Am 8. Juni 1977 wurden die Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen von 1949 unterzeichnet. Sie bilden die Kernstücke des Humanitären Völkerrechts. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Unterzeichung organisierte das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Uni Bochum zwei hochkarätig besetzte Veranstaltungen im Den Haager Außenbüro der RUB - EDUSAT (Education Sattelite).
Bochum, 10.06.2002
Nr. 158
Blickpunkt Internationales Völkerrecht
Zwei Veranstaltungen im Den Haager Büro der RUB
25 Jahre Zusatzprotokoll zum Genfer Abkommen
Am 8. Juni 1977 wurden die Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen von 1949 unterzeichnet. Sie bilden die Kernstücke des Humanitären Völkerrechts. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Unterzeichung organisierte das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Uni Bochum zwei hochkarätig besetzte Veranstaltungen im Den Haager Außenbüro der RUB - EDUSAT (Education Sattelite). Im Mittelpunkt stand die Beurteilung der Zusatzprotokolle bei aktuellen Konflikten und die damit zusammenhängende Frage, ob die Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen noch zeitgemäß sind.
Kurze Wege in Den Haag
Rund 100 Teilnehmer kamen zu einem von Prof. Dr. Horst Fischer (IFHV; EDUSAT) gemeinsam mit dem niederländischen Roten Kreuz organisierten Seminar am Freitag (7. Juni) ins Niederländische Kongress-Zentrum. Dort referierten Richter (u. a. vom Jugoslawien-Tribunal) und andere hochrangige Experten. Hier zahlte sich einmal mehr die zentrale Lage von EDUSAT aus: Zahlreiche internationale Gerichte liegen nur wenige Fußminuten entfernt. Die originelle Konzeption der Veranstaltung konfrontierte die an der Konferenz von 1977 Beteiligten Referenten mit kritischen Kommentaren: Die Hauptreferate kommentierten direkt im Anschluss jeweils junge Völkerrechtlerinnen aus den Niederlanden. Es ging um Al Qaida, die Taliban oder um neue Verträge zum Schutz der Zivilbevölkerung bei Konflikten. "Das über allem schwebende Jubiläum ist bereits Anlass genug, in Verhandlungen zur Verbesserung des Rechts einzutreten", erklärte Prof. Fischer am Freitag.
Tribunal sucht deutsches Personal
Etwa 30 Konventionsbeauftragte des Deutschen Roten Kreuzes nahmen am Samstag und Sonntag (8./9. Juni) an einer Fortbildung von EDUSAT teil, die im Seminarraum des Den Haager Außenbüro der RUB stattfand. Sieben hochkarätige Völkerrechtsexperten hielten Vorträge zu aktuellen Themen des humanitären Völkerrechts. Unter ihnen war Wolfgang Schomburg, der einzige deutsche Richter am Jugoslawien-Tribunal. Er referierte über die Situation des Tribunals, wo dringend deutsches Personal benötigt wird. Aufgrund einer Quote (die sich aus der Finanzierung des Tribunals ergibt) könnten dort 240 Deutsche arbeiten, es sind jedoch nur acht. Weiteres deutsches Personal mit nicht ausschließlich juristischer Ausbildung wird für den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag benötigt, der im Juli seine Arbeit aufnimmt.
Das Haager Außenbüro
Ihr Den Haager Außenbüro unterhält die Ruhr-Uni seit Juni 2001. Es befindet sich im Hotel Golden Tulip Bel Air in Den Haag. Hotelgäste können sich rund um die Uhr auf einem Großbildschirm und an zwei Computern in der Hotelhalle über die RUB informieren - und mittels E-Mail direkt Kontakt aufnehmen. Mit dem Büro hat EDUSAT die Möglichkeit, Seminarräume und die von der RUB installierte Technik zu nutzen. Prof. Horst Fischer vom IFHV initiierte und konzipierte diesen Bildungssatelliten der RUB in einer der wichtigsten Städte der Welt.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Horst Fischer, Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV), NA 02/33, Tel.: 0234/32-27366, Fax: 0234/32-14208, E-Mail: horst.fischer@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).