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02.03.2012 10:39

Ist Gesichtsblindheit zugleich Körperblindheit?

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Betrifft die Gesichtsblindheit nur das (Nicht-)Wiedererkennen von Gesichtern oder ist der gesamte Körper davon betroffen? Um dieser Frage nachgehen zu können, suchen Neuropsychologen der Ruhr-Universität Bochum Probanden im Alter zwischen 20 und 45 Jahren, die nicht an einer Gesichtsblindheit leiden. Interessierte können sich ab sofort bei der Studienleiterin Dr. Denise Soria Bauser unverbindlich melden. Die Untersuchung dauert zwei Stunden; alle Teilnehmer erhalten eine finanzielle Aufwandentschädigung.

    Vergleichbar mit Farbenblindheit
    Die meisten Menschen haben noch nie darüber nachgedacht, wie wichtig es ist, andere Menschen zu erkennen. Intuitiv nutzen wir für diese Fähigkeit das Gesicht einer Person. Die Unfähigkeit, bekannte Personen anhand des Gesichtes zu erkennen, nennt man Prosopagnosie (Gesichtsblindheit). Die Schwierigkeit, bekannte Gesichter zu erkennen, ist vergleichbar mit Farbenblindheit. Menschen, die farbenblind sind, können farbige Objekte sehen, sie können allerdings die Farben nicht differenzieren. Bis jetzt sind nur wenige Fälle von Gesichtsblindheit beschrieben worden und das Wissen über die zugrundeliegenden Mechanismen ist gering. Des Weiteren ist bislang nicht untersucht worden, ob Prosopagnostiker ähnliche Schwierigkeiten damit haben, den gesamten Körper anderer Personen zu erkennen. Erste Befunde deuten darauf hin, dass Personen mit Gesichtsblindheit auch Schwierigkeiten damit haben, Personen anhand des gesamten Körpers wiederzuerkennen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Mechanismen, die dem Gesichter-Verarbeitungsdefizit und möglicherweise auch Körper-Verarbeitungsdefizit zu Grunde liegen, genauer zu verstehen. Dazu führen die Probanden eine einfache Aufgabe am Computer durch; gleichzeitig leiten die Bochumer Forscher ein EEG ab. EEG-Messungen sind schmerzfrei und nicht-invasiv und erlauben den Psychologen, Hirnaktivitäten abzuleiten, um genauer zu verstehen, wann im Gehirn bestimmte Verarbeitungsprozesse ablaufen.

    Weitere Informationen
    Dr. Denise Soria Bauser, Institut für Kognitive Neurowissenschaften, Abteilung Neuropsychologie der der Ruhr Universität, GAFO 05/606, Tel. 0234 3223574, E-Mail: denise.soria-bauser@rub.de

    Redaktion: Arne Dessaul


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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