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21.07.2012 18:39

EU-Projekt EHISTO: Kommerzielle Geschichtsdarstellung und politisch-soziale Verantwortung

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Die Augsburger Geschichtsdidaktikerin Prof. Dr. Susanne Popp koordiniert ein neues EU-Projekt, an dem Wissenschaftler, Medienexperten und Schulen aus Spanien, Schweden, Großbritannien, Polen und Deutschland beteiligt sind.

    Augsburg/OS/KPP - Mit rund 300.000 Euro fördert die EU das auf zwei Jahre angelegte Projekt “EHISTO – European History Crossroads as Pathways to Intercultural and Media Education”, das sich anhand populärwissenschaftlicher Geschichtsmagazine mit Fragen der Verantwortung der Medienöffentlichkeit und der historischen Bildung für die Vermittlung interkultureller und medienkritischer Kompetenzen auseinandersetzt. Koordiniert wird dieses Projekt vom Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Universität Augsburg (Prof. Dr. Susanne Popp). Projektpartner sind die Universidad de Salamanca (Spanien), die Darlarna University (Schweden), die University of East Anglia (Großbritannien), die Academy of Management Lodz (Polen) sowie das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht in Grünwald.

    EHISTO befasst sich mit der Vermittlung von Geschichte in populär(wissenschaftlich)en Medien im Kontext der Frage nach der sozialen und politischen Verantwortung von Journalisten, Lehrkräften und anderen Geschichtsvermittlern auf dem Feld der kommerziellen Geschichtsdarstellung. Das Projekt reagiert damit auf die wachsende Bedeutung kommerzieller Geschichtsdarstellungen in den Massenmedien und den Umstand, dass diese Darstellungen den EU-Standards für historische Bildung einerseits in vielerlei Hinsicht nicht gerecht werden, während sie andererseits nachweislich das Geschichtsbild der jungen Generation beeinflussen und einen gewichtigen Faktor für den Geschichtsunterricht und die historische Bildung darstellen. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind folglich Geschichtsmagazine, in denen einseitige nationale Perspektiven oft sehr stark betont werden. Daraus resultiert die Herausforderung und die Aufgabe, in der historischen Bildung in Europa interkulturelle und medienkritische Kompetenz mit Hilfe multiperspektivischer und transnationaler historischer Inhalte zu fördern.

    Reflexion europäischer Erinnerungskulturen anhand transnationaler Entwicklungen

    Im Ergebnis soll das Projekt ein diesem Anliegen gerecht werdendes didaktisch reflektiertes Instrumentarium entwickeln, das Online-Lehrmaterialien sowie verschiedene Projektseminare für die Lehreraus- und -fortbildung bereitstellt, die durch erläuternde Handbücher ergänzt werden. Vor dem Hintergrund populärer Geschichtsbilder in den beteiligten Ländern sollen Medienkompetenzen multilingual und multiperspektivisch trainiert und deren Gemeinsamkeiten und Differenzen in den europäischen Erinnerungskulturen reflektiert werden, und zwar anhand transnationaler Ereignisse und Entwicklungen wie Migration, Religion, Kulturaustausch, Konflikten, Friedensschlüssen oder Revolutionen ("History crossroads").

    Populärwissenschaftliche Geschichtsmagazine als Spiegel der europäischen Geschichtskultur

    Geschichtsmagazine eignen sich in besonderer Weise zur Entwicklung eines solchen didaktischen Instrumentariums, da sie zum einen sowohl von Schülern als auch von Lehrkräften konsumiert werden und zahlreiche Themen behandeln, die sowohl hohe curriculare Anschlussfähigkeit als auch Aktualität besitzen. Zum anderen weisen die Magazine eine unterrichtsnahe Medialität (Texte, Bilddokumente, Grafiken) auf und sind für den Unterricht gut verfügbar. Weiterhin fokussieren sie in Europa einerseits stark auf nationale Geschichtsdeutungen, während sie zugleich europaweit viele Themen gemeinsam haben. Mit ihrer Darstellung identischer Themen aus verschiedenen nationalen Blickwinkeln ermöglichen populäre Geschichtsmagazine folglich in herausragender Weise den Vergleich der nationalen Erinnerungskulturen.

    Das EHISTO-Projekt, das von der EU ab November 2012 zwei Jahre lang mit 300.000 Euro gefördert werden wird, basiert auf einem Forschungsschwerpunkt der Augsburger Geschichtsdidaktik, der im Lehrstuhlteam von Prof. Dr. Susanne Popp insbesondere von Dr. Jutta Schumann, Oliver Simmet und Dr. Michael Wobring bearbeitet wird. Sie haben auch maßgeblich an der erfolgreichen Antragsstellung mitgewirkt. Erste Ergebnisse der fortan von der EU geförderten einschlägigen Arbeiten der Augsburger Geschichtsdidaktikerinnen und -didaktiker wurden auf einer gemeinsamen Tagung der Projektpartner im Jahr 2011 in Amsterdam präsentiert und dort zu innovativen, für die schulische Praxis relevanten und nutzbaren Fragestellungen weiterentwickelt.

    Mit erneuter Unterstützung der Bayerischen Forschungsallianz

    Bei der Antragstellung erfuhr der Augsburger Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte einmal mehr wertvolle Unterstützung von der Bayerischen Forschungsallianz, mit deren Hilfe es ihm erst im Frühjahr 2012 möglich war, das mit rund zwei Millionen Euro aus dem EU-Culture-Programm geförderte Projekt "EuroVision - Museums Exhibiting Europe" einzuwerben.

    Der offizielle Startschuss für EHISTO wird im November 2012 bei einer Auftaktveranstaltung an der Universität Augsburg gegeben.
    ______________________________________

    Ansprechpartnerin:

    Prof. Dr. Susanne Popp
    Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte
    Philologisch-Historische Fakultät
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49(0)821-598-556
    sekretariat.didg@phil.uni-augsburg.de


    Bilder

    Eignen sich hervorragend für den Vergleich nationaler Erinnerungskulturen: populäre Geschichtsmagazine.
    Eignen sich hervorragend für den Vergleich nationaler Erinnerungskulturen: populäre Geschichtsmagazi ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Eignen sich hervorragend für den Vergleich nationaler Erinnerungskulturen: populäre Geschichtsmagazine.


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