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30.04.2002 13:13

Ein weiteres "Fundament" für Jenas Informatik

Monika Paschwitz Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    IBM und Uni Jena besiegeln Partnerschaft

    Jena (30.04.02) Das IT-Unternehmen IBM wird das Institut für Informatik der Uni Jena in den kleinen Kreis jener deutschen Universitäten aufnehmen, die im Rahmen des "University Partnership Program" (UPP) unterstützt werden - einem Förderprogramm für erstklassige Wissenschaftler. Zur Besiegelung der Partnerschaft trifft sich am 6. Mai eine Delegation von IBM mit Uni-Rektor Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn und Informatik-Professoren an der Alma Mater Jenensis.
    Zehn Jahre alt wird die Fakultät für Mathematik und Informatik der Friedrich-Schiller-Universität im Dezember, und mit ihr das Institut für Informatik. Einen Grund zum Feiern gibt es allerdings schon jetzt: Jena ist in den Kreis der bisher zwölf Partneruniversitäten von IBM Deutschland aufgenommen worden. IBM - auch "Big Blue" genannt - ist mit einem Gesamtumsatz von rund 86 Milliarden Dollar der weltweit größte Anbieter im Bereich Informationstechnologie (Hardware, Software und Services). Die Kooperation von IBM mit der Jenaer Universität kommt nicht von ungefähr: Bereits seit längerem haben die Uni-Informatiker ein enges fachliches Verhältnis zum Computer-Riesen. Prof. Dr. Martin Welsch vom IBM-Entwicklungszentrum in Böblingen hält hier schon seit 1994 Vorlesungen, seit April vorigen Jahres ist er Honorarprofessor. Weil er Industrie und Uni kennt und damit quasi "beide Sprachen spricht" weiß er, welche Art von Absolventen in der Wirtschaft gefragt sind. Auch andere IBM-Mitarbeiter lehrten und lehren in Jena und verstärken so den Praxisbezug. Prof. Dr. Klaus Küspert vom Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme war zehn Jahre als Wissenschaftler bei IBM tätig, andere Jenaer Hochschullehrer haben ebenfalls schon bei "Big Blue" gearbeitet. Seit Ende der 90er Jahre haben zudem ein halbes Dutzend Jenaer Informatikstudenten als gern gesehene Gäste ein Praktikum in den amerikanischen Entwicklungszentren der Firma absolviert. Mehrere Absolventen der Uni arbeiten inzwischen bei IBM in Deutschland und den USA und halten auch als Alumni einen guten Kontakt zu ihrer ehemaligen Alma Mater.

    Mit der Partnerschaft will IBM die erfolgreiche Zusammenarbeit erleichtern und zugleich auf ein noch festeres Fundament stellen: neue Projekte mit der Uni können jetzt rascher und einfacher umgesetzt werden. Zum Auftakt am 6. Mai kommen Wilhelm F. Neuhäuser, Bereichsleiter im IBM-Entwicklungszentrum Böblingen, der Leiter Wissenschaftsbeziehungen für IBM Europa, Manfred Reinhardt, und Prof. Welsch aus dem deutschen IBM-Entwicklungszentrum nach Jena. Hier treffen die IBM-Vertreter mit dem Rektor und den Spitzen von Fakultät und Uni-Rechenzentrum zusammen, um über die weitere Ausgestaltung der Partnerschaft zu beraten. Eine "Morgengabe" haben die IBMer auch dabei: Bereits vor einigen Wochen haben sie mit Prof. Küspert vereinbart, dass beide Partner bei der Weiterentwicklung so genannter objektrelationaler Datenbanksysteme zusammen arbeiten. Dieses Vorhaben unterstützt IBM mit einem "Shared University Research Grant". Dabei ist daran gedacht, Küsperts Arbeitsgruppe einen größeren Datenbank-Server und sechs Client-Systeme zur Verfügung zu stellen - eine gute Basis für die Partnerschaft zwischen IBM und Uni.

    Für die Wahl der Uni Jena als Partner gibt es zahlreiche Gründe: Hier werden erfolgreich junge Informatiker ausgebildet, seit einiger Zeit auch Bio- und Wirtschaftsinformatiker. Der Studiengang ist inzwischen so etabliert, dass die Informatik in der Hochschulrangliste vom "Stern" und vom Centrum für Hochschulentwicklung besonders "für Zielstrebige" empfohlen wird, weil Studenten hier "nicht nur belehrt, sondern auch beraten werden." Und im Ranking des "Spiegel" landeten die Informatiker 1999 auf Platz 3 unter den 39 Unis, die dieses Fach anbieten. Bei der Studiendauer sind sie ebenfalls besonders schnell, wie der Wissenschaftsrat in einer Untersuchung herausfand: Elf Semester dauert das Studium hier durchschnittlich, im bundesdeutschen Schnitt sind es 13. Das hat sich herumgesprochen: Zwischen 200 und 300 Studienanfänger beginnen jedes Jahr in Jena mit dem Studium.

    Jenaer Informatikabsolventen sind denn auch bundesweit gern gesehen. Ein großer Teil der Abgänger geht nach dem Diplom oder der Promotion in die freie Wirtschaft - zu IT-Beratungsfirmen, Software- und Systemhäusern, IT-Herstellern und Serviceunternehmen. Deshalb arbeiten die Jenaer Informatiker von jeher gut mit Fachleuten aus der Industrie zusammen: Studenten gehen zu Praktika in die Firmen oder fertigen dort gar ihre Diplomarbeiten an, Lehrbeauftragte aus der Industrie halten Vorlesungen oder Seminare an der Uni ab, Uni-Wissenschaftler und Praktiker arbeiten an gemeinsamen Forschungsprojekten und in Normungsgremien. Zu den Firmen, die schon seit Jahren derartige Kontakte nach Jena haben, gehören die führenden Unternehmen der Informations- und Computertechnik: zum Beispiel SAP, die Software AG, die Deutsche Telekom und auch IBM.

    Der Computer-Gigant beschäftigt 320.000 Menschen in 170 Ländern, davon allein 26.000 in Deutschland. IBM war es, die den PC zur Marktreife gebracht und erste Standards gesetzt hat. Nach wie vor ist es auch IBM, die die Entwicklung vorantreibt: Unter den zehn leistungsstärksten Rechnern der Welt, die jedes Jahr in einer Liste veröffentlicht werden, ist IBM beispielsweise gleich fünfmal vertreten, darunter auf dem ersten Platz.

    Weitere Informationen: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Informatik, Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme, Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena, Prof. Dr. Klaus Küspert, Tel. 0 36 41 / 94 63 60, 94 63 61, Fax: 0 36 41 / 94 63 02, E-Mail: kuespert@informatik.uni-jena.de oder im Internet unter http://www.informatik.uni-jena.de/dbis/


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik.uni-jena.de/dbis/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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