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08.05.2002 09:18

Lymphomprojekt ruft Ärzte zur Mitarbeit auf - Beitrag zur Qualitätssicherung der Lymphombehandlung

Antje Schütt KML | Information & Kommunikation
Kompetenznetz Maligne Lymphome

    Das Kölner und Saarländische Lymphomprojekt, das im Rahmen des Kompetenznetzes Maligne Lymphome seit Juni 2000 aktiv ist, rekrutiert noch bis zum 31. Mai 2003 Patienten, die im Kölner Raum bzw. im Saarland neu an einem malignen Lymphom erkranken. Ärzte werden zur Mitarbeit aufgerufen und gebeten, Patienten in die Studie einzubringen. In der einjährigen Pilotphase des Projektes konnten ca. 35-50% der inzidenten Lymphompatienten erfasst werden. "Wir haben hier also noch Potenzial, um die Datenbasis für unsere Untersuchung zu verbessern. Es wäre schön, wenn wir die Rekrutierungszahlen im letzten Projektjahr weiter steigern könnten", so der Wunsch der Projektleiter Dr. Ursula Paulus von der Universität zu Köln und Professor Dr. Michael Pfreundschuh von der Universität Homburg/Saar.

    Die prospektive Beobachtungsstudie hat zum Ziel, die Versorgungssituation und die Therapieergebnisse von Lymphompatienten zu erfassen. Dabei werden Patienten, die an einer Therapieoptimierungsstudie teilnehmen, mit Patienten verglichen, die außerhalb von klinischen Studien behandelt werden. Die Versorgungslage dieser Patienten ist bisher unklar. Es ist nicht einmal bekannt, wie hoch der Anteil der Studienpatienten an der Gesamtzahl der Lymphompatienten ist. Erste Zahlen aus der Pilotphase des Projektes bestätigen allerdings Schätzungen, nach denen 20-40% aller Lymphompatienten innerhalb klinischer Studien behandelt werden. Auch die direkten und indirekten Kosten der Behandlung von Lymphompatienten werden ermittelt und ausgewertet. Die daraus resultierenden Zahlen sollen eine rationale Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen liefern. Die Daten werden mit Hilfe von Patientenbüchern, Interviews und Fragebögen erfasst.

    Ärzte, die sich an dem Projekt beteiligen, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung und Verbesserung der Versorgung von Lymphompatienten in Deutschland. Erstmals werden ihre Erfahrungen und Fragen gebündelt an die Forschung weitergeleitet - eine Rückmeldung, die für die Wissenschaftler sehr wichtig ist. Pro Patient, den sie in die Studie einbringen, erhalten die Ärzte eine kleine Aufwandsentschädigung. Auch die weitere Dokumentation wird vergütet oder von Projektmitarbeitern übernommen.

    Patienten profitieren von einer Teilnahme an der Studie besonders, da sie von den Projektärzten intensiv betreut werden und so ein Beratungsangebot erhalten, das über das normale Maß hinausgeht. Durch das Patientenbuch, das der Patient bei sich trägt und das er zu jeder Untersuchung mitbringt, sind alle Detailinformationen über die Erkrankung und die laufende Therapie jederzeit - auch in Notfällen - zur Hand, Doppeluntersuchungen können so vermieden werden.

    In die Pilotstudie des Projektes konnten 192 Patienten aufgenommen werden. Davon waren 12% an einem Hodgkin-Lymphom erkrankt, 58% an einem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Bei 19% der Patienten wurde eine chronische lymphatische Leukämie (CLL) und bei 9% ein multiples Myelom diagnostiziert. Bei 2% der Patienten war die Diagnose unklar.

    44% der Patienten wurden ambulant behandelt, bei 22% der Patienten wurde die Therapie im Krankenhaus durchgeführt. 34% der Patienten wurden sowohl stationär als auch ambulant behandelt. Insgesamt nahmen 34% der Patienten an klinischen Studien teil, während 46% von ihnen nicht in eine Studie aufgenommen waren. Bei 21% der Patienten konnte diese Frage nicht geklärt werden. Der größte Anteil der Patienten (82%) war bei einem Schwerpunktarzt für Hämatologie/Onkologie in Behandlung.


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    Für Rückfragen stehen Ihnen in Köln die Projektärzte Anna Fink und Dr. Andreas Reis unter der Telefonnummer 0221-478-6394, der Faxnummer 0221-478-6484 und der Email-Adresse lymphomprojekt@biometrie.uni-koeln.de sowie im Saarland die Projektärztin Dr. Elisabeth Tscholl unter der Telefonnummer 06841-162 7545, der Faxnummer 06841-162 7546 und der Email-Adresse inetsc@med-rz.uni-saarland.de zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-lymphome.de/Kompetenznetz/Projekte/Versorgungsepidemiol...
    Versorgungsepidemiologie1.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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