Den ersten Gesamtüberblick über die unterschiedlichen philosophischen, theologischen und juristischen Auffassungen der „Person“ in Russland haben Philosophen der RUB veröffentlicht. Unter dem Titel „Gesicht statt Maske“ ist die Anthologie mit den Schlüsseltexten zum Begriff der Person in der russischen Ideengeschichte der letzten beiden Jahrhunderte im Lit-Verlag erschienen. Die Ergebnisse stammen aus einem Projekt der Bochumer Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“.
Gesicht statt Maske
Person, Ich und Subjekt in der russischen Philosophie
RUB-Dokumentation zum Verständnis der Person in Russland
Den ersten Gesamtüberblick über die unterschiedlichen philosophischen, theologischen und juristischen Auffassungen der „Person“ in Russland haben Philosophen der RUB veröffentlicht. Unter dem Titel „Gesicht statt Maske“ ist die Anthologie mit den Schlüsseltexten zum Begriff der Person in der russischen Ideengeschichte der letzten beiden Jahrhunderte im Lit-Verlag erschienen. Die Ergebnisse von Prof. Alexander Haardt und Dr. Nikolaj Plotnikov stammen aus einem Projekt der Bochumer Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“, gefördert von der Volkswagenstiftung.
Zahlreiche Texte erstmals übersetzt
Haardt und Plotnikov analysieren Schlüsseltexte zum Verständnis von Person, Ich und Subjekt in der russischen philosophischen Tradition und präsentieren damit ein breites Spektrum von Positionen, Argumenten und Diskussionsschwerpunkten der Philosophie im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert. Der Band enthält u.a. Texte von Aleksandr Gercen, Vladimir Solov’ev, Gustav Špet, Michail Bachtin. Er zeigt die Vielfalt der Themen sowie der Begriffsfelder, in denen sich das philosophische Nachdenken über die Person in Russland gestaltet. Der Großteil der Texte liegt hier zum ersten Mal in der deutschen Übersetzung vor.
Ideentransfer: Europäisierung Russlands
Trotz der Vielfalt weisen diese Texte eine gemeinsame Ausrichtung auf, die nicht allein in der Semantik des russischen Wortes „Person“ (ličnost’) liegt, sondern in der Art und Weise besteht, wie die Autoren „Person“ philosophisch thematisieren. Diese gemeinsame Ausrichtung wird durch die im Titel des Bandes formulierte metaphorische Opposition von „Gesicht“ (lico) und „Maske“ (ličina) zum Ausdruck gebracht. Sie fokussiert auf den Gegensatz von individueller Selbstbestimmung und allgemeiner „Rolle“, der in den Debatten um eine Philosophie der Person in Russland von zentraler Bedeutung ist. Das ist untrennbar verbunden mit dem Prozess der Europäisierung Russlands seit dem 19. Jahrhundert. Eine fundamentale Rolle spielt die Rezeption der deutschen Philosophie von Kant und Hegel bis Nietzsche und Heidegger. Daher lässt sich die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Person in Russland als ein prägnantes Beispiel des deutsch-russischen Ideentransfers verstehen.
Titelaufnahme
Nikolaj Plotnikov, Alexander Haardt (Hrsg.): Gesicht statt Maske. Philosophie der Person in Russland. (Reihe: Syneidos. Deutsch-russische Studien zur Ideengeschichte. Bd. 1). Berlin, Münster u.a.: Lit-Verlag 2012, 49,90 EUR, 392 S., br., ISBN 978-3-8258-1331-4
Weitere Informationen
Prof. Dr. Alexander Haardt, Dr. Nikolaj Plotnikov, Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“, Institut für Philosophie I der RUB, Tel. 0234/32-28730
nikolaj.plotnikov@rub.de
Angeklickt
Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/philosophy/neuzeit/rus_philo.html.de
Redaktion: Jens Wylkop
Buchcover
Quelle: Copyright: Lit-Verlag
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Recht, Religion
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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