DFG vergibt renommiertes Forschungszentrum an die Spree /
Fünf Millionen Euro jährlich für innovative Technologien
Medieninformation
Technische Universität Berlin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Forschungsinstitute WIAS (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik) und ZIB (Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin)
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Berlin wird zur Hauptstadt der Angewandten Mathematik
DFG vergibt renommiertes Forschungszentrum an die Spree /
Fünf Millionen Euro jährlich für innovative Technologien
Berlin hat jetzt den Zuschlag für eines der renommierten Forschungszentren der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bekommen. Das Forschungszentrum Mathematik für Schlüsseltechnologien: Modellierung, Simulation und Optimierung realer Prozesse wird bereits im Sommer seine Arbeit aufnehmen. Das positive Votum für die Spreestadt gab der Hauptausschuss der DFG in seiner Sitzung am 8. Mai 2002 bekannt. Jährlich fließen fünf Millionen Euro von der DFG nach Berlin, zunächst für vier Jahre, mit möglicher Verlängerung auf maximal zwölf Jahre. Berlin wird damit zum Zentrum für Angewandte Mathematik in Europa mit weltweiter Ausstrahlung und Anziehungskraft für Nachwuchskräfte und Spitzenwissenschaftler.
Das Forschungszentrum wird an der Technischen Universität Berlin angesiedelt und - eine Neuheit in der Berliner Wissenschaftslandschaft - gemeinsam von Freier Universität, Humboldt-Universität zu Berlin und TU Berlin sowie den Forschungsinstituten WIAS (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik) und ZIB (Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin) getragen. Diese Institutionen fördern das Zentrum gemeinsam mit Eigenmitteln in Höhe von weiteren drei Millionen Euro. An deutschen Hochschulen Forschungsleuchttürme mit globaler Strahlkraft zu etablieren, ist das Ziel des mit UMTS-Erlösen ausgelobten DFG-Förderprogramms. Es soll Spitzenforschung fördern, die international führend ist. In Berlin baut das Zentrum auf den bereits vorhandenen, exzellenten kooperativen Forschungsschwerpunkten an den Hochschulen und außeruniversitären Instituten auf.
Im Rahmen des Zentrums werden bis zu sechs zusätzliche Professuren und deren Ausstattung sowie einige Nachwuchsgruppen gefördert. Berlinweit nehmen ca. 50 Wissenschaftler aktiv in Projekten am Zentrum teil. Insgesamt werden rund 70 neue Arbeitsstellen mit den DFG-Geldern in Berlin geschaffen.
Konzeption der gemeinsamen Forschungsstrategie, die Erstellung eines 400seitigen Antrags und die Begutachtung durch eine internationale Jury (es gab bundesweit 14 starke Konkurrenten) haben anderthalb Jahre in Anspruch genommen. Nun können sich die Berliner Mathematikerinnen und Mathematiker über die positive Entscheidung freuen. Damit würdigt die DFG ihre herausragenden Forschungsleistungen in einzigartiger Weise und eröffnet ihnen - insbesondere durch die Finanzierung von Nachwuchsstellen - ein in Deutschland außergewöhnliches Forschungspotential.
Mathematische Forschung soll in dem Zentrum ganz eng mit wichtigen Technologiefeldern verknüpft werden, um so dem Entstehungs- und Reifeprozess von Schlüsseltechnologien eine besondere Triebkraft zu verleihen. In dem neuen Zentrum werden Mathematiker in enger Kooperation mit Ingenieuren, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlern hauptsächlich in den Themenfeldern Biotechnologie, Medizintechnik, Modellierung von Finanzrisiken, Telekommunikation, Halbleiter- und optische Technologien sowie Verkehrs- und Produktionsplanung arbeiten. Sie werden sich dabei an der formalen Durchdringung, Mathematiker nennen das Modellierung, technischer und wirtschaftlicher Prozesse beteiligen. Diese Modelle mathematisch zu analysieren und durch Simulation an die realen Vorgänge anzupassen, ist ihr Ziel. Die mathematische Optimierung wiederum wird für den bestmöglichen Einsatz der vorhandenen Prozessressourcen sorgen.
Das DFG-Programm ist bundesweit maximal auf zwölf Zentren ausgelegt - gestreut über alle Fächer. Das Berliner Zentrum ist das vierte dieser Art. Mit solchen Forschungszentren will man deutsche Hochschulen als Forschungsstätten so attraktiv machen, dass sie für den internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs und für Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland anziehende Alternativen zu den besten Universitäten in den USA werden. Ziel ist es daher auch, die unmittelbaren Voraussetzungen erfolgreicher Forschung zu verbessern und die besten Ideen zu den Ausbildungs-, Karriere-, Fächer- und Organisationsstrukturen an den Hochschulen zu realisieren.
Neben seinen wissenschaftlichen Aktivitäten wird sich das Zentrum auch besonders um die Verbesserung der mathematischen Lehre in Schulen und Hochschulen kümmern, es wird den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und den Technologietransfer aus dem Zentrum in die Wirtschaft intensiv unterstützen. Start-ups sollen im Umfeld der angewandten Mathematik ein hervorragendes Gründerklima vorfinden.
Leitung und Koordination des DFG-Forschungszentrums erfolgt durch:
Prof. Dr. Martin Grötschel - Koordinator
Technische Universität Berlin und Konrad-Zuse-Zentrum
für Informationstechnik Berlin (ZIB)
Prof. Dr. Peter Deuflhard
Freie Universität Berlin und
Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB)
Prof. Dr. Hans Föllmer
Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Volker Mehrmann
Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Jürgen Sprekels
Humboldt-Universität zu Berlin und
Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS)
Ausführliche Informationen im Internet unter http://www.math.tu-berlin.de/DFG-Forschungszentrum, Kontakt: Prof. Dr. Martin Grötschel, Konrad-Zuse-Zentrum, Takustr. 7, 14195 Berlin, E-Mail: groetschel@zib.de, Tel.: 030/84185-210, Handy: 0163/5511095, Fax: 030/84185-269
Für weitere Medienanfragen: Pressestelle der TU Berlin, Dr. Kristina R. Zerges oder Stefanie Terp, Tel.: 030/314-23922, 23820, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de, Fax: 030/314-23909.
Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der
Adresse http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2002/pi86.htm
http://www.math.tu-berlin.de/DFG-Forschungszentrum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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