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25.04.2002 12:13

"Ein Schneck is ynn einem born..."

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Adam-Ries-Ausstellung in der Universitätsbibliothek wird zum Auftakt der 12. Erfurter Hochschultage eröffnet.

    Unter dem Motto "Ein Schneck ist ynn einem Born..." veranstaltet die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha im Neubau der Universitätsbibliothek Erfurt, Nordhäuser Straße 63, eine Ausstellung mit Originaldrucken von Rechenbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts. Neben Werken aus dem reichhaltigen Fundus der UFB Erfurt/Gotha sind auch wertvolle Leihgaben anderer deutscher Bibliotheken vertreten.
    Oberbürgermeister Manfred Ruge und der Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Dietmar Herz, werden mit dem Präsidenten der Universitätsgesellschaft Dr. Anselm Räder und Repräsentanten der Adam-Ries-Städte Staffelstein und Annaberg-Buchholz die Ausstellung und zugleich die 12. Erfurter Hochschultage am Sonntag, dem 28. April 2002 um 11.00 Uhr eröffnen.

    In der Ausstellung sind insbesondere sind die Rechenbücher von Adam Ries zu bewundern, von denen das erste und das zweite in Erfurt geschrieben wurden und auch in verschiedenen Auflagen erstmals in Erfurt erschienen. Adam Ries (1492 - 1559) hielt sich zwischen 1518 und 1522/1523 in Erfurt auf. Sein drittes Rechenbuch, die Practica, bereits 1525 inhaltlich vollendet, erschien 1550 und birgt sein vermutlich einzig erhaltenes Porträt.
    Als Erfurter Mathematiker bzw. Rechenmeister neben Adam Ries sind im 16. Jahrhundert Heinrich Schreyber (Grammateus), Nikolaus Fellner und Johann Weber bekannt und durch einige ihrer Werke in der Ausstellung vertreten. Auch Michael Stiefel, einer der bedeutendsten Mathematiker in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Deutschland, darf nicht fehlen.

    Eine Auswahl von Rechenbüchern anderer Autoren des 16. und 17. Jahrhunderts demonstriert die große Verbreitung des damaligen neuen Mediums Buch, sowie das rege Interesse an Rechenbüchern und mathematischer Bildung. Die frühen Etappen der Entwicklung des heutigen Schulbuchs lassen sich an diesen Beispielen gut nachvollziehen. Andreas Reyher setzte schließlich im 17. Jahrhundert einen Meilenstein bei der Herausbildung eines zeitgemäßen Schulwesens im Herzogtum Gotha.

    Schautafeln informieren über die Werke der Rechenmeister und über den Siegeszug des indisch-arabischen Zahlsystems im 16. Jahrhundert. Die Besucher haben die Möglichkeit, das "Rechnen auf den Linien" auszuprobieren.

    Die Rechenbücher von Adam Ries waren nicht zuletzt wegen ihrer vielen Aufgaben und Beispiele beliebt. Schon immer forderten Knobel- und Denkaufgaben die Leser heraus. Ein Beispiel der traditionellen Unterhaltungsmathematik ist die Schneckenaufgabe, die der Ausstellung ihren Namen gab: "Eine Schnecke ist in einem 32 Ellen tiefen Brunnen. Tagsüber steigt sie 4 2/3 Ellen empor, nachts sinkt sie wieder 3 3/4 Ellen. Wann erscheint Sie am Brunnenrand?" Nach 30 27/28 Tagen, sagt der Meister. Es darf gerechnet werden.

    Die Austellung ist vom 29. April bis 31. Mai 2002
    werktags: 10.00 - 18.00 Uhr und samstags: 10.00 - 16.00 Uhr geöffnet.
    Öffentliche Führungen: mittwochs 17.00 Uhr
    Führungen für Schulklassen und andere Interessentengruppen innerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung unter Tel. 0361-737-1094


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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