Die Möglichkeiten der optimaleren Auslastung von LKW-Parkplätzen an Autobahnen untersuchen Verkehrsforscher der FH Erfurt an der BAB 4.
Drei Tage lang war die Autobahnraststätte Eichelborn-Süd an der Bundesautobahn A 4 Mitte Juni Arbeitsplatz für Professor Dr.-Ing. Elmar Pfannerstill, zwei Mitarbeiter aus dem Institut Verkehr und Raum sowie fünf studentische Hilskräfte. Das Forscherteam der Fachrichtung Verkehrs- und Transportwesen der Fachhochschule hatte an der Ein- und Ausfahrt der Parkplätze mobile Induktionsschleifen ausgelegt und Messtechnik angeschlossen. Unter Zeltdächern standen Kameras und Laptops.
Schilder verwiesen auf eine „Verkehrszählung“. Die war aber nicht einfach das Führen einer Strichliste. Das Team bearbeitet derzeit das Projektes TeleLab - Telematische Lösungen zur Überbelegung von LKW-Parkplätzen an Bundesautobahnen“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Für Außenstehende zunächst überraschend, gibt es derzeit keine technische Lösung, mit der man die Anzahl der parkenden Lkw an Autobahn-Raststätten zufriedenstellend und automatisiert erfassen kann. Die ausgelegten mobilen Induktionsschleifen, an der FH auf Gummimatten selbst hergestellt und vor Ort wiederabnehmbar verklebt, lieferten nicht nur Daten durch das Überfahren der Matten. Zeitgleich machten die vertriggerten Kameras anonymisierte Bilder der passierenden Fahrzeuge, die den jeweiligen Messwerten zugeordnet wurden. So lassen sich die Messkurven den Fahrzeugtypen eindeutig zuordnen. Mitarbeiter Andy Apfelstädt zeigte die charakteristischen Messkurven, die den Unterschied zwischen PKW und LKW einerseits und den verschiedenen Lkw andererseits recht gut dokumentieren. Unterstützung bekamen die Erfurter Forscher an 2 Tagen auch von ihren Kollegen der Hochschule Ulm, die mit einem supermodernen Laserscanner aus luftiger Höhe 3-D-Bilder von den gemessenen Durchfahrern machten.
Ziel des Forschungsprojektes „TeleLab - Telematische Lösungen zur Überbelegung von LKW-Parkplätzen an Bundesautobahnen“ ist die Entwicklung einer Technologie, mit deren Hilfe die aktuelle Belegung der raren LKW-Parkplätze entlang der Autobahn ermittelt werden kann. Das erspart den Brummifahrern, die beispielsweise ihre Lenkzeiten einhalten müssen, die oft zeitaufwendige Suche nach einem Parkstand.
Thüringen ist ein Transitland, auf den Bundesautobahnen A 4 und A 9 wälzen sich täglich tausende LKW in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung hindurch, die Parkplätze sind häufig hoch ausgelastet. Eine Zählung der Verkehrsforscher ergab z.B., dass allein auf dem Parkplatz Eichelborn-Süd am Abend des 13. Juni 66 LKW parkten, In einem erfassten Zeitraum von sieben Stunden hatten insgesamt 594 Fahr-zeuge, darunter 168 LKW, die Messstellen an der Raststätte passiert.
Professor Pfannerstill rechnet damit, dass sein Forschungsprojekt in 15 Monaten abgeschlossen ist. Dann lässt sich sagen, mit welcher Genauigkeit verlässliche Zahlenangaben möglich sind. Dies ist erforderlich, denn auf den Autobahnparkplätzen gibt es keine Wächter, die etwa den Zähler am Morgen auf Null stellen, damit auch die Zahl der freien Plätze richtig angezeigt wird. Die Vision der Forscher: Zukünftig bekommt der Brummifahrer in seiner Ka-bine über sein Navigationsgerät oder über sein „Smart Phone“ die Mitteilung, dass er auf Raststätte A keinen Platz mehr findet, aber nach 20 km noch Plätze bei B frei sind und kann entspannt direkt dorthin fahren.
Die Studenten Martin Stüver (li.) und Thomas Ullrich, beide 4. Semester des Bachelorstudiums Verkehr ...
Foto: R. Hahn
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Ein durchfahrender LKW an den mobilen Induktionsschleifen.
Foto: R. Hahn
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Verkehr / Transport
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Die Studenten Martin Stüver (li.) und Thomas Ullrich, beide 4. Semester des Bachelorstudiums Verkehr ...
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Ein durchfahrender LKW an den mobilen Induktionsschleifen.
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