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11.06.2002 11:59

Kindertransporte 1938/39 nach Großbritannien - Rettung und Integration

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Konferenz des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin / Einladung

    Von Dezember 1938 bis zum August 1939 öffnete die britische Regierung ihre Landesgrenzen für eine beispiellose Rettungsaktion: Um sie vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu schützen, wurden fast 10.000 Kinder und Jugendliche, überwiegend jüdische "Flüchtlingswaisen", nach Großbritannien gebracht. Sie kamen in britischen Pflegefamilien und -heimen unter, mit dem Ziel, später in ihre ursprünglichen Familien zurückkehren zu können. Für die meisten dieser Kinder bedeutete die Reise jedoch den endgültigen Abschied von ihren Eltern.

    Das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin widmet sich nun diesem Thema und veranstaltet in Kooperation mit dem Centre for German-Jewish Studies an der University of Sussex, Brighton, vom 27. bis 29. Juni 2002 eine Tagung mit dem Titel "Kindertransporte 1938/39 nach Großbritannien - Rettung und Integration". In den einzelnen Tagungsvorträgen werden aus der Perspektive von britischen und deutschen Historikerinnen und Historikern, Erziehungs- und Literaturwissenschaftlerinnen sowie Psychologinnen Einzelaspekte der Kindertransporte analysiert. Die Flucht der deutsch-jüdischen Kinder und Jugendlichen sowie ihre Akkulturationserfahrungen in Großbritannien im Kontext von Exil- und Holocaustforschung stehen im Mittelpunkt dieser Konferenz.

    Wir möchten Sie herzlich zu dieser Tagung einladen. Bitte weisen Sie auch in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hin.

    Zeit: Beginn am Freitag, dem 28. Juni 2002, um 9.00 Uhr
    Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1012, 10623 Berlin
    Hinweis: Um Anmeldung wird gebeten!

    Den Auftakt der Tagung bildet eine öffentliche Lesung mit anschließendem Gespräch im Literaturforum im Brechthaus am 27. Juni 2002 um 20.00 Uhr. Gideon Behrendt, der als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England kam und heute in Israel lebt, liest aus seinem Buch "Mit dem Kindertransport in die Freiheit. Vom jüdischen Flüchtling zum Corporal O'Brian". Anschließend werden Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, und Claudia Curio, die Herausgeberin des Buches, mit Gideon Behrendt über die Erfahrung seiner Emigration sprechen.

    Am 28. Juni 2002 findet im Roten Rathaus auf Einladung der Stiftung Luftbrückendank eine öffentliche Podiusmdiskussion mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern statt. Zu dieser Diskussion sind ehemalige Kindertransportteilnehmer aus Israel und den USA sowie aus Deutschland geladen.

    Die Tagung wird zum Teil von der Stiftung Luftbrückendank und von der Axel-Springer-Stiftung finanziert. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

    Programm "Die Kindertransporte 1938/39 nach Großbritannien - Rettung und Integration"
    Tagung vom 27. bis 29. Juni 2002

    Donnerstag, 27. Juni 2002

    20.00 Uhr "Vom jüdischen Flüchtling zum Corporal O'Brian" - Gideon Behrendt im Gespräch mit Wolfgang Benz und Claudia Curio
    (Literaturforum im Brechthaus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin)

    Freitag, 28. Juni 2002

    9.00 Uhr Begrüßung
    Prof. Dr. Wolfgang Benz (Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung)
    Prof. Dr. Edward Timms (Direktor des Centre for German-Jewish Studies)
    9.30 Uhr Marianne Kröger, Frankfurt am Main: Kindheit im Exil - ein Forschungsdesiderat
    10.15 Uhr Dr. Rebekka Göpfert, Berlin: Kindertransporte - Geschichte und Erinnerung
    11.00 Uhr Susan Kleinman, Chana Moshenska, Brighton: Class as a factor in the social adaptation of the child refugees

    11.45 Uhr Mittagspause

    13.30 Uhr Dr. Sybil Oldfield, Brighton: "It`s usually she" - British women's role in the rescue and care of the Kindertransport children
    14.15 Uhr Claudia Curio, Berlin: "Unsichtbare" Kinder. Auswahl- und Eingliederungsstrategien beteiligter Hilfsorganisationen

    15.30 Uhr Ruth Barnett, London: Intergenerational Dialogue on the Kindertransport Experience
    16.15 Uhr Dr. Ute Benz, Berlin: Traumatisierung durch Familien- und Heimatverlust bei Kindern

    20.00 Uhr Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen im Berliner Rathaus (Rotes Rathaus, Eingang Jüdenstraße/Ferdinand-Friedensburg-Saal, R 338)

    Sonnabend, 29. Juni 2002

    9.00 Uhr Prof. Dr. Hildegard Feidel-Mertz, Kassel: Identitätsbildung und Integration - Exilschulen in Großbritannien
    9.45 Uhr Monica Lowenberg, Brighton: Educational experiences of the Jawne Gymnasium students and the ORT school boys in Germany and Britain

    10.30 Uhr Pause

    10.45 Uhr Andrea Hammel, Brighton: Familienbilder in autobiographischen Texten ehemaliger Kindertransport-Teilnehmer
    11.30 Uhr Dr. Mona Körte, Berlin: Armband, Handtuch, Taschenuhr. Objekte des letzten Augenblicks in Erinnerung und Erzählung

    12.15 Uhr Mittagspause

    14.00 Uhr Filmvorführung: "My Knees Were Jumping" (USA 1995) in Anwesenheit der Regisseurin

    15.30 Uhr Schlussdiskussion

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Claudia Curio, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23080, Fax: 030/314-21136, E-Mail: clcurio@hotmail.com


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2002/pi123.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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