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22.07.2012 17:05

Ein bisschen Frieden?

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Als Beitrag zum Rahmenprogramm des Augsburger Hohen Friedensfestes 2012 befasst sich eine interdisziplinäre Graduiertentagung vom 3. bis zum 5. August mit dem Wunsch nach Frieden und seinen Manifestationsformen in den 1980er Jahren / Begleitende Ausstellung "Zu viel Panzer, zu wenig Hirn" in der Toskanischen Säulenhalle des Augsburger Zeughauses vom 2. bis zu 31. August

    Augsburg/KPP - Als einen Beitrag zum Rahmenprogramm des diesjährigen Augsburger Hohen Friedensfest haben die Nachwuchswissenschaftler Philipp Baur (Geschichte des europäisch-transatlantischen Kulturraums) und Dr. des. Stefan Hartmann (Kunstgeschichte/Bildwissenschaft)mit Unterstützung zahlreicher universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen die Graduiertentagung "Ein bisschen Frieden" organisiert. Das dreitägige Programm vom 3. bis zu 5. August umfasst ca.15 Vorträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus ganz Deutschland, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Wunsch nach Frieden und seinen Manifestationsformen in der 1980er Jahren auseinandersetzen.

    Am 24. April 1982 gewinnt Nicole mit "Ein bisschen Frieden" den Grand Prix Eurovision de la Chanson und landet mit dem Lied einen internationalen Erfolg; eineinhalb Monate später, am 10. Juni 1982, demonstrieren rund 400 000 Menschen im Bonner Hofgarten gegen den Nato-Doppelbeschluss und für Frieden und Abrüstung bis heute eine der zahlenmäßig größten bundesdeutschen Demonstrationen:

    Das Schreckensszenario eines Atomkrieges zwischen Ost und West führte in den 1980er Jahren zu europaweiten Protestaktionen und mobilisierte die Menschen, von kleinen Stadtteilinitiativen bis hin zu Großdemonstrationen der Friedensbewegung. Zugleich schrieb sich eine mehr oder weniger kommerziell orientierte Populärkultur Frieden auf ihre Fahnen. Im Rückblick wird deutlich, dass es in der polarisierten Debatte um Auf- oder Abrüstung sowie "Frieden und Freiheit" um weit mehr ging als nur militärische oder diplomatische Fragen: Der Wunsch nach Frieden war wesentlich facettenreicher und markierte in den 1980er Jahren ein zentrales Moment gesellschaftlicher, kultureller und politischer Selbstverständigung.

    Vor diesem Hintergrund nähert sich die Augsburger Graduiertentagung dem Thema Frieden aus unterschiedlichen, interdisziplinären Perspektiven an. In sechs Sektionen werden neben politischen Akteuren und verschiedenen Protestbewegungen die künstlerischen und populärkulturellen Auseinandersetzungen mit dem Thema, die Ikonografie von Friedenssymbolen, das Verhältnis von Umwelt und Frieden sowie die Erinnerungskultur und das Nachleben der Friedensdebatte betrachtet.

    Vom 3. bis zum 5. August im Evangelischen Forum Annhof

    Die Tagung findet am 3., 4. und 5. August 2012 im Evangelischen Forum Annahof (Im Annahof 4, 86150 Augsburg) statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung per Email an stefan.hartmann@phil.uni-augsburg.de wird gebeten.

    Popmusik und Politik: Abendvortrag von Prof. Dr. Peter Wicke im Zeughaus

    Zum Programm der Tagung zählt ein öffentlicher Abendvortrag des Berliner Musikwissenschaftlers Prof. Dr. Peter Wicke. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Theorie und Geschichte der populären Musik an der Humboldt-Universität. Am Freitag, dem 3. August, spricht er um 20.00 Uhr im Zeughaus Augsburg (Zeugplatz 4, 86150 Augsburg" zum Thema "'Give Peace a Chance' - Popmusik und Politik". Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. DR. Michael Ahlers, der am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg Musikpädagogik mit dem Schwerpunkt Digitale Medien lehrt.

    Zu viel Panzer, zu wenig Hirn: Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle

    Ebenfalls im Augsburger Zeughaus wird bereits am 1. August 2012 die Ausstellung "'Zu viel Panzer, zu wenig Hirn'": Kunst für den Frieden - Positionen aus 6 Jahrzehnten" eröffnet, die in der Toskanischen Säulenhalle bis zum 31. August 2012 zu sehen sein wird.

    Kuratiert von Dr. des. Stefan Hartmann und Timo Köster, dem Leiter des Projektbüros für Frieden und Interkultur der Stadt Augsburg, zeigt die Ausstellung anhand von Werken, die zwischen der Mitte der 1950er Jahre und der Gegenwart vorwiegend in Deutschland entstanden sind, einen repräsentativen Querschnitt künstlerischen Engagements für den Frieden. Einerseits geht es um die Rekonstruktion der Schau "Künstler gegen Atomkrieg", die ihren Ausgangspunkt in Augsburg hatte und die über mehrere Jahre in verschiedenen Städten Deutschlands gezeigt wurde. Neben Unikaten renommierter Künstler bilden Plakate sowie Buttons und andere Zeugnisse der Protestkultur der 1980er Jahre einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung. Diese beiden Teile werden ergänzt durch Arbeiten zeitgenössischer Künstler, die sich kritisch mit Krieg, Gewalt und Migration auseinandersetzen - unter anderem Harun Farocki, Petko Dourmana und Klaus Staeck. Zudem bietet ein umfassendes Begleitprogramm, bestehend aus Vorträgen und Diskussionen, die Möglichkeit zur vertieften Auseinandersetzung.

    Die Vernissage am 1. August 2012 beginnt um 19.30 Uhr. Bis zum 31. August ist die Ausstellung dann jeweils mittwochs bis sonntags von 13.00 bis 19.00 geöffnet. Der Eintritt ist frei.

    Wenig Panzer, viel Hirn: Podiumsdiskussion zur Ausstellung am 2. August

    Bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion, die am 2. August um 19.30 Uhr vor Ort in der Toskanischen Säulenhalle des Zeughauses stattfindet, wird ein zentraler Aspekt der Ausstellung "Zu viel Panzer, zu wenig Hirn", die Friedensinitiativen der 1980er Jahre nämlich, mit Zeitzeuginnen und -zeugen retrospektiv beleuchtet werden: "Fieden" war ein Thema, das Menschen in ganz Deutschland mobilisierte. Die "Augsburger Friedensinitiative" (AFI) umfasste bis zu zwanzig Organisationen. Aus der losen Aktionsplattform wurde innerhalb weniger Jahre eine Vereinigung mit permanenten Strukturen. Wie die Zusammenarbeit in einer Organisation funktionierte, die u. a. Die Grünen, die SPD und Pax Christi umfasste, wird Klaus Stampfer berichten. Primär künstlerisch setzte sich der Augsburger Maler Klaus Zöttl mit der Angst vor einem Atomkrieg auseinander. Brigitta Meier wird als Vertreterin des Nürnberger Friedensmuseums über die Geschichte und Aufgabe dieser Institution und über die lokalen Initiativen in Nürnberg Auskunft geben. Hans Wallner leitet den Verein "Friedensatelier", der für den Frieden engagierte Kunst von den 1950er Jahren bis heute sammelt. Moderiert wird das Podium von Dr. des. Stefan Hartmann
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    Ausführliches Programm der Tagung "Ein bisschen Frieden" zum Download:

    http://megastore.uni-augsburg.de/get/DuDk8ZmbZz/
    _____________________________

    Partner und Unterstützer ...

    ... der von Philipp Baur und Dr. des. Stefan Hartmann organisierten Tagung "Ein bisschen Frieden?" sind:
    • das Forschungsprojekt Die Nuklearkrise: Transatlantische Friedensbewegung, Nachrüstung & Zweiter Kalter Krieg, 1975-1990 (http://www.nuclearcrisis.org)
    • das Forum Populärkultur. Interdisziplinäres Forschungsnetzwerk der Universität Augsburg (http://www.uni-augsburg.de/popkultur)
    • die Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften (GGS) der Universität Augsburg (http://www.uni-augsburg.de/forschung/ggs_graduiertenschule)
    • das Projektbüro Frieden und Interkultur der Stadt Augsburg (http://www.augsburg.de/index.php?id=4835)
    • die Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg e. V.
    • das Archiv Grünes Gedächtnis/Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
    • das Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg
    _____________________________

    Ansprechpartner:

    • Philipp Baur, Lehrstuhl für Geschichte des europäisch-transatlantischen Kulturraums, philipp.baur@phil.uni-augsburg.de
    • Dr. des. Stefan Hartmann, Lehrstuhl für Kunstgeschichte/Bildwissenschaft, stefan.hartmann@phil.uni-augsburg.de
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    Alle Beiträge der Universität Augsburg zum Rahmenprogramm des Augsburger Hohen Friedensfestes 2012 im Überblick:

    • 25. Juli 2012, 19.30 Uhr, Neue Stadtbücherei Augsburg
    "Möglichkeiten und Grenzen des Sports im Rahmen der internationalen Entwicklungs- und Friedenszusammenarbeit" - Vortrag von Dr. Karen Petry (Deutsche Sporthochschule Köln)- Mehr unter http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2012/pm2012_129.shtml
    "
    • 26. Juli 2012, 19.30 Uhr, Neue Stadtbücherei Augsburg
    "Polen entdecken. Eine literarische und humorvolle Begegnung mit dem Nachbarland" - Autorenlesung von Matthias Kneip (Deutsches Polen-Institut Darmstadt) als Begleitveranstaltung zur Tagung "Polnisch-deutsche Duette - Schreiben von der Mitte Europas (1990-2012)" (27. bis 29. Juli 2012) - Mehr unter http://idw-online.de/de/news489428

    • 27. bis 29. Juli 2012, Evangelisches Forum Annahof
    "Polnisch-deutsche Duette - Schreiben von der Mitte Europas (1990-2012)" - Eine Interkulturelle Tagung der Universitäten Augsburg und Lodz - Mehr unter http://idw-online.de/de/news489428

    • 27. Juli 2012, 19.30 Uhr, Evangelisches Forum Annahof
    "Junge polnische Literatur" - Autorenlesung von Daniel Odija als Begleitveranstaltung zur Tagung "Polnisch-deutsche Duette - Schreiben von der Mitte Europas (1990-2012)" (27. bis 29. Juli 2012) - Mehr unter http://idw-online.de/de/news489428

    • 1. August 2012, 19.30 Uhr, Zeughaus Augsburg
    Vernissage der Ausstellung "Zu viel Panzer, zu wenig Hirn: Kunst für den Frieden - Positionen aus 6 Jahrzehnten". Die Ausstellung - eine Begleitveranstaltung zur Tagung "Ein bisschen Frieden? Der Wunsch nach Frieden und seine Manifestationsformen in den 1980er Jahren" (3. bis 5. August 2012 im Evangelischen Forum Annahof) - läuft bis zum 31. August 2012.

    • 2. August 2012, 19.30 Uhr Zeughaus Augsburg
    "Wenig Panzer, viel Hirn: Friedensinitiativen in den 1980er Jahren" - eine Podiumsdiskussion zur Ausstellung "Zu viel Panzer, zu wenig Hirn" (1. bis 31. August 2012 im Zeughaus Augsburg)

    • 3. bis 5. August 2012, Evangelisches Forum Annahof
    "Ein bisschen Frieden? Der Wunsch nach Frieden und seine Manifestationsformen in den 1980er Jahren" (http://megastore.uni-augsburg.de/get/DuDk8ZmbZz/)

    • 4. August 2012, Neue Stadtbücherei Augsburg
    "Sind unsere Flüse noch zu retten?" - Filmvorführung und Podiumsdiskussion

    • 6. August 2012, 19.30 Uhr, Zeughaus Augsburg
    "Frieden schaffen mit deutschen Waffen?" - Podiumsdiskussion zur deutschen Rüstungsexportpolitik (Moderation: Prof. Dr. Christoph Weller) mit einem Impulsvortrag über "Die deutsche Rüstungsexportpolitik im Spiegel eines globalen Waffenhandelsabkommens" von Dr. Simone Wisotzki (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, HSFK, Frankfurt a. M.)
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    Katalog des gesamten Rahmenprogramms zum Augsburger Hohen Friedensfest 2012:

    http://www.augsburg.de/fileadmin/www/dat/07ku/kulturbuero/Texte/PDFs/AHFneu_Kata...


    Bilder

    Der Wunsch nach Frieden und seine unterschiedlichen Manifestationsformen in den 1980er Jahren sind Gegenstand der Augsburger Graduiertentagung "Ein bisschen Frieden".
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    Die Tagung ist ein Beitrag der Universität Augsburg zum umfangreichen Rahmenprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest 2012.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Der Wunsch nach Frieden und seine unterschiedlichen Manifestationsformen in den 1980er Jahren sind Gegenstand der Augsburger Graduiertentagung "Ein bisschen Frieden".


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