerlangen unterirdischen Röhren des LHC mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zusammenstoßen. „Die Jugendlichen können mit echten Daten vom LHC arbeiten, die erst vor wenigen Monaten aufgezeichnet wurden“, betont Michael Kobel. Drei Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC – ATLAS, CMS und ALICE – haben Daten für das internationale Schülerforschungsprogramm zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler können beispielsweise das Z-Boson vermessen, die Struktur des Protons ergründen oder Teilchen mit so genannter „Strangeness“ aufspüren. Auch das Higgs-Teilchen, nach dem die Forschungswelt noch fahndet, beschäftigt die Jugendlichen.

    An den International Masterclasses nehmen 31 Länder teil. 20 Termine gibt es in Deutschland, zu denen sich mehr als 1000 Jugendliche angemeldet haben. Zum Schülerforschungstag an der TU Dresden am 19.3. werden 90 Teilnehmer erwartet, eine Lehrerfortbildung zur Teilchenphysik findet am 17.3. statt. Die weltweite Beteiligung spiegelt die unter Teilchenphysiker übliche internationale Zusammenarbeit wider. Praktisch erleben können die teilnehmenden Jugendlichen diese Facette der Teilchenphysik in einer Videokonferenz, die ihren Forschungstag abschließt. Dort präsentieren die Nachwuchs-Wissenschaftler ihre Messergebnisse in einer Konferenzschaltung mit Schülergruppen aus anderen Ländern und dem CERN.

    Alle Veranstaltungen in Deutschland finden statt in Zusammenarbeit mit Netzwerk Teilchenwelt, dem bundesweiten Netzwerk zur Vermittlung von Teilchenphysik an Jugendliche und Lehrkräfte. Wer sich über die Teilnahme an den Schülerforschungstagen hinaus in der Teilchenphysik engagieren möchte – und seit neuem auch in der Astroteilchenphysik –, findet im Netzwerk Teilchenwelt verschiedene Möglichkeiten, von der Teilnahme an Workshops am CERN bis hin zur eigenen Forschungsarbeit.

    Die International Masterclasses werden koordiniert von Dr. Uta Bilow, TU Dresden, in Zusammenarbeit mit IPPOG, der International Particle Physics Outreach Group (IPPOG). IPPOG ist ein eigenständiges Komitee aus Vertretern der am CERN forschenden Länder sowie von CERN und DESY. Ziel der Gruppe ist es, die Teilchenphysik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unterstützt wird das Programm von der Helmholtz-Allianz "Physik an der Teraskala" und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Alle Teilneh¬mer erhalten eine DVD mit interaktivem Lern- und Arbeitsmaterial, deren Produktion u.a. von der High Energy and Particle Physics Division der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS-HEPP) gefördert wird.

    Kontakt: Programmleitung International Masterclasses: Prof. Dr. Michael Kobel, Tel. 0351 463-39880, kobel@physik.tu-dresden.de
    Programmkoordination International Masterclasses:
    Dr. Uta Bilow, Tel.: 0351 / 463-32956, uta.bilow@physik.tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.physicsmasterclasses.org
    http://Termine der Videokonferenzen: www.physicsmasterclasses.org/index.php?cat=schedule
    http://Video: Ein englischsprachiges Video über International Masterclasses finden Sie hier: http://www.youtube.com/watch?v=Lm3irM8f5OI


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Physik / Astronomie
    überregional
    Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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