Unterschiedliche soziokulturelle Orientierungen von Ost- und Westdeutschen sowie die spezifischen materiellen Lebensbedingungen in Ostdeutschland spiegeln sich in besonderem ostdeutschen Informationsbedürfnis wider. Dies hat die GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung in einer qualitativen Studie für die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD, ZDF, MDR, ORB und SFB festgestellt.
Ostdeutsche aus städtischen wie ländlichen Regionen gaben Auskunft über ihre Lebensführung und Mediennutzung. Die GIM-Unitleiterin Dr. Kerstin Ullrich und ihr Team setzten hierfür eine Kombination aus Methoden wie kreativen Tagebüchern, Inhome-Explorationen und Fokusgruppen ein.
Die GIM-Studie zeigt: Den Ostdeutschen ist an einer wertneutralen Widergabe der Realtität gelegen. Statt Meinungsjournalismus wünschen sie sich deshalb eher kurze Informationssendungen, die Fakten liefern. Statt ausführlichen Diskussionen interessieren eher die Ergebnisse des politischen Handelns, die anschaulich dargestellt werden sollen. Daneben ist den ostdeutschen Mediennutzern die Relevanz von Informationen für den eigenen Alltag wichtig. So sind z.B. Ratgebersendungen sehr beliebt.
Nähere Informationen zu den spezifischen Informationsbedürfnissen in Ost und West liefert der Artikel "Mehr Unterschiede als Annäherung?" von Gerlinde Frey-Vor et al., der in der Media Perspektiven 2/2002 erschienen ist.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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