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31.05.2002 12:07

Brillen mit Blaufilter für Segelflieger

Dr. Marc Dressler Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    Testreihe auf den Deutschen Segelflugmeisterschaften in Elchingen mit kontrastverstärkenden Brillengläsern im blauen Wellenlängenbereich.

    Bei den Deutschen Segelflugmeisterschaften in Elchingen ist bei jeder Wetterlage eines unabdingbar: eine gute Sicht. "Das Sehen ist der wichtigste Sensor beim Fliegen", meint Sportleiter Prof. Dr. Hans Obermayer mit sorgenvoller Mine in Richtung eingetrübtem Himmel. Der zeigt sich derzeit nicht im wolkenlosen Blau. Dabei ist eine gute Sicht beim Segelfliegen ein sehr wesentlicher Aspekt für die Sicherheit der Piloten.

    Aus diesem Grund hat das Institut für Augenoptik der FH Aalen Brillengläser entwickelt, die feine Nuancen im Luftraum sichtbar machen, indem die Kontraste von Wolken oder Thermiken verstärkt werden. Die Kontrastverstärkung wird dadurch erreicht, dass mit den Gläsern das blaue Streulicht gefiltert wird. "Am Himmel ist Blau gegenüber anderen Farbschattierungen einfach übermächtig, so dass eine Art 'blaues Rauschen' wahrgenommen wird", erklärt Prof. Dr. Bernd Lingelbach vom Institut für Augenoptik. Die Neuentwicklung dieser Brillengläser liegt darin, dass trotz Blaufilter das zur Orientierung bedeutsame Blau dennoch sichtbar bleibt und nur das 'Rauschen' verschwindet.

    Auf den Deutschen Segelflugmeisterschaften in Elchingen präsentiert Prof. Lingelbach diese kontrastverstärkenden Gläser zusammen mit dem ehemaligen Absolventen des Studiengangs Augenoptik der FH Aalen, Thorsten Stein von Rupp + Hubrach. Das Bamberger Unternehmen stellt die Brillen her, die 18 ausgewählte Piloten während der Segelflugmeisterschaften testen. Für nahezu jede Wetterlage haben die Aalener Augenoptiker fünf Typen von Brillengläsern mit unterschiedlichen Transmissionseigenschaften entwickelt. "Die Piloten wissen natürlich nicht, mit welchem Typ unserer Gläser sie fliegen", erzählt Karsten Tietze, der mit seiner Kommilitonin Sylvia Schmidt den Test der kontrastverstärkenden Brillengläser auswertet. Über einen Fragebogen, den die Piloten nach ihrem Flug ausfüllen, holen die beiden Studierenden Expertenurteile über die Sichtverhältnisse mit den neuen Brillen am Himmel ein. Dies ist die Grundlage zur weiteren Optimierung der Filter.

    Außerdem hat das Institut für Augenoptik der FH Aalen (IfAA) am Flugplatz Elchingen ein Labor eingerichtet, in dem sowohl Teilnehmer als auch Besucher ihre Sehleistung bestimmen lassen können. Neben der subjektiven Zeichenerkennung nehmen die Studierenden Pia Dennhoven und Tobias Herrmann auch eine objektive Bestimmung der der Eigenschaften des Auges vor. Dabei werden in einer Wellenfrontanalyse die Abbildungseigenschaften des Auges erfasst. Freundlicherweise hatte die Firma Asclepion Meditec für dieses Projekt einen Wellenfrontanalysator zur Verfügung gestellt. Zusätzlich konnten mit einem Keratographen die Unebenheiten auf der Hornhaut der Probanden bestimmt werden. Die gewonnenen Daten verwenden die beiden Studierenden der Augenoptik für ihre Diplomarbeit. Sie wollen herausfinden, wie der Zusammenhang zwischen der subjektiven Sehleistung und den objektiv gemessenen Daten aussieht. Dabei suchen sie gezielt nach Personen, die über ungewöhnlich gute Sehleistung verfügen, denn hier sind ideal objektive Werte zu erwarten. Bei den Segelfliegern sind sie fündig geworden.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Bernd Lingelbach
    Tel. 0736107366/919036
    ifaa@leinroden.de


    Bilder

    Prof. Dr. Lingelbach, Thorsten Stein (r+h), Prof. Diepes (vlnr) mit den neuen Brillen.
    Prof. Dr. Lingelbach, Thorsten Stein (r+h), Prof. Diepes (vlnr) mit den neuen Brillen.

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    Thorsten Stein (r+h), Prof. Dr. Hans Obermayer, Prof. Dr. Bernd Lingelbach
    Thorsten Stein (r+h), Prof. Dr. Hans Obermayer, Prof. Dr. Bernd Lingelbach

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Lingelbach, Thorsten Stein (r+h), Prof. Diepes (vlnr) mit den neuen Brillen.


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    Thorsten Stein (r+h), Prof. Dr. Hans Obermayer, Prof. Dr. Bernd Lingelbach


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