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07.03.2012 14:16

Erster Vergleich von Hannah Arendt und Simone de Beauvoir

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Gießener Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz beschäftigt sich in ihrem neuen Buch „Gefährdete Freiheit“ mit den Politischen Theorien der beiden Frauen

    Der Mainstream der Politischen Theorie kennt nur wenige ideengeschichtliche Klassikerinnen – und würdigt kaum eine ausreichend. Umso bedeutsamer ist es, dass sich im 20. Jahrhundert zwei Frauen zur gleichen Zeit mit einer ganz ähnlichen philosophischen Orientierung den unbestrittenen Rang einer Klassikerin erworben haben: Hannah Arendt und Simone de Beauvoir. Die Gießener Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Arbeitsstelle Gender Studies, Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, setzt sich in ihrem soeben erschienenen Buch „Gefährdete Freiheit. Über Hannah Arendt und Simone de Beauvoir“ intensiv mit den politischen Ideen der beiden Frauen auseinander.

    Im Zentrum der Politischen Theorien Hannah Arendts und Simone de Beauvoirs steht ein Konzept von Freiheit, das sowohl enthusiastisch die Herausforderungen preist als auch realistisch die Gefährdungen erfasst. Aus der Perspektive des Freiheitskonzepts werden hier erstmals beide Theoretikerinnen ausführlich vergleichend betrachtet. Arendts Konzept einer zerbrechlichen Freiheit und Beauvoirs Idee einer beängstigenden Freiheit stellen komplexe moderne Anthropologien dar, die die Menschheit als soziale Spezies zeichnen, hin-und-her-gerissen zwischen Wagemut und Verzagtheit, angewiesen auf die Welt und die Anderen.

    Beide Theoretikerinnen vereint zudem eine kritische, mitunter abwertende Haltung gegenüber der „Naturseite“ menschlicher Existenz, gegen Körperlichkeit, Gattung und Notwendigkeit. Arendts und Beauvoirs biographisches und theoretisches Verhältnis zum Existenzialismus wirft schließlich die Frage auf, ob die existenzialistische Freiheitskonzeption vielleicht nicht zufällig für eine von Frauen formulierte politische Anthropologie in patriarchalen Gesellschaften besonders viel versprechend ist. Die Diskussion des Konzepts der gefährdeten Freiheit in der Politischen Theorie Arendts und Beauvoirs schließt erstmalig ein vergleichendes Verständnis beider Werke, ihrer großen Ähnlichkeiten und feinen Unterschiede auf.

    Titel:
    Barbara Holland-Cunz: „Gefährdete Freiheit. Über Hannah Arendt und Simone de Beauvoir“, Verlag Barbara Budrich 2012. 149 Seiten. Kart., 19,90 Euro, ISBN 978-3-86649-457-2

    Kontakt:
    Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Institut für Politikwissenschaft
    Karl-Glöckner-Straße 21 E, 35394 Gießen
    Telefon 06 41 99-23130 /-23131


    Bilder

    Cover des Buches "Gefährdete Freiheit"
    Cover des Buches "Gefährdete Freiheit"

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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