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Die virtuellen Studienangebote der FernUniversität Hagen werden künftig auch Studierenden in der Justizvollzugsanstalt Tegel/Berlin offen stehen. In einem Modellprojekt erproben erstmals in der Bundesrepublik die FernUniversität und die Justizvollzugsanstalt den eingeschränkten Internetzugang für Inhaftierte. An der Hochschule eingeschriebene Studierende aus der JVA erhalten so die Möglichkeit, die online verfügbaren Studienangebote zu nutzen und an der damit verbundenen Kommunikation mit Betreuern und Kommilitonen teilzunehmen. Online geht es von Berlin direkt nach Hagen.
Die FernUniversität Hagen stellt schon seit längerem in wachsendem Maße Studienangebote ins Internet, ergänzt sie mit aktuellen Zusatzangeboten und betreut ihre Studierenden auch online. Inhaftierte Personen hatten bislang zwar schon die Möglichkeit, in der JVA Tegel wie auch in einigen anderen Justizvollzugsanstalten ein Studium an der FernUniversität aufzunehmen - und haben die Chance zur Ausbildung auch genutzt. Von den online-Angeboten der FernUniversität blieben sie allerdings ausgeschlossen.
Dem Engagement des AStA und der Findigkeit des FernUni-Rechenzentrums ist es nun zu verdanken, dass es eine Online-Verbindung mit eigener Telefonleitung in den Lernraum Virtuelle Universität der Hagener Hochschule gibt, also nur den ausgewählten Bereich fürs Studieren und Diskutieren. Die Verbindungen nach außen ins weltweite Netz wurden gekappt. Diese Sicherheitsfunktion war Voraussetzung dafür, dass das Modellprojekt überhaupt in die Erprobungsphase treten konnte, die jetzt mit ersten Studierenden in Berlin an den Start gegangen ist.
Im Schulgebäude der JVA gibt es einen gesonderten Raum, in dem eine schon bestehende Gruppe inhaftierter FernUni-Studierender zu festgelegten Zeiten unter Aufsicht online arbeiten kann. Die zwei Rechner und eine gesonderte Telefonleitung hat der AStA der FernUniversität für das Projekt in Berlin zur Verfügung gestellt. Ein sog. Router leitet die Studierenden im Netz direkt zum Studienangebot der FernUni. In Hagen sorgt ein eigens für dieses Projekt eingerichteter Mailserver mittels spezieller Filter dafür, dass die Kommunikation nur innerhalb des geschlossenen Systems möglich ist.
"Wir wollen auch den Studierenden in der JVA Tegel die Chance eröffnen, das ganze Studienangebot der FernUniversität zu nutzen," begründet der Rektor der FernUniversität, Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer, dieses Projekt, das unter der Federführung von AStA-Sozialreferent Matthias Pollack und von Privatdozentin Dr. Petra Gehring, der Beauftragten des Rektorates für Lehre im Strafvollzug, zusammen mit JVA-Leiter Dr. Klaus Lange-Lehngut und dem Anstalts-Beirat Paul Warmuth der JVA Tegel entwickelt worden ist. Für JVA-Leiter Lange-Lehngut ist die Initiative ein wichtiger Schritt in Richtung auf eine auch technisch zeitgemäße Aus- und Weiterbildung im Strafvollzug.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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