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16.04.2002 09:50

Pressekonferenz: Selbsthilfe via Internet? Zwischen Online-Therapie und "Internet-Suizid"

Dipl.-Journ. Maike Zander Pressereferat
Kompetenznetz Depression

    Das Internet wird von immer mehr Patienten mit psychischen Problemen genutzt. Online-Selbsthilfe gewinnt an Bedeutung, gleichzeitig birgt der anonyme Austausch per Internet auch Gefahren. Wissenschaftler um Prof. Dr. Ulrich Hegerl von der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München berichten im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, dem 26. April 2002, 11 Uhr, im PresseClub München über Chancen und Risiken des Internets.

    Zu den Gefahren des Internets gehören die so genannten "Internet-Suizide". Pro Jahr werden etwa 12.000 Selbsttötungen in Deutschland amtlich registriert, etwa 800 der Opfer sind unter 25 Jahre. Ein gewisser Teil der Suizide in dieser Altersgruppe wird in Suizidforen im Internet angekündigt. Deutschlandweit gibt es ca. 30 dieser Foren, weltweit bestehen mehrere tausend. Dr. Patrick Bussfeld und Dipl.-Psych. David Althaus, Psychiatrische Klinik München, beschäftigen sich mit "Internet-Suizidforen" und berichten auf der Pressekonferenz über Möglichkeiten der Suizidprävention.

    Nach neueren Schätzungen der WHO leiden mindestens acht Millionen Menschen in Deutschland über 18 Jahre unter einer psychischen Erkrankungen. Viele scheuen aber aus Angst vor Ablehnung den Weg in die Öffentlichkeit. Das Internet bietet ihnen die Möglichkeit, sich anonym zu informieren und Kontakt zu anderen Betroffenen aufzunehmen. "Eine Studie an der Ludwig-Maximilians-Universität zeigt, dass 42 Prozent der psychiatrischen Patienten bereits das Internet genutzt haben", sagt Prof. Dr. Ulrich Hegerl von der Psychiatrischen Klinik der LMU München. Online-Selbsthilfe wird als niedrig schwelliges Hilfsangebot verstärkt angenommen, so betreibt das Forschungsprojekt Kompetenznetz Depression im Auftrag des Bundesforschungsministeriums ein Online-Diskussionsforum für Patienten (www.kompetenznetz-depression.de). Der Psychiater Prof. Dr. Ulrich Hegerl wird im Rahmen der Pressekonferenz über erste Ergebnisse berichten: "Die Resonanz von mehr als 10.000 Beiträgen und knapp 1.000 Usern zeigt, dass es in Zukunft wichtig sein wird, Patienten auch online zu unterstützen."

    Ein weiteres Thema auf der Pressekonferenz: Der 11. September 2001 und die Bewältigung von Traumata via Internet. Der New Yorker Psychiater Robert S. Kennedy berichtet u.a. über die Rolle des Internets nach den Terroranschlägen als Informationsmedium für Mediziner und Psychologen, aber auch die Familien der Opfer.

    Themen und Gesprächspartner der Pressekonferenz:

    Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Psychiatrische Klinik der LMU München: Internet-Nutzung von psychiatrischen Patienten, Erfahrungen mit einem Online-Diskussionsforum

    Robert S. Kennedy, MD, Psychiater aus New York, www.medscape.com: Bewältigung von Traumata online: Der 11. September und das Internet

    Dr. med. Patrick Bussfeld / Dipl.-Psych. David Althaus, Psychiatrische Klinik München: "Internet-Suizid" und Möglichkeiten der Suizidprävention

    Pressekonferenz
    Ort: PresseClub München, Marienplatz 22, 80331 München
    Zugang durch die Gaststätte "Zum Ewigen Licht"

    Termin: Freitag, 26. April 2002, 11 Uhr

    Kontakt
    Maike Zander, PR-Referentin, Tel. 089/51 60 55-53, Fax -57, maike.zander@psy.med.uni-muenchen.de, Psychiatrische Klinik der LMU München, Kompetenznetz Depression,Kongress "Psychiatrie und Internet", Nußbaumstraße 7, 80336 München


    Weitere Informationen:

    http://www.psynet-congress.de
    http://www.kompetenznetz-depression.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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