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08.05.2002 11:06

Aktionswoche: Judensteine, City-Fahrten, Tora und Bibel

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    "Sie werden lachen, die Bibel". Unter diesem Motto stellt sich das Institut für Biblische Theologie der Universität Würzburg mit einer Aktionswoche vor: Von Sonntag bis Donnerstag, 12. bis 16. Mai, werden Ausstellungen, Multimediapräsentationen, Workshops und Fachvorträge über das Alte und das Neue Testament sowie über das Frühjudentum angeboten. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Darstellung jüdischen Lebens in Würzburg vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Eingeladen ist die gesamte Öffentlichkeit.

    "Sie werden lachen, die Bibel". Das antwortete der bekennende Atheist Bertold Brecht auf die Frage, welches Buch er am liebsten lese. Die Aussage Brechts zeigte, so der Würzburger Neutestamentler Bernhard Heininger, dass die Bibel auch in einer postmodernen und sich dezidiert nachchristlich verstehenden Gesellschaft nichts an Aktualität verloren habe.

    Die Aktionswoche findet in der Uni am Sanderring statt. Sie beginnt am Sonntag, 12. Mai, ab 11.00 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Dabei werden die Ausstellungen "Vom Papyrus zum Buch - 2000 Jahre Bibel" sowie "Die Judensteine aus der Pleich - die größte Hinterlassenschaft aus einem mittelalterlichen jüdischen Friedhof weltweit" eröffnet. Die Judensteine sind bis 14. Juli zu sehen, die Ausstellung "Vom Papyrus zum Buch" dauert bis 16. Mai. Öffnungszeiten: jeweils Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

    City-Fahrten zu jüdischen Stätten

    Beim Tag der offenen Tür werden auch "City-Fahrten" zu jüdischen Stätten in Würzburg angeboten. Abfahrt ist jeweils am Haupteingang der Sanderring-Universität. Um 13.00 Uhr geht es zur Synagoge, um 14.30 Uhr stehen "Zeugnisse jüdischen Lebens aus Mittelalter und Neuzeit" auf dem Besichtigungsprogramm. Um 16.00 Uhr geht es dann zur ehemaligen Synagoge und zum Friedhof in Höchberg.

    Außerdem gibt es Multimediapräsentationen zu sehen: "Die Funde von Chirbet Qumran" (Beginn: 12.30, 14.30 und 16.30 Uhr) sowie "Tora und Toraservice im modernen Judentum" (Beginn: 13.30 und 15.30 Uhr). Um 14.00 Uhr ist ein "Vortrag mit Kostprobe" angesagt: Dr. Erasmus Gass spricht über "Alkoholkonsum und Alkoholkritik in der Bibel und im Alten Orient". Die weiteren Termine der Aktionswoche:

    Montag, 13. Mai

    * 10.00 Uhr: Workshop Altes Testament, Universität am Sanderring, Raum 226, "Wie Gehörtes geschrieben und Gelesenes zum Buch wird. Von der Entstehung biblischer Texte", Dr. Markus Grimm

    * 19.30 Uhr: Vortrag im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus, "Neues vom Alten Testament. Die Ergebnisse der jüngsten Forschung", Prof. Dr. Theodor Seidl

    Dienstag, 14. Mai

    * 10.00 Uhr: Workshop Neues Testament, Universität am Sanderring, Raum 226, "Vom Leben einer frühchristlichen Gemeinde in einer antiken Stadt", Diplom-Theologin Uta Poplutz

    * 19.30 Uhr: Vortrag im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus, "Der historische Jesus. Eine Bestandsaufnahme", Prof. Dr. Bernhard Heininger

    Mittwoch, 15. Mai

    * 10.00 Uhr: Workshop Biblische Einleitung und Biblische Hilfswissenschaften, Universität am Sanderring, Raum 226, "Der Jude Jesus von Nazareth und die christlichen Kirchen", Diplom-Theologe Burkhard Hose

    * 19.30 Uhr: Vortrag im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus, "Rolle und Wertung des Judentums in der derzeitigen Forschung am Alten und am Neuen Testament", Prof. Dr. Dr. Karlheinz Müller

    Donnerstag, 16. Mai

    * 19.30 Uhr: Literarischer Abend als Abschlussveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Domschule, Burkardushaus, Bruderhof 1, "Gedichte zur Bibel", Vortrag mit Lesung und musikalischer Umrahmung, Prof. Dr. Georg Langenhorst, Antonia Linder

    Die Aktionswoche wird unterstützt von: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken e.V., Jüdische Gemeinde in Würzburg und Unterfranken, Katholische Akademie Domschule, Katholisches Bibelwerk Stuttgart, Koenig & Bauer AG Würzburg, Rudolf-Alexander-Schröder Haus, Stadt Würzburg.

    Die Judensteine aus der Pleich

    Die größten weltweit bekannten Überreste eines mittelalterlichen jüdischen Friedhofs sind das Thema einer Ausstellung, die vom 12. Mai bis 14. Juli im Foyer der Universität am Sanderring in Würzburg zu sehen ist. Die "Judensteine aus der Pleich" - insgesamt über 1.500 Grabsteine und Grabsteinfragmente - wurden vor 15 Jahren bei Abrissarbeiten an den Resten einer ehemaligen Klosterkirche am Rande der Würzburger Altstadt entdeckt. An der Bergung und wissenschaftlichen Auswertung des Fundes war der Theologe Prof. Dr. Dr. Karlheinz Müller von der Uni Würzburg maßgeblich beteiligt. Die "Judensteine" werden in dem zurzeit im Bau befindlichen neuen Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrum "Shalom Europa" in der Valentin-Becker-Straße in Würzburg ihren endgültigen Platz finden.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Bernhard Heininger, T (0931) 31-2251, Fax (0931) 888-7118, E-Mail:
    bernhard.heininger@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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