Evolutionschemiker Günter Wächtershäuser spricht am 23. Mai im Ernst-Abbe-Kolloquium
Am Anfang war das Chaos. So wird der Beginn der Schöpfung in vielen Religionen geschildert. Das Leben entwickelt sich dann – nach vielen Theorien – aus zahlreichen Zufällen zu dem, was wir heutzutage dank Evolution immer besser verstehen.
Charles Darwins Mechanismus der biologischen Evolution — zufällige genetische Mutationen und natürliche Auslese — ist inzwischen überwältigend bestätigt. Gilt dieses genetische Evolutionsgesetz von Anfang an und als Ursache ausschließlich? Und welche Rolle kommt den Gesetzen der Chemie zu? Diese Fragen wird der deutsch-amerikanische Chemiker Prof. Dr. Günter Wächtershäuser am 23. Mai im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) in Jena für weit auseinander liegende Evolutionsphasen theoretisch beantworten. Der öffentliche Vortrag „Chemische Vorbestimmungen des Lebens“ findet im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums statt. Er soll nach den Worten des gebürtigen Gießeners bewusst „provokant“ sein. Das Ernst-Abbe-Kolloquium, das von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Stiftung ausgerichtet wird, beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Nicht Chaos, sondern chemische Vorbestimmungen haben das Leben auf der Erde sich entwickeln lassen, ist Wächtershäuser überzeugt. So entstand das Leben in einer heißen, vulkanischen Eisen-Schwefel-Welt durch Kohlenstoff-Fixierung und Übergangsmetall-Katalyse als evolutionsfähiger synthetischer Ur-Stoffwechsel, der Biomoleküle möglich werden ließ. Am Anfang haben wir organische Produkte, die an das Metall binden, beschreibt Wächtershäuser, der u. a. 1999 mit dem Bonner Chemiepreis ausgezeichnet wurde.
Auch bei der Aufspaltung der Biosphäre ist ein chemischer Prozess bestimmend gewesen, so der Evolutionschemiker. Und nicht zuletzt sei beim Prozess der Menschwerdung die Chemie – als Beherrschung der Chemie des Feuers und Nahrungszubereitung durch Erhitzen – die bestimmende Komponente.
Dass sein Vortrag beim Ernst-Abbe-Kolloquium – der nicht nur für Chemiker geeignet ist – zu Diskussionen führen wird, ist dem Wissenschaftler bewusst. Er wird im Anschluss die Fragen der Besucher beantworten und sich dabei als Patentanwalt sicher auch nicht um Fragen zu Patenten auf Leben drücken.
Der Chemiker Prof. Dr. Günter Wächtershäuser spricht am 23. Mai im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena.
Foto: privat
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