Bildungsforscher der Universität Jena veröffentlichen Schriften Wilhelm Reins
Mehr als 40 Jahre lehrte und forschte Wilhelm Rein (1847-1929) an der Universität Jena. Hier bildete er Lehrer aus, führte Fortbildungsseminare durch und schaltete sich immer wieder in Debatten um Erziehung und Bildung ein. Vor allem für eine Neuausrichtung des Religionsunterrichtes setzte sich der gebürtige Eisenacher ein.
Zwei seiner Nachfolger an der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben jetzt in einem Band Reins „Schriften zu Religion und Religionsunterricht“ neu herausgegeben. Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz vom Institut für Bildung und Kultur sowie Prof. Dr. Michael Wermke von der Theologischen Fakultät der Universität Jena stellen in eigenen Beiträgen die „Protestantische Schulgestaltung“ Wilhelm Reins in den Mittelpunkt.
„Rein gehört sowohl als Praktiker als auch als Theoretiker zu den zentralen Figuren der protestantischen Bildungstraditionen“, erklärt Ralf Koerrenz. „Er stand als Vertreter der Schulreform in der ersten Reihe.“ Dabei sei ihm wichtig gewesen, das nationale Schulnetz als etwas zusammenhängendes Ganzes zu begreifen, um Veränderungen anzuregen. Einen ähnlich ganzheitlichen Ansatz habe er aber auch auf niedrigerer Ebene in der Schule vertreten. „Wilhelm Rein war nicht nur auf eine Reform des Unterrichts fixiert“, sagt Koerrenz. „Es ging ihm um die gesamte Institution ,Schule‘. Das bezog auch das Schulleben mit ein.“ Schulreisen seien etwa ein wichtiges Element seiner Ideen gewesen und reformpädagogische Konzepte wie die Kunsterziehung, Heilpädagogik und Landerziehungsheime habe er stark beeinflusst.
In diesem Zusammenhang spielte auch die Religion immer wieder eine wichtige Rolle. „Dabei thematisierte er nicht nur ihre Funktion in der Gestaltung von Schule, sondern er setzte sich auch intensiv damit auseinander, wie Religion als expliziter Inhalt in den Unterricht aufgenommen werden könne“, sagt Michael Wermke. Im Vordergrund habe dabei die Befähigung der Schülerinnen und Schüler zu einer selbstständigen religiösen Urteilsbildung gestanden.
Mit dem neuen Band unterstreichen die beiden Wissenschaftler der Universität Jena einmal mehr ihre Ambition, das historische und gegenwärtige Spannungsfeld zwischen Bildung und protestantischer Religion näher zu beleuchten. Der Band entstand als Publikation des Landesgraduiertenkollegs „Protestantische Bildungstraditionen“ in enger Kooperation mit dem interdisziplinären „Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung“ (ZRB) der Universität Jena.
Bibliographische Angaben:
Ralf Koerrenz und Michael Wermke (Hg.): Wilhelm Rein: Protestantische Schulgestaltung. Schriften zu Religion und Religionsunterricht. Verlag IKS Garamond, Jena 2012, 143 Seiten, Preis: 14,90 Euro, ISBN 978-3-941854-80-2
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz
Institut für Bildung und Kultur der Universität Jena
Am Planetarium 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945331
E-Mail: s8kora[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Michael Wermke
Theologische Fakultät der Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941171
E-Mail: Michael.Wermke[at]uni-jena.de
Cover der neuen Publikation.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung, Religion
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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