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18.04.2002 09:53

Heineken-Preis für Professor Heinz Schilling

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften hat den Dr.-A.H.-Heineken-Preis für Geschichtswissenschaften 2002 Professor Heinz Schilling, Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland für seine herausragenden interdisziplinären, Konfessionalisierung und nationale Identitätsbildung verbindenden Arbeiten zur europäischen Geschichte der europäischen Frühmoderne zuerkannt. Der Preis ist mit 150,000 US $ dotiert.

    Die Stiftung begründet ihre Auswahl wie folgt:
    Ob es nun um das Verhältnis zwischen Kirche und Staat, die Rolle von Migranten, die Bemühungen um Schulbildung, die Durchsetzung von Normen und Werten oder den Vergleich innereuropäischer Entwicklungen geht, die Mehrheit von Heinz Schillings Forschungsthemen scheinen dem Feuilleton der Tageszeitungen entnommen. Im Gegensatz zur Presse geht es Schilling aber um das Aufzeigen der entsprechenden Entwicklungen in der Vergangenheit und damit um die Entstehungsgeschichte wichtiger Elemente unserer heutigen Lebenswelt.
    Schilling beschäftigt sich hauptsächlich mit der Geschichte Europas in der Zeit von Reformation und Gegenreformation. Dank seiner Arbeiten ist ein konsistenteres Bild dieser Epoche entstanden. Bisher konzentrierten sich die meisten Historiker, die die Geschichte der europäischen Frühmoderne (1550-1650) untersuchten, entweder auf Staatsbildungsprozesse oder religiöse Entwicklungen. Schilling erforscht hingegen die religiösen, sozialen und politischen Faktoren in ihrer Wechselbeziehung. Er wies nach, dass sowohl die sich neu formierenden protestantischen als auch katholischen Staaten eng mit der jeweils meist allein herrschenden Kirche ihres Territoriums zusammenzuarbeiten begannen. Schilling verdeutlichte, dass die europäische Geschichte viel einheitlicher verlief als bisher angenommen und lenkt somit den historischen Blick über Länder- und Konfessionsgrenzen hinaus.

    Zum Preisträger
    Prof. Dr. Heinz Schilling wurde 1942 in Bergneustadt geboren. Ab 1963 studierte er Geschichte, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Köln und Freiburg. In seiner Dissertation (1971) untersuchte er die Rolle niederländischer Emigranten im 16. Jahrhundert. Seine Habilitationsschrift beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen Religionskonflikten und Staatsbildung. 1980 wurde Schilling zunächst Professor an der Universität Osnabrück, dann an der Universität Gießen. Seit 1992 ist er Lehrstuhlinhaber am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Außerdem wirkte er als Gastprofessor an der University of Wisconsin in Madison und an der University of California in Berkeley. Schilling ist nicht nur ein außergewöhnlich produktiver Wissenschaftler, sein Werk wurde auch zum Vorbild für viele vergleichende Untersuchungen anderer.
    Schilling macht sein Fach gern auch für die breitere Öffentlichkeit zugänglich. So liefert er regelmäßig Beiträge für Rundfunk und Fernsehen, schreibt für Zeitungen und arbeitet an Ausstellungen mit. Augenblicklich ist er am Aufbau der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, dem ehemaligen Zeughaus, beteiligt, das in Kürze wiedereröffnet wird. Außerdem ist er Mitglied diverser wissenschaftlicher Gremien und Redakteur und Herausgeber von Fachzeitschriften und Buchreihen.

    Über den Preis
    Der Dr.-A.H.-Heineken-Preis für Geschichtswissenschaften wird seit 1990 alle zwei Jahre für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der europäischen Geschichtsforschung verliehen. Bisherige Preisträger waren u.a. Peter Gay, Heiko Oberman und Jan de Vries. Weitere Informationen über den Preis sind auf der Internetseite der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften zu finden: http://www.knaw.nl/heinekenprizes

    Preisverleihung
    Die Heineken-Preise werden alle zwei Jahre im Rahmen einer Sondersitzung der Akademie überreicht. Die diesjährige Preisverleihung findet am Dienstag, den 24. September 2002, in der Amsterdamer 'Beurs van Berlage' statt.

    Kontakt: Tel.: 030/ 2093-2210, Fax: 030/ 2093-2237, schillingh@geschichte.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.geschichte.hu-berlin.de/bereiche/fnz/index.htm


    Bilder

    Prof. Dr. Heinz Schilling / Foto: HU
    Prof. Dr. Heinz Schilling / Foto: HU

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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