Als Humboldt-Forschungspreisträger zum zweitenmal an der Theologischen Fakultät - John Polkinghorne ist einer der weltweit führenden Vertreter im Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften
Professor Polkinghorne ist als Humboldt-Forschungs-preisträger zum zweitenmal Gast an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. In der ersten Hälfte seiner Karriere war er Professor für mathematische Physik an der University of Cambridge und Fellow des Trinity Colleges. In Anerkennung seiner Forschungsleistungen wurde er in die Royal Society aufgenommen. In seinem 49. Lebensjahr überraschte Polkinghorne seine Fachkollegen mit dem Entschluss, seine angesehene Position aufzugeben, um Theologie zu studieren und anglikanischer Priester zu werden. Nach zweijähriger Tätigkeit im Pfarramt wurde er als Dean an das Trinity Hall College in Cambridge berufen. Drei Jahre später wurde er Präsident des Queens' College. 1996 trat er in den Ruhestand. 1997 wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste der Titel Knight of the British Empire verliehen.
John Polkinghorne ist einer der weltweit führenden Vertreter im Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften. Dieser Dialog ist in England und in Nordamerika stärker akademisch institutionalisiert als in anderen Ländern. Immerhin gibt es allein im deutschen Sprachraum etwa 30 Doktoranden und Postdocs, die in diesem Themenfeld tätig sind. Seit zehn Jahren arbeiten Prof. Polkinghorne und der Heidelberger Theologe Prof. Dr. Dr. Michael Welker in regelmäßigen interdisziplinären Konsultationen, die in Cambridge und Heidelberg, vor allem aber am Center of Theological Inquiry in Princeton stattgefunden haben, zusammen.
Seit dem ersten Forschungsaufenthalt von John Polkinghorne in Heidelberg im Jahr 1999 wirken weitere Heidelberger Kollegen bei verschiedenen Forschungs- und Publikationsvorhaben mit. Auch die europaweite Doktorandenförderung durch Kolloquien und durch die Beteiligung des akademischen Nachwuchses an Publikationsvorhaben ist Bestandteil der Kooperation.
Prof. Polkinghorne ist durch zahlreiche Veröffentlichungen hervorgetreten, von denen viele auch gebildete Laien ansprechen wollen. Genannt seien nur
- The Faith of a Physicist. Reflections of a Bottom-Up Thinker, Princeton University Press 1994;
- Belief in God in an Age of Science, Yale University Press 1998 (= An Gott glauben im Zeitalter der Naturwissenschaften, Kaiser 2000);
- Science and Theology. An Introduction, SPCK und Fortress 1998 (= Theologie und Naturwissenschaften. Eine Einführung, Kaiser 2001);
- mit M. Welker (Hg.), The End of the World and the Ends of God: Science and Theology on Eschatology, Trinity Press 2000;
- mit M. Welker, Faith in the Living God. A Dialogue, SPCK und Fortress 2001 (= An den lebendigen Gott glauben. Ein Gespräch, Kaiser 2002);
- Quantum Theory. A Very Short Introduction, Oxford University Press 2002.
Polkinghornes Beiträge zum Diskurs zwischen Theologie und Naturwissenschaften sind durch zahlreiche Ehrungen, Titel und Preise gewürdigt worden. Unter anderem wurde er zu den Nobel Lectures in Harvard, den Terry Lectures in Yale, den Warfield Lectures in Princeton und den Gifford Lectures in Edinburg eingeladen. Im April diesen Jahres erhielt er den mit 700 000 Britischen Pfund dotierten Templeton-Preis. John Polkinghorne, der seinen einzigen Bruder im Zweiten Weltkrieg verlor, ist Präsident der UK Von Humboldt Society.
Anmerkung: Prof. Polkinghorne steht für Rückfragen o.ä. bis Sonntag, 2. Juni, gerne zur Verfügung. In der Regel ist er in den Abendstunden unter Telefon 06221 547088 persönlich zu erreichen. Kontakt kann aber auch über Prof. Welker unter 06223 74818 aufgenommen werden.
Rückfragen auch an:
Dr. Dr. Günter Thomas
Wissenschaftlich-theologisches Seminar
der Universität Heidelberg
Kisselgasse 1, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543350 (Tel. privat: 06223 990594)
Guenter.Thomas@urz.uni-heidelberg.de
für allgemeine Rückfragen von Journalisten:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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