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22.04.2002 14:32

Bleiben Sie auch in diesem Jahr unserer Sprache auf der Spur!

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Vortrag zu über den Einfluss der Anglizismen und Amerikanismen

    Die Gesellschaft für deutsche Sprache - Magdeburg lädt am 25. April 2002, 19.00 Uhr, zu ihrem ersten Vortrag in diesem Jahr ein. Prof. Dr. Rudolf Hoberg, Technische Universität Darmstadt und Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache Wiesbaden, spricht zum Thema "English Rules the World. Was wird aus Deutsch?" Anschließend lädt der Sprachwissenschaftler die Besucherinnen und Besucher zur Diskussion ein. Der Vortrag findet im Gebäude 40/Raum 427, Zschokkestr. 32 (ehemals Virchowstraße), statt. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

    Der Referent wird den Einfluss der Anglizismen und Amerikanismen auf die deutsche Sprache näher betrachten. Was die Entwicklung der deutschen Gegenwartssprache angeht, so wird in der Öffentlichkeit die Frage nach dem englischen Einfluss am meisten diskutiert. Für viele Menschen sind die Anglizismen oder besser Amerikanismen ein Ärgernis. Manche regen sich darüber auf und schreiben erboste Briefe an Zeitungen, an die Duden-Redaktion und an die Gesellschaft für deutsche Sprache.

    In dem Vortrag wird Professor Hoberg das Verhältnis zwischen Deutsch und Englisch vor allem unter zwei Aspekten betrachten: Zum einen geht es darum, welche Rolle das Deutsche neben dem Englischen in der heutigen Welt spielt. Zum anderen wird der Einfluss des Englischen auf das Deutsche genauer beleuchtet. Braucht eine lebendige deutsche Sprache auch fremde Wörter? Z. B. Homepage oder Heimatseite - wie sollen wir nun die neuen Ideen und Sachen bezeichnen? Wie hat man sich jemanden vorzustellen, der sich selbst für fit, cool und top hält? Ist er gesund oder leistungsfähig, ist er kühl, aufregend oder beherrscht, Spitze - ist er gewiss, und modern und weltläufig will er allemal wirken.

    Eine Bereicherung der Muttersprache ist zwar gut, Verständnisbarrieren sind es aber nicht. Auch in der "guten alten Zeit" hat sich unsere deutsche Sprache verändert - an Wörtern wie Boulevard oder Brünette nimmt heute keiner lauthals Anstoß. Sie haben unsere Sprache bereichert. Aufgrund der Schnelllebigkeit vieler Entlehnungen bleibt der Anteil fremder Wörter relativ konstant.

    Besteht zur Zeit aber nicht vielleicht dennoch ein Grund zur Beunruhigung? Sind es nur reine Horrorszenarien von selbsternannten "Sprachschützern", die uns den Eindruck vermitteln wollen, wir Sprecher unserer Muttersprache seien der "Invasion" fremden Wortguts "wehrlos" ausgesetzt und bräuchten dringend ein Sprachenschutzgesetz? Ein überlegter Umgang mit Anglizismen ist angesagt, um die Kommunikation in unserer Sprachgemeinschaft zu erleichtern. Sprache lebt durch den Gebrauch, also durch jeden einzelnen, der sich um den aus seiner Sicht angemessenen Ausdruck bemüht.

    Rudolf Hoberg ist Professor für Sprachwissenschaft und Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Die Gesellschaft ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Seit ihrer Gründung im Jahre 1947 sieht sie es als ihre Aufgabe an, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die deutsche Sprache zu vertiefen und ihre Funktion im globalen Rahmen sichtbar zu machen. Die GfdS hat sich zum Ziel gesetzt, die Sprachentwicklung kritisch zu beobachten und auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung Empfehlungen für den allgemeinen Sprachgebrauch zu geben.

    Der Sprachwissenschaftler arbeitet in zahlreichen Gremien u. a. in der Kommission für "Besseres Deutsch". Dabei geht es natürlich um die Anglizismen aber auch um viele andere Sprachfragen. Darüber hinaus ist Prof. Hoberg Mitglied der "Zwischenstaatlichen Kommission für die deutsche Rechtschreibung" (Rechtschreibkommission), Mitglied der Jury für die Wörter und Unwörter des Jahres, Mitglied der Jury für die Verleihung des Grimm-Preises für Germanisten des Auslandes, Mitglied der Jury für die Verleihung des Medienpreises für Sprachkultur.

    Prof. Dr. Hoberg steht sowohl für ein Pressegespräch als auch für Interviews zur Verfügung.

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Dr. Kornelia Pape, Vorsitzende der GfdS in Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Germanistik, Tel. (0391) 67-16640/-16616; Fax: 67-16559, e-mail: kornelia.pape@gse-w.uni-magdeburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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