Romanisten der Universität Jena starten öffentliche Ringvorlesung am 18. April 2012
Es ist kein Geheimnis, dass die Fußball-Europameisterschaft 2012 zu den größten sportlichen Ereignissen des Jahres gehört, dem Menschen aus den Ländern und Nationen Europas entgegenfiebern. Doch Europa besteht nicht nur aus den Nationalstaaten, die an der EM teilnehmen. Ein Beweis dafür ist die Europeada 2012, die Fußball-EM der (autochthonen) nationalen Minderheiten, die vom 16. bis 24. Juni in der Lausitz stattfindet. Insgesamt 20 Mannschaften aus 13 europäischen Ländern nehmen an dem Ereignis teil und vertreten die nationalen Minderheiten und kleinen Völker Europas mit ihren vielen unterschiedlichen Sprachen.
Diesem Thema der sprachlichen Vielfalt nimmt sich auch das Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena an. Aus Anlass der Europeada veranstalten die Jenaer Romanisten im Sommersemester 2012 eine öffentliche Ringvorlesung zum Thema „Sprachen im Abseits – Regional- und Minderheitensprachen in Europa“. Vom 18. April bis zum 18. Juli stellen jeden Mittwochabend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprachliche Minderheiten vor. „Unser Ziel ist es, das Interesse an der Sprachenvielfalt Europas zu wecken“, erklärt Institutsdirektor Prof. Dr. Rainer Schlösser. „Wir möchten die Existenz von Minderheitensprachen – wie dem Baskischen, Walisischen oder dem Galizischen – möglichst vielen Menschen bewusst machen.“
Die Ringvorlesung eröffnet der Rumänist Prof. Dr. Wolfgang Dahmen. Er spricht über die europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen. Sie schützt und fördert die in Europa gesprochenen Regional- und Minderheitensprachen als bedrohten Aspekt des europäischen Kulturerbes. „Gerade romanische Länder wie Frankreich, Italien und Spanien zeichnen sich durch sprachliche Vielfalt aus. Einige haben unterschiedliche, zum Teil vorbildliche Regelungen geschaffen, wie mit diesem Sprachreichtum umzugehen ist“, sagt Prof. Schlösser. Er betont jedoch, dass auch sprachliche Minderheiten in anderen Regionen betrachtet werden.
So widmet sich am 25. April Prof. Dr. Johannes Kramer von der Universität Trier der Landessprache Luxemburgisch. Passend dazu besuchen an diesem Tag der Großherzog und die Großherzogin von Luxemburg Jena. Historisch betrachtet ist Luxemburgisch als Dialekt des Deutschen anzusehen, der sich aber im 20. Jahrhundert als eigenständige Sprache emanzipiert hat. In einem weiteren Vortrag kommt am 23. Mai Simon Faber zu Wort. Der Oberbürgermeister von Flensburg, der sich der dänischen Minderheit zugehörig fühlt, berichtet über das Leben und die Sprache der Dänen in Schleswig-Holstein.
Die einstündigen Vorträge richten sich an Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Sie beginnen jeweils 18.15 Uhr im Hörsaal 9 des Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Das vollständige Programm ist im Internet zu finden unter: www.romanistik.uni-jena.de.
Ergänzendes Programm
Ergänzt wird die Ringvorlesung durch ein flankierendes Programm. Die Romanistin Svenja Brünger bietet ein Seminar über Sprachminderheiten in Norditalien an, Wolfgang Dahmen über die Charta des Europarats zu Regional- und Minderheitensprachen. Mit interessierten Studierenden wird während der Woche der Europeada eine Exkursion in die Lausitz stattfinden. Dort werden die Studierenden die Möglichkeit haben, mit Vertretern der Sprachminderheiten in direkten Kontakt zu kommen.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer Schlösser
Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944641
E-Mail: rainer.schloesser[at]uni-jena.de
http://www.romanistik.uni-jena.de/wp-content/uploads/2012/04/120703632_opti_1.pd... - das Programm der Ringvorlesung.
Der Jenaer Romanist Prof. Dr. Rainer Schlösser möchte mit der neuen Ringvorlesung die Existenz von M ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, jedermann
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Der Jenaer Romanist Prof. Dr. Rainer Schlösser möchte mit der neuen Ringvorlesung die Existenz von M ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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