Universität lädt die Medien herzlich zur Ausstellungseröffnung ein: Mittwoch, 12. Juni 2002, 17.00 Uhr, Aula der Alten Universität (Grabengasse 1, 69117 Heidelberg) - Danach ist die Ausstellung bis 30. August in der Universitätsbibliothek zu sehen
Im Rahmen der seit 1983 bestehenden Partnerschaft zwischen der Hebräischen Universität Jerusalem und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wird am 12. Juni 2002 die Ausstellung "Juden an der Universität Heidelberg - Dokumente aus sieben Jahrhunderten" eröffnet. Sie dokumentiert die Bedeutung der jüdischen Professoren und Studenten für die Heidelberger Hochschule in ihrer mehr als 600-jährigen Geschichte. Zur Ausstellungseröffnung in der Aula der Alten Universität am Mittwoch, 12. Juni 2002, 17.00 Uhr, lädt die Universität die Medien herzlich ein. Danach ist die Ausstellung bis 30. August in der Universitätsbibliothek zu sehen.
Die Ausstellung zeigt die zunehmende Beteiligung der Juden an der Universität. Während in den ersten fünf Jahrhunderten wenige Juden hier lehrten und studierten, zog der liberale Geist der Universität Heidelberg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts prominente jüdische Professoren und zahlreiche Studenten an. Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik erlebte die Ruperto Carola eine Blüte der Wissenschaft, an der jüdische Gelehrte maßgeblich beteiligt waren.
Einige Studenten und Professoren gingen von hier nach Palästina und trugen zum Aufbau der Hebräischen Universität in Jerusalem und des Staates Israel bei. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft wurden die jüdischen Mitglieder gedemütigt und vertrieben. Nach 1945 wurden von Heidelberg aus wissenschaftliche Kontakte nach Israel geknüpft und institutionalisiert. Neues jüdisches akademisches Leben entwickelte sich vor allem seit der Gründung der Hochschule für Jüdische Studien, die mit der Universität eng verbunden ist.
Bogen der Geschichte von 1390 bis 2001
Der Bogen der Geschichte der Juden an der Universität Heidelberg spannt sich vom Jahr 1390, als die Synagoge der kurz zuvor vertriebenen jüdischen Gemeinde zur Marienkapelle geweiht wurde und in den Besitz der Universität überging, bis zur Begründung der Rabbiner-ausbildung im Jahr 2001. Über 200 Exponate dokumentieren die Entstehung der Hebraistik in Heidelberg, den Eintritt jüdischer Studenten und Hochschullehrer in die Universität, die Öffnung der Wissenschaften für jüdische Professoren, die Ausstrahlung nach Palästina, Organisierung jüdischen Studentenlebens, Anfeindung und Gefährdung in der Weimarer Republik, Vertreibung in der Zeit des Nationalsozialismus sowie den Neuanfang nach 1945 mit den Versuchen der Wiedergutmachung, den Beginn der deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen und die Gründung der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.
Die Ausstellung ist in einer Kooperation der Universität Heidelberg mit der Hochschule für Jüdische Studien entstanden und wurde von verschiedenen Stiftungen, Privatpersonen und Firmen finanziell unterstützt. Die gezeigten Fotografien, Urkunden, Dokumente und Bücher entstammen zum größten Teil den Beständen des Universitätsarchivs und der Universitätsbibliothek. Die Ausstellung wird zuerst in Heidelberg und dann in Jerusalem gezeigt. Ein Begleitheft mit zahlreichen Abbildungen ist erhältlich.
Den Festvortrag zur Eröffnung am 12. Juni spricht Prof. Dr. Ruth Klüger zum Thema: "Deutsch-jüdische Symbiose oder Zwickmühle: Heinrich Heine ein Geisteswissenschaftler?"
Die Ausstellung ist vom 13. Juni bis zum 30. August 2002 in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 20 Uhr, samstags 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Jörg Hüfner
Universität Heidelberg
Institut für Theoretische Physik
Tel. 06221 549440, Fax 549331
huefner@tphys.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse/index.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Buntes aus der Wissenschaft
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