Über das Smartphone Hintergrundinformationen zum Museumsbild erhalten, in der Bibliothek via Tablet-Computer Filme und Grafiken zum Buch ansehen: der multioptionale Medienkonsum durchdringt immer mehr Bereiche und bietet etwa Kultur- und Bildungseinrichtungen die Gelegenheit, die Attraktivität ihrer Angebote zu steigern. An der Hochschule Darmstadt (h_da) starten gleich drei Kooperationsprojekte mit dem Städel-Museum in Frankfurt und der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt, in deren Verlauf die Grundlagen für virtuelle Plattformen geschaffen werden sollen, über die Nutzer mobiler Geräte multimediale Inhalte abrufen können.
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Plattformen auch anderen Kultur- und Medienbetrieben über Cloud-Lösungen zur Verfügung stehen. Die miteinander verbundenen Forschungsprojekte werden aus dem Landesprogramm LOEWE in den kommenden beiden Jahren mit 1,5 Millionen Euro unterstützt. 580.000 Euro stehen der Hochschule Darmstadt für ihre Forschungsarbeiten zur Verfügung.
An der h_da sind die Projekte am Institut für Kommunikation und Medien (ikum) des Fachbereichs Media sowie am Institut für Angewandte Informatik (aiDa) des Fachbereichs Informatik angesiedelt. Während am ikum die Konzeption eines benutzerfreundlichen Designs für die Anwendungen im Fokus steht, forscht aiDa an intelligenten Suchmechanismen. Über eine einheitliche Serverschnittstelle sollen alle Daten künftig gebündelt abgerufen werden können. Weitere Kooperationspartner sind die Software AG, die NTerra GmbH, die Media Transfer AG sowie das House of IT.
Das Städel-Museum und die ULB Darmstadt sollen durch die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Lage versetzt werden, künftig ihren gesamten Bestand mit multimedialen Inhalten zu verknüpfen, um den Besucherinnen und Besuchern zahlreiche Zusatzoptionen zur Verfügung zu stellen. So soll es die für das Städel-Museum zu entwickelnde „Multi-mediale Exponateplattform“ ermöglichen, dass Nutzer mobiler Geräte weiterführende Angebote abrufen können. Angedacht ist dabei die Integration der Augmented Reality, der Überlagerung der realen Welt mit virtuellen Informationen.
Ziel der für die ULB Darmstadt vorgesehenen „Multi-medialen Bibliotheksplattform“ ist die Verbindung des klassischen Buchbestandes mit den neuen, digitalen Medien, in deren Kauf die ULB bereits seit längerem verstärkt investiert. Zudem soll die Mediensuche erheblich einfacher werden. Techniken der semantischen Suche sollen in dem immer größer und komplexer werdenden Kosmos an Medien den Benutzer schneller zum Ziel führen – auch mit Blick auf die verstärkte Nutzung von Tablet-PCs und Smartphones. Zudem möchte die ULB dazu beitragen, dass Studierende und Wissenschaftler noch stärker kooperativ zusammenarbeiten können. Demnach soll die Bibliothek nicht nur ein Ort der Wissensarchivierung sein. Mit Hilfe moderner Techniken soll sie bei der Entstehung von Wissen helfen.
Beide Plattformen sollen als Cloudlösungen konzipiert werden, so dass sowohl das Städel-Museum als auch die ULB-Darmstadt die IT-Pflege auslagern und als Dienstleistung nutzen können. Diese in einem dritten Projekt unter der Koordination der NTerra GmbH entstehende „Cloud-basierte Medien- und Kommunikationsplattform“ soll auch anderen Museen und Bibliotheken zur Verfügung stehen. In eineinhalb Jahren soll die Entwicklung der Prototypen für das Städel-Museum und die ULB Darmstadt abgeschlossen sein, in zwei Jahren das Cloudsystem bereit zur Vermarktung an andere Kultur- und Medienbetriebe.
Ansprechpartner für die Medien
Hochschule Darmstadt
Fachbereich Media
Max-Planck-Straße 2 D-64807 Dieburg
Prof. Dr. Torsten Fröhlich (Projekt „Multi-mediale Exponateplattform“)
Tel + 49.6151-16-9462
torsten.froehlich@h-da.de
Hochschule Darmstadt
Fachbereich Informatik
Schöfferstraße 8b D-64295 Darmstadt
Prof. Dr. Bernard Humm (Projekt „Multi-medialen Bibliotheksplattform“)
Tel +49.6151-16-8494
bernhard.humm@h-da.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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