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07.10.1996 00:00

Intelligente Dampfbremse vertreibt Baufeuchte

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst Nr. 10 - 1996

    Thema 3

    Intelligente Dampfbremse vertreibt Baufeuchte

    Wasser ist die haeufigste Ursache fuer Bauschaeden. Eine vom Fraunhofer-Institut fuer Bauphysik IBP in Holzkirchen zum Patent angemeldete intelligente Dampfbremse hilft, die Feuchte aus Dach und Wand zu vertreiben.

    Regen, Sturm, Schnee, Kaelte, Hitze - dagegen soll ein Haus schuetzen. Aber wer schuetzt das Haus vor schlechtem Wetter? Vor allem Holzkonstruktionen oder historische Gebaeude, wie zum Beispiel Fachwerkhaeuser, sind aeusserst wetterfuehlig: Wasser kann durch die Fugen zwischen Holzstaendern und Ausfachung dringen. Auch ausgebaute Dachboeden sind haeufig von einer erhoehten Feuchtebelastung betroffen. Das Fraunhofer-Institut fuer Bauphysik IBP in Holzkirchen hat eine neue Folie zum Patent angemeldet, die das Problem der Feuchte in Konstruktionen auf intelligente Art loest.

    Die intelligente Dampfbremsfolie verhindert Feuchteschaeden, indem sie ihre Wasserdampfdurchlaessigkeit den Umgebungsbedingungen anpasst. Im Winter, wenn Tauwassergefahr besteht, ist sie dicht und schuetzt das Gebaeude vor Wohnfeuchte. Im Sommer foerdert sie die Austrocknung, indem sie sozusagen ihre Poren oeffnet. Dieses intelligente Verhalten beruht auf ihrer feuchteabhaengigen Dampfdurchlaessigkeit und der Tatsache, dass kalte Luft viel weniger Feuchte aufnehmen kann als warme. Dampfsperren werden seit langem am Bau eingesetzt. Sie sollen verhindern, dass Wohnfeuchte im Winter in die gedaemmte Wand oder das Dach wandert und dort kondensiert. Feuchte, die von Anfang an im Dach oder in der Wand ist oder geringe Mengen von Niederschlagswasser koennen dadurch nicht schnell genug nach innen austrocknen. Deshalb werden zusaetzliche bauliche Massnahmen erforderlich.

    Die neue Folie verringert die Baukosten, da zum Beispiel eine Belueftung der Daemmung entfallen kann, wenn das Dach nachtraeglich ausgebaut wird. Sie ist schwer entflammbar, und ihre Inhaltsstoffe sind fuer den Menschen nicht schaedlich. Aehnliche Folien werden auch als Lebensmittelverpackungen oder in der Medizin eingesetzt. Zugleich verhindert die Dampfbremse das Austreten organischer Schadstoffe, zum Beispiel von inzwischen verbotenen, in alten Haeusern aber immer noch vorhandenen Holzschutzmitteln. Durch die Dampfbremse werden also nicht nur Gebaeude, sondern auch deren Bewohner geschuetzt.

    Die intelligente Dampfbremsfolie wird erstmalig auf der Messe Bau "97 in Muenchen praesentiert.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr.-Ing. Hartwig M. Kuenzel, Telefon 0 80 24/6 43-45, Telefax 0 80 24/6 43-66, Fraunhofer-Institut fuer Bauphysik IBP, Postfach 11 52, D-83601 Holzkirchen, email: kuenzel@hoki.ibp.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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