idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.05.2002 11:06

Bei Thrombose-Risiko COX-2-Hemmer mit Acetylsalicylsäure kombinieren

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    (München) Es gibt Hinweise aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass bestimmte Medikamente gegen Gelenkentzündungen, so genannte COX-2-Hemmer, die Bildung von Blutgerinnseln fördern könnten. Wenn Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen solche Mittel nehmen, sollten sie darum zusätzlich mit einer niedrigen Dosis Acetylsalicylsäure oder einem anderen Thrombozytenfunktionshemmer behandelt werden. Das empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift InFo Neurologie & Psychiatrie.

    Erhöhen so genannte COX-2-Hemmer (Rofecoxib, Celecoxib), Medikamente zur Behandlung von Gelenkentzündungen, das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall? Mit Sicherheit klären konnte dies auch eine umfangreiche Metaanalyse nicht, die US-amerikanische Forscher unlängst in der renommierten Fachzeitschrift JAMA publizierten (JAMA 2001; 286:954-959).

    "Die Analyse krankt daran", kommentieren Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, "dass sie nicht klären kann, ob COX-2-Hemmer tatsächlich die Bildung von Thrombosen fördern oder ob es lediglich unterlassen wurde, Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko mit einem Thrombozytenfunktionshemmer zu behandeln."

    Aktuelle tierexperimentelle Untersuchungen (Science, 2002; 296: 539-541) liefern inzwischen gleichwohl eine mögliche Erklärung, warum COX-2-Hemmer im Vergleich zu herkömmlichen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen könnten.

    Damit besteht bei Patienten mit einer Neigung zu arteriellen Thrombosen zumindest ein theoretisches Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. "Wenn solche Patienten COX-2-Hemmer einnehmen", raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, "sollten sie darum zusätzlich mit einer niedrigen Dosis Acetylsalicylsäure oder einem anderen Thrombozytenfunktionshemmer behandelt werden."

    Quelle:
    InFo Neurologie & Psychiatrie, Heft 2/2002, Bd. 4, S. 140

    Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
    Pressestelle:
    Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17; 82343 Pöcking
    Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97 e-mail: ritzert@proscientia.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).