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14.06.2012 08:48

ERC Starting Grants für zwei RWTH-Wissenschaftler

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Zwei junge Spitzenforscher der RWTH Aachen – der Chemiker Paul Kögerler und der Informatiker Bastian Leibe – erhalten einen „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC). In einem zweistufigen Verfahren haben sich die Aachener Wissenschaftler im Wettbewerb der europäischen Nachwuchselite erfolgreich behauptet. Sie erhalten für ihre Projekte eine Förderung von je rund 1,5 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre.

    Mit den „Starting Grants“ für exzellenten Wissenschaftsnachwuchs in Europa bietet der Europäische Forschungsrat lukrative Möglichkeiten, Grundlagenforschung zu betreiben und ein eigenes Forschungsteam auszubauen. Der ERC fördert bahnbrechende und visionäre Forschung, bei der die Grenzen zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung, zwischen klassischen Disziplinen und zwischen Forschung und Technologie aufgehoben werden. Die Attraktivität des europäischen Forschungsraums soll so gesteigert werden.

    Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Paul Kögerler -
    Moleküle für die Computer von morgen
    Revolutionen in der Mikroelektronik brauchen heute neue Materialien: Molekulare Magnete als zentrale Bestandteile von Transistoren versprechen zahlreiche entscheidende Vorteile. Diese reichen von einem extrem niedrigen Energieverbrauch bis hin zu hochkomplexen Schaltfunktionen, die sich mit konventioneller Halbleiter-Logik nur aufwändiger realisieren lassen. Grundlage dieser Eigenschaften ist die gemeinsame Nutzung der magnetischen und elektronischen Quantenzustände eines einzelnen magnetischen Moleküls. Mit dem Projekt „Synthetic Expansion of Magnetic Molecules Into Spintronic Devices“ (MOLSPINTRON) setzt Kögerler am technischen Knackpunkt dieser molekularen Spinelektronik an – der exakten Kontaktierung des Moleküls. Er nutzt hierzu besonders stabile magnetische Metalloxid-Nanomoleküle, an deren Oberfläche die Kontakte mit sowohl leitenden wie nichtleitenden Grenzflächen synthetisch, also mit atomarer Präzision, aufgebaut werden können.

    Paul Kögerler - geboren am 6. Juli 1971 - ist seit November 2006 Universitätsprofessor für das Fach Anorganische Chemie in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH. Seine Forschung fokussiert auf die Bereiche molekularer Magnetismus, Metalloxid-Cluster und deren Anwendung in Informationstechnologie sowie medizinischer Diagnostik.

    Univ.-Prof. Dr.sc.techn. Bastian Leibe -
    Computer verstehen, was Menschen sehen
    Das menschliche Sehvermögen vollbringt tagtäglich gewaltige Aufgaben. In Sekundenbruchteilen erfasst es äusserst komplexe, dynamische Umgebungen, interpretiert die beobachteten Szenen. Es trifft automatisch Vorhersagen, wie sich Objekte und Personen in den nächsten Zeitschritten weiterbewegen werden. Diese Fähigkeit ermöglicht es uns Menschen zum Beispiel, uns durch stark frequentierte Fussgängerzonen zu bewegen, ohne ständig Gefahr zu laufen, mit anderen Personen zu kollidieren. Computersysteme sind derzeit noch weit von derartigen visuellen Fähigkeiten entfernt. Mit seinem Projekt „Computer Vision for Scene Understanding from a First-Person Perspective” (CV-SUPER) will Leibe das ändern. Das Projekt hat zum Ziel, zentrale Algorithmen zum visuellen Verständnis komplexer innerstädtischer Szenen aus der Sicht eines bewegten, menschlichen Benutzers zu entwickeln. Hierzu zählt insbesondere die Erkennung anderer dynamischer Objekte (Personen, Autos, etc.) sowie die Interpretation ihrer aktuellen Bewegungen und Interaktionen im Kontext der erfassten Umgebung. Die zu entwickelnde Technologie bietet viele Anwendungen – von tragbaren Navigationshilfen für Sehgeschädigte bis hin zu zukünftigen Generationen von Servicerobotern und intelligenten Fahrzeugen.

    Bastian Leibe - geboren am 23. April 1975 - ist seit August 2008 an der RWTH Aachen, zunächst als Juniorprofessor. Seit November letzten Jahres ist er Universitätsprofessor in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften und am Exzellenzcluster „UMIC – Ultra-Highspeed Mobile Information and Communication“. Seine Forschung beschäftigt sich mit der Entwicklung von Methoden der Computer Vision und des maschinellen Lernens, insbesondere in den Bereichen Objekterkennung, Tracking und 3D Rekonstruktion.

    Weitere Informationen:

    Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Paul Kögerler
    Lehr- und Forschungsgebiet Anorganische Chemie (Molekularer Magnetismus)
    Telefon: 0241/80-94657
    E-Mail: paul.koegerler@ac.rwth-aachen.de

    Univ.-Prof. Dr.sc.techn. Bastian Leibe
    Lehr- und Forschungsgebiet Informatik 8 (Computer Vision)
    Telefon 0241/80-20762
    E-Mail: Bastian.Leibe@umic.rwth-aachen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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