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02.07.2012 11:36

Preisregen in Krakau: DMV-Präsident Bär gratuliert zu EMS-Nachwuchspreisen

Thomas Vogt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Mathematiker-Vereinigung

    Die Europäische Mathematiker-Vereinigung (EMS) verlieh heute zehn Preise an Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt, darunter an den 31-jährigen Deutschen Simon Brendle. Die zehn EMS-Nachwuchspreise gibt es als Anerkennung für frühe und hervorragende Forschungsbeiträge zur Mathematik. Hinzu kommen der Felix-Klein-Preis und der Otto Neugebauer-Preis. Der Felix-Klein-Preis geht an den französischen Mathematiker Emmanuel Trélat für die praktikable Lösung eines schwierigen Problems aus der angewandten Mathematik. Der neu gegründete Otto Neugebauer-Preis in „Geschichte der Mathematik“ geht an den Niederländer Jan P. Hogendijk.

    Berlin/Krakau. Für zwölf Mathematikerinnen und Mathematiker begann der EMS-Kongress heute besonders gut: Die Europäische Mathematiker-Vereinigung (EMS) verlieh allein zehn Preise an Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt, darunter an den 31-jährigen Deutschen Simon Brendle. Die zehn EMS-Nachwuchspreise gibt es als Anerkennung für frühe und hervorragende Forschungsbeiträge zur Mathematik. Den Preisregen verstärken weiter der Felix-Klein-Preis und der Otto Neugebauer-Preis. Der Felix-Klein-Preis geht an den französischen Mathematiker Emmanuel Trélat für die praktikable Lösung eines schwierigen Problems aus der angewandten Mathematik. Der neu gegründete Otto Neugebauer-Preis wird in der Kategorie „Geschichte der Mathematik“ für einen sehr einflussreichen Artikel oder ein besonderes Buch verliehen. Der erste Preis geht an den Niederländer Jan P. Hogendijk.

    „Ich gratuliere allen Preisträgern von ganzem Herzen zu ihrem Erfolg“, sagt DMV-Präsident Prof. Christian Bär am Rande der EMS-Tagung. „Besonders freue ich mich über die große Zahl hervorragender Nachwuchswissenschaftler. Denn in der Mathematik sind immer noch viele Probleme offen und wir brauchen die Besten der Besten um das Fach auch in Zukunft voranzubringen. Natürlich bin ich auch ein wenig stolz darauf, dass ein junger deutscher Mathematiker von der international besetzten Jury ausgewählt wurde.“ Die Preisvergabe erfolgte auf dem 6. Europäischen Mathematik-Kongress, welcher vom 2. bis 7. Juli an der Universität zu Krakau (Polen) stattfindet.

    Die Preisträgerinnen und Preisträger 2012 sind:

    Simon Brendle (31), Promotion an der Universität Tübingen unter der Leitung von Gerhard Huisken; Experte für geometrische Analysis und seit 2005 Professor der Mathematik an der Stanford University, USA.

    Emmanuel Breuillard (35), Studium der Mathematik und Physik an der École Normale Supérieure (Paris), dann in Cambridge (UK) und Yale (USA), Promotion 2000, zurzeit Professor für Mathematik an der Université Paris-Sud (Orsay); EMS-Preis für seine Forschung auf dem Gebiet asymptotischer Gruppentheorie.

    Alessio Figalli, 28 Jahre alt, Promotion 2007 an der Scuola Normale Superiore di Pisa und der École Normale Supérieure von Lyon promoviert; momentan Professor an der University of Texas in Austin, USA; EMS-Preis für seine Beiträge zur Regularitätentheorie.

    Ioana Adrian (31); Promotion an der UCLA 2007 bei Sorin Popa; zurzeit Assistenzprofessor an der University of California in San Diego, USA; EMS-Preis für seine Arbeiten über Operatoralgebren und deren Verbindungen zur Ergoden- und Gruppentheorie.

    Mathieu Lewin (34), Promotion 2004 an die Universität Paris-Dauphine; arbeitet momentan beim CNRS an der Universität Cergy-Pontoise nahe Paris; EMS-Preis für seine Erfolge auf dem Gebiet der Quantenchemie.

    Ciprian Manolescu (33), Jahre alt, Studium der Mathematik an der Harvard University. Promotion 2004 bei Peter B. Kronheimer, drei Jahre Post Doc an der Columbia University, seit 2008 Associate Professor an der UCLA, Los Angeles. Spezialgebiet: Floer Theory.

    Grégory Miermont, 2003 Promotion bei Jean Bertoin, seit 2009 Professor an der Université Paris-Sud 11 (Orsay); 2011/12 Gastprofessor an der University of British Columbia, Vancouver, Kanada; EMS-Preis für die Erforschung von Zufallsstrukturen.

    Sophie Morel (32), Promotion an der Université Paris-Sud bei Gérard Laumon, seit Dezember 2009 Professorin an der Harvard University, Cambridge, USA; EMS-Preis für ihre Forschungsarbeit auf dem Gebiet der arithmetischen Geometrie und automorpher Formen.

    Tom Sanders, Promotion 2007 bei Tim Gowers; seit Oktober 2011 Royal Society University Research Fellow an der University of Oxford; EMS-Preis für seine Forschungsergebnisse in additiver Kombinatorik und harmonischer Analysis.

    Corinna Ulcigrai (32), Promotion 2007 an der Princeton University bei Ya. G. Sinai in; seit August 2007 Dozentin und RCUK Fellow an der University of Bristol, Großbritannien; EMS-Preis für das verbesserte Verständnis dynamischer Systeme.

    Felix Klein-Preis
    Der Felix-Klein-Preis, wurde vom Fraunhofer-Institut für Techno-und Wirtschaftsmathematik (ITWM) in Kaiserslautern gestiftet. Das Preis-Komitee bestand aus sechs Mitgliedern unter dem Vorsitz von Prof. Wil H.A. Schilders aus Eindhoven in den Niederlanden. Der Preisträger Emmanuel Trélat ist 37 Jahre alt und wurde 2000 an der Universität der Bourgogne promoviert; zurzeit ordentlicher Professor an der Universität Pierre et Marie Curie (Paris 6), seit 2011 Mitglied des Institut Universitaire de France; Felix Klein-Preis für grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet gewöhnlicher und partieller Differentialgleichungen.

    Otto Neugebauer-Preis
    Der Preis wird erstmals in der Kategorie Geschichte der Mathematik vergeben. Der Preisträger Jan P. Hogendijk wurde von einer Jury aus fünf Spezialisten für Geschichte der Mathematik unter dem Vorsitz von Prof. Jeremy Gray (Open University, UK) gewählt. Hogendijk wurde 1983 an der Universität Utrecht mit einer Arbeit über eine unveröffentlichte arabische Abhandlung über Kegelschnitte von Ibn al-Haytham (ca. 965-1041) promovierte. Hogendijk ist heute ordentlicher Professor für Geschichte der Mathematik an der Universität Utrecht. Die Mittel für den Preis hat der wissenschaftliche Springer-Verlag bereitgestellt.

    Seit 1992 lädt die Europäische Mathematische Gesellschaft (European Mathematical Society EMS) alle vier Jahre Mathematiker aus aller Welt zum EMS-Kongress ein. 2012 organisiert die polnische Mathematiker-Vereinigung unter dem Vorsitz von Prof. Stefan Jackowski (Warschau) den Kongress. Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski hat die Schirmherrschaft für den Kongress übergenommen. Veranstaltungsort ist das Auditorium Maximum der Jagellonischen Universität zu Krakau.


    Weitere Informationen:

    http://Kongress-Website: www.6ecm.pl/
    http://Preise: www.6ecm.pl/en/programme/ems-prizes
    http://EMS-Website: www.euro-math-soc.eu/


    Bilder

    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle
    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle
    Foto: Margarete Eisele
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    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle (rechts) mit seinem Doktorvater Hon. Prof. Dr. Gerhard Huisken von der FU Berlin
    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle (rechts) mit seinem Doktorvater Hon. Prof. Dr. Gerhard Huisken von ...
    Foto: Margarete Eisele
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle


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    EMS-Preisträger Dr. Simon Brendle (rechts) mit seinem Doktorvater Hon. Prof. Dr. Gerhard Huisken von der FU Berlin


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