Vom 9. bis 13. Mai stehen die fremde Literatur und ihre Übersetzung im Zentrum der Aufmerksamkeit, wenn das Slavische Seminar der Universität Tübingen zu den Veranstaltungen der 4. Tübinger Übersetzerwoche einlädt. Lesungen, Workshops und Diskussionen präsentieren Literatur, gehen aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen nach und wecken die Lust am Lesen.
Am 10. Mai diskutieren im Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen die Autorin Felicitas Hoppe und der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer über Imperien und ihre Imaginationen, wenn sie John Steinbecks Russische Reise und Das eingeschossige Amerika von Jewgeni Ilf und Ilja Petrow vorstellen, die im vergangenen Jahr beide zum ersten Mal in deutscher Übersetzung erschienen sind. Sie spannen einen Bogen von den Beobachtungen der Autoren aus den 1930er und 1940er Jahren bis in die heutige Zeit, in der sich neue Konstellationen und altvertraute Stereotype verflechten.
Wie brisant das Verhältnis von Sport und Politik sein kann, zeigen die momentan nicht abreißenden Diskussionen um die Behandlung der ukrainischen Ex-Premierministerin Julia Timoschenko und die bevorstehende Fußballeuropameisterschaft in der Ukraine. Am 12. Mai spricht die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk im Stadtmuseum bei der Lesung aus Wodka für den Torwart. 11 ukrainische Fußballgeschichten nicht nur über Fußball, sondern auch über die komplizierten gesellschaftlichen Transformationen und die aktuelle Lage in ihrem Land.
Einen weiteren Höhepunkt bildet die Lesung Buchstaben flammen auf den Fassaden am 13. Mai im Hölderlinturm, in der Hanns Grössel, Übersetzer des letztjährigen Literaturnobelpreisträgers Tomas Tranströmer, Rainer G. Schmidt und Wolfgang Schlüter die Poesie von Tranströmer, Herman Melville und William Wordsworth vorstellen.
Die literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer aus dem Polnischen und ins Polnische werden besonders gefördert vom Deutschen Polen-Institut Darmstadt. So vergibt das Institut seit 2002 alle zwei Jahre den Karl-Dedecius-Preis, der die Leistungen dieser Übersetzer würdigt. Den Preisträgern ist eine Ausstellung des Deutschen Polen-Instituts und der Robert Bosch Stiftung gewidmet, die am 9. Mai in der Universität Tübingen eröffnet wird und in den Räumen der Fachbibliothek Neuphilologie bis zum 13. Mai zu sehen ist.
Dass auch außerhalb von Europa interessante Literatur entsteht, die dem Leser Einblicke in andere Lebenswelten eröffnt, zeigt das Lesecafé am 12. Mai im Café Collegium. Der indische Autor Uday Prakash, die Argentinierin Mariana Enriquez, der angolanische Autor José Eduardo Agualusa und die US-Amerikanerin Kaui Hart Hemmings werden in der Veranstaltung Jenseits von Europa lesen von ihren Übersetzern vorgestellt.
Am 11. Mai sprechen im Club Voltaire der diesjährige Chamisso-Preisträger Michael Stavarič und der slowakische Autor Michal Hvorecký über den Kreuzfahrtroman Tod auf der Donau von Hvorecký und dessen Übersetzung.
Die 4. Tübinger Übersetzerwoche wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung, der Universität Tübingen, dem Universitätsbund und dem Fachbereich Kultur der Universitätsstadt Tübingen. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit wichtigen Tübinger Kultur- und Bildungseinrichtungen wie dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen, der Hölderlingesellschaft, dem Stadtmuseum und der Volkshochschule Tübingen statt.
Kontakt:
Claudia Dathe
Universität Tübingen
Koordinatorin Projekt „Textabdrücke – Literarisches Übersetzen“
Philosophische Fakultät
Slavisches Seminar
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen
Telefon +49 70 71 29-74275
E-Mail claudia.dathe[at]uni-tuebingen.de
http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/aktuelles/newsf... - vollständiges Programm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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