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21.05.2002 12:03

Geisteswissenschaft im Dialog: "Klimawandel ...

Bärbel Lange M. A. Geschäftsstelle Mainz
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

    "... - Was können wir dafür?" Die Veranstaltungsreihe "Geisteswissenschaft im Dialog" widmet ihren Sommertermin im Jahr der Geowissenschaften der Klimadiskussion, die seit über 20 Jahren sowohl von Katastrophenprognosen als auch von Verharmlosungen geprägt ist. Am 13. Juni wollen die UNION DER DEUTSCHEN AKADEMIEN DER WISSENSCHAFTEN und die WISSENSCHAFTSGEMEINSCHAFT GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ im Rahmen von "Geisteswissenschaft im Dialog" zu einem offenen Gesprächsabend einladen über die wissenschaftliche und gesellschaftliche Kontroverse um exogene und anthropogene Ursachen des Klimawandels. Vertreter der Geistes- und Naturwissenschaften werden mit Repräsentanten aus Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens einen Dialog führen über die Handlungsaufforderungen an Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die sich aus der Klimadiskussion ergeben und nicht zuletzt über die Rolle, die die Medien dabei einnehmen.

    Bereits im Jahre 1980 befasste sich ein Aufsatz in einer naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift mit den Gefahren einer Klimaveränderung, die "die Erde in den nächsten 50 Jahren vollständig unbewohnbar" werden lasse. Als dann 1986 die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) vor einer "drohenden weltweiten Klimakatastrophe" warnte, ließ DER SPIEGEL den Kölner Dom in den Fluten versinken, ein Bild, das in Deutschland zur Ikone des Klimawandels avancierte. Ein Jahr später sprachen DPG und Deutsche Meteorologische Gesellschaft nicht mehr von der Klimakatastrophe, sondern von Klimaänderungen dennoch war Klimawandel - besonders im Zusammenhang mit der Legitimationsproblematik der Kernenergie vor dem Hintergrund des Tschernobyl-Unglücks - nun als öffentlich-politisches Handlungsfeld etabliert, wobei sich die Art der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit veränderte.

    Es ist heute unumstritten, dass die globale Erwärmung das Ergebnis von natürlichen wie auch zivilisatorischen Ursachen ist. Vor diesem Hintergrund scheint aus naturwissenschaftlicher Sicht eine Art "Doppelstrategie" sinnvoll, die einerseits die anthropogene Klimaexkursion auf ein tolerierbares Maß beschränkt und andererseits die Anpassung an die unvermeidlichen Umweltveränderungen (besonders in den Entwicklungsländern) befördert. Aus umweltökonomischer Sicht ist es dagegen nicht nur legitim, sondern auch geboten, nach den Folgen der Restriktionen einer Emmissionsminderung zu fragen, genauso wie nach den Kosten eines aktiven, aber auch nach denen eines unterlassenen Umweltschutzes. Welche Schlussfolgerungen müssen aus den bisherigen Erfahrungen gezogen werden? Ein Fazit aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht lautet: Nicht nur eine einseitige Reduktionsstrategie, sondern auch eine möglichst gute Anpassung an den nicht mehr abwehrbaren Treibhauseffekt muss Gegenstand einer vernünftigen Klimapolitik sein.

    Die UNION und die LEIBNIZ- GEMEINSCHAFT laden ein zu einem offenen Dialog über die Klimadiskussion und ihr gesellschaftliches Umfeld. Prof. Dr. Peter Weingart (Professor für Soziologie in Bielefeld) führt in den Abend ein mit dem Thema: "Alle reden vom Wetter - wir sprechen vom Klimawandel. Verständigungsprobleme zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" und moderiert das anschließende Gespräch zwischen Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (Professor für Theoretische Physik, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung): "Klimawandel - Die Eingangsprüfung für globale Umweltmanager" und Prof. Dr. Paul Klemmer (Professor für VWL, Bochum, Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, Essen): "Umweltökonomische Antworten".

    Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

    Termin: Donnerstag, den 13. Juni 2002
    Beginn: 19.00 Uhr
    Ort: Kunstmuseum Bonn (Auditorium)

    Informationen: Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
    Dr. Katharina Weisrock
    Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz
    Tel.: 06131/21 85 28 14
    E-Mail: weisrock@mail.uni-mainz.de
    http://www.gidialog.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gidialog.de
    http://www.wgl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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