Industrieroboter sollen Menschen von monotonen und gesundheitsschädlichen Arbeiten entlasten – auch den Lagerarbeiter in der Intralogistik, wo bis zu 100 000 verschiedene Artikel zu kommissionieren, zu depalettieren oder zu palettieren sind. Diese enorme Artikelvielfalt war für die Automatisierung und speziell die Greiftechnik bisher immer ein Problem. Der IPA-Kommissionierroboter mit Aufwälzgreifer schafft hier Abhilfe: Mit neuen Funktionen und optimierter Sensorik präsentiert sich das System auf der Automatica 2012 noch flexibler – sowohl, was Größe, Gewicht und Verpackungsart der zu handhabenden Objekte betrifft, als auch bei der Positionserkennung und beim Ablegen der Güter.
»Die Automatisierung wird durch bessere Sensorik, Daten- und Bildverarbeitung und schnellere Prozesse immer vielfältiger und leistungsfähiger. Diese Entwicklung machen wir uns konsequent zunutze«, sagt Hendrik Mütherich, Projektleiter in der Abteilung Robotersysteme am Fraunhofer IPA. Über integrierte Bildverarbeitung unterschiedliche Objekte und Verpackungen lokalisieren und mit Aufwälztechnik dort zupacken, wo herkömmliche, von oben ansetzende Klemm- oder Sauggreifer bei dicht gestapelten Gebinden nicht mehr weiterkommen – das konnte der IPA-Kommissionierroboter schon vorher. Jetzt beherrscht dieser Roboter weitere Handhabungsfunktionen, die Möglichkeiten für das Greifen und Ablegen erleichtern. Neu hinzugekommen ist außerdem ein Kraft-Momenten-Sensor an der Schnittstelle von Roboterflansch und Greifer, der das Gewicht des Gebindes automatisch überprüft und den Prozess besser kontrolliert.
Das Robotersystem kann Objekte bis 40 kg Gewicht und Breiten von 10 bis 150 cm handhaben. Die Bandbreite der Umverpackungen, mit denen der Greifer zurechtkommt, reicht mit den neuen Funktionen von Kartons und Trays über eingeschweißte Gebinde bis zu Beuteln und Säcken. Gegenwärtig führt Hendrik Mütherich vielversprechende Gespräche über eine Pilotanwendung im Praxiseinsatz bei einem Industriepartner. Der dringende Bedarf für den verstärkten Einsatz von Robotern beim Kommissionieren und Palettieren liegt für den Projektleiter auf der Hand: Ein Lagerarbeiter bewegt im Schnitt pro Schicht 7 bis 12 Tonnen Güter in ergonomisch ungünstiger Körperhaltung. Ermüdung und körperliche Folgeschäden im vorgerückten Arbeitsalter und damit einhergehend hohe Krankenstände und Fluktuation in der Belegschaft sind die Folge. Das IPA-Robotersystem hingegen schafft Taktzeiten von 8 bis 10 Sekunden ohne Pausen und Erschöpfung und übertrifft damit auf der Zeitachse die menschliche Leistung. Die Kapazität werde besser kalkulierbar, und der Mensch werde geschont, fasst Hendrik Mütherich zusammen: »Der Mensch ist einfach zu wertvoll, um ihn bei Arbeiten zu verschleißen, die ein Roboter-Kollege besser kann.«
Mehr auf der Automatica –
5. Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik
22. bis 25. Mai 2012
Neue Messe München
Halle B3 | Stand B3-331
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Hendrik Mütherich
Telefon +49 711 970-1136
hendrik.muetherich@ipa.fraunhofer.de
http://www.ipa.fraunhofer.de/robotersysteme
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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