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28.05.2002 14:11

Ganzheitliches Auftragsmanagement

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Die Unternehmensgruppe Koenig & Bauer, Würzburg, ist einer der größten Druckmaschinenhersteller der Welt. Um den steigenden Anforderungen der Kunden an das mittelständische Unternehmen gerecht zu werden, hat Koenig & Bauer das Fraunhofer IPA mit der Entwicklung und Umsetzung eines ganzheitlichen Auftragsmanagements betraut.

    Drucktechnik vom Feinsten - die Unternehmensgruppe Koenig & Bauer, Würzburg, ist mit ihrem breit gefächerten Produktangebot einer der größten Druckmaschinenhersteller der Welt. Mit dem Erfolg von Koenig & Bauer wuchsen auch die Anforderungen an das mittelständische Unternehmen - bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit: Ständig gilt es über 400 000 Arbeitsgänge zu koordinieren und das so, dass die zugesagten Lieferzeiten eingehalten und die individuellen Anforderungen der Kunden berücksichtigt werden. Eine ganzheitliche und unkonventionelle Lösung sollte das Unternehmen für die kommenden Anforderungen fit machen. Mit dieser Aufgabenstellung wandte sich Koenig & Bauer an das Fraunhofer IPA.

    Ansatzpunkte zur Optimierung boten sich bei der historisch gewachsenen Planungsstrategie und der technisch überholten Planungssoftware: Die veraltete Strategie und eine überforderte Software führten zu einem Teufelskreis in Planung und Steuerung. Falsche Terminvorgaben mussten von den Mitarbeitern vor Ort korrigiert werden, deren Vertrauen in die Planungssoftware schwand, die Motivation für die Pflege der Daten sank, die Terminvorgaben wurden noch unpräziser. Mit großem Einsatz machten die Mitarbeiter dieses Mancko jedoch wett und festigten damit den guten Ruf von Koenig & Bauer in Sachen Qualität und Zuverlässsigkeit. Für das IPA-Projektteam war damit klar: "Die Mitarbeiter müssen frühzeitig und konsequent in die Entwicklung der Planungsstrategie und in die Auswahl der Planungssoftware mit einbezogen werden", berichtet Hans-Hermann Wiendahl, Projektleiter und Abteilungsleiter für Auftrags- und Prozessmanagement am Fraunhofer IPA.

    Die hohe Anzahl von 400 000 Arbeitsgängen in der Produktion bestimmte maßgeblich die Planungsstrategie. Immer dann, wenn die Anzahl der Aufträge die Anzahl der Fertigungseinheiten deutlich übersteigt, ist eine flussorientierte Planung die richtige Wahl. Ziel ist ein gleichmäßiger Auftragsfluss an allen Ressourcen. "Es ist sehr viel einfacher, eine begrenzte Anzahl von Kapazitätseinheiten zu steuern, als eine Vielzahl von Aufträgen", stellt Wiendahl fest. Damit lässt sich der Aufwand für Planung und Steuerung spürbar reduzieren. Die Anforderungen an die Planungssoftware standen damit fest. Bei der Auswahl der Software half die Datenbank des Fraunhofer IPA. Sie stellte eine vorselektierte Anbietermenge zur Verfügung. Geeignete Anbieter erhielten den Anforderungskatalog. Die endgültige Auswahl fand anhand der Abbildung typischer Szenarien in einer Pilotinstallation statt.

    Bei den Produktionsmitarbeitern ist mit dieser Strategie mitdenken gefragt. Der gewünschte gleichmäßige Auftragsfluss kommt nur dann zustande, wenn vor Ort vorausschauend die Kapazitäten angepasst werden. Die richtige Planungssoftware gibt dazu wichtige Hinweise, entscheiden muss die Belegschaft. Ein eigens aufgestelltes Informations- und Schulungskonzept schaffte die Identifikation aller Mitarbeiter mit dem Neuen in der Produktion. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: die Fertigungsdurchlaufzeit sank um 25 Prozent, während der Durchsatz um 40 Prozent gesteigert werden konnte. Schwerer messbar, aber nicht wichtig weniger wichtig: Die neue Planungssoftware schuf volle Transparenz über den Auftragsdurchlauf in der Fertigung und eine hohe Terminsicherheit für die Mitarbeiter vor Ort.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Martin Lenz
    Telefon: 0711/970-1078, Telefax: 0711/970-1400, E-Mail: mal@ipa.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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