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10.05.2002 16:56

Regionen im EU Konvent: Motoren zum EU Beitritt

Bernd Hirsemann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    International besetzte Podiumsdiskussion im Rahmen der 8. Europawoche der Bundesländer im Institut für Raumentwicklung in Dresden

    Wie wird sich Europa zukünftig entwickeln? Mit dieser Frage eröffnete Prof. Dr. Müller, Direktor des Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) die Veranstaltung "Regionen im EU Konvent: Profilierung statt Polarisierung". Sie fand am Freitag im Rahmen der 8. Europawoche in Dresden statt.

    Mehr noch als bisher sind erhebliche Anstrengungen notwendig, die EU zu einem Wirtschaftsraum mit "dauerhaftem Wirtschaftswachstum und starkem sozialen Zusammenhang" zu entwickeln. Die Umsetzung dieses Beschlusses der europäischen Staats/ und Regierungschefs der "Lissabon Strategie vom März 2000" bedarf der Forschung als neutralen Begleiter, aber auch als Vermittler zwischen Bürgern und Entscheidungsträgern.

    Die Podiumsdiskussion zum EU Konvent zeigte: Eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft und eine erfolgreiche EU-Osterweiterung bedarf noch erheblicher Anstrengungen. Sie ist nur unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und allen wichtigen gesellschaftlichen Gruppen möglich. Die EU initiiert Vieles, hat aber nicht die Macht es umzusetzen. Deshalb bleiben die Nationalstaaten weiterhin wichtig. Für die jungen osteuropäischen Staaten und ihre Bevölkerung ist es besonders wichtig, den Mehrwert des EU Beitritts darzustellen, da sie einen Teil ihrer gerade erworbenen Souveränität aufgeben.

    Der Konvent der EU Kommission ermittelt die Fragen und Erwartungen, die mit der zukünftigen Entwicklung der EU bestehen, bündelt diese und formuliert Empfehlungen. 2001 vom Europäischen Rat in Laeken bei Brüssel ins Leben gerufen, soll er die nächste EU-Reform im Jahr 2004 vorbereiten. Ein wesentlicher Aspekt ist dann der Beitritt neuer Staaten und seine Auswirkungen auf die räumliche Entwicklung des EU Territoriums.

    Volker Bandmann, Görlitzer MdL des sächsischen Landtages für die CDU, kommentierte den Beitritt neuer osteuropäischer Staaten aus der Sicht der Region Oberlausitz / Niederschlesischen. "Die Polenmärkte sind das Beste was uns passieren konnte. Die Leute führen Handel und schlagen sich nicht die Köpfe ein". Die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist eine wesentliche Grundlage sich näher zu kommen. Heute gibt es gemeinsame Projekte der Infrastrukturentwicklung wie eine Buslinie und gemeinsame Kindergärten. Hierfür brauchen gerade Grenzstädte wie Görlitz und Zgorzelec mehr Unterstützung seitens der EU. So schrecken 15 Stunden Wartezeit an der Grenze lokale Handwerker ab, im Grenzgebiet Aufträge anzunehmen; sie benötigen Sonderspuren.

    Auch Peter Adler von der SPD Fraktion im Sächsischen Landtag sah in den Kompetenzen der Regionen die Voraussetzung für ihre Akzeptanz in der EU. Jedoch dürfe Oberlausitz / Niederschlesischen nicht als eigenständige Region gehandelt werden, sondern nur als Teilgebiet der Region Sachsen.

    Prof. Dr. Maros Finka von der Universität Bratislava in der Slowakei sagte, "die Regionen sind für die nachhaltige Entwicklung die entscheidende Ebene". Die Stärken der Regionen sollten durch eine Profilierung statt Polarisierung gefördert werden. Dazu muss die EU im Zuge der Osterweiterung dem Zurückfallen schwacher Regionen entgegensteuern und deren Potenziale zu fördern. Vorraussetzung hierfür sind eine sinnvolle Lenkung der Entwicklung und eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Regionen.

    Die internationalen Experten waren sich einig, dass der EU Konvent eine gute Möglichkeit bietet die notwendigen politisch administrativen Reformen der EU zu bewältigen. Herr Prof. Müller vom IÖR betonte in seinem Schlusswort, dass die Europäische Union derzeit ebenso mit neuen Strukturen experimentiert wie die Regionen. Neue Formen der Kooperation und Verfahren müssen gefunden werden. Raumwissenschaft als Zukunftsforschung leistet durch angewandte Forschung in den Regionen, Moderation und Politikberatung einen wichtigen Beitrag, um die zukünftige Entwicklung der EU mitzugestalten.

    Weitere Informationen erhalten Sie im Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Dresden bei
    Dr. Gerold Janssen,
    Tel.: 03 51 46 79 207
    e-Mail: G.Janssen@ioer.de

    oder auf der Institutshomepage
    www.ioer.de / IÖRaktuell / Veranstaltungsrückblick / Podiumsdiskussion Regionen im EU Konvent.

    Bei Veröffentlichung würden wir uns über die Zusendung eines Belegexemplars sehr freuen.


    Weitere Informationen:

    http://www.ioer.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Recht, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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