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13.06.2002 10:34

Potsdamer Wissenschaftler widmen sich der "Soft Matter

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Universitätszeitung Portal stellt den universitären Profilbereich vor

    Wie bringt man Kunststoff zum Leuchten? Wie kann man ein Medikament so verpacken, dass es erst am Bestimmungsort wirksam wird? Gibt es Materialien, die dem Körper helfen, beschädigte Organe wieder nachwachsen zu lassen? Wie kann es gelingen, Teilchen herzustellen, die nur wenige Milliardstel Meter klein sind und alle exakt die gleiche Größe haben?
    So unterschiedlich diese Fragen auf den ersten Blick auch sein mögen, sie haben eines gemeinsam: der Weg zu den Antworten führt durch das Reich der "Soft Matter". Er führt zu den Materialien, die, so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines gemeinsam haben: Sie bilden aus einzelnen Molekülen Strukturen mit typischen Größen zwischen Mikrometern und Nanometern. Sie gehören weder zu den kristallinen Festkörpern noch zu den einfachen Flüssigkeiten. Aber sie haben, das glauben Experten, das Zeug dazu, das 21. Jahrhundert maßgeblich mit zu prägen. Die Universität Potsdam hat der Erforschung der "Soft Matter" einen eigenen Profilbereich gewidmet, den die Universitätszeitung "Portal" jetzt ausführlich vorstellt.

    Zu den Themen im Einzelnen

    Prof. Dr. Ullrich Pietsch und seine Mitarbeiter im Institut für Physik beschreiben, wie Laserlicht Polymere zum wandern bringt und welche Ergebnisse damit erzielt werden. Das Ergebnis: Berge und Täler im Polymerfilm, die mit bloßem Auge zu erkennen sind. Erste Anwender aus der Industrie stehen schon bereit.

    Poröse piezoelektrische Polymere stehen im Mittelpunkt der Arbeiten an der Professur "Angewandte Physik kondensierter Materie" (Prof. Dr. Reimund Gerhard-Multhaupt). Diese Materialien erzeugen unter Druck eine elektrische Spannung und sind damit ideal geeignet für den Einsatz in Drucksensoren, Tastaturen oder Ultraschallgeräten, zum Beispiel für Medizin und Meerestechnik.

    Welche Rolle aber auch synthetische Polymere in Medikamenten spielen können, erklärt Martin G. Peter, der an der Uni die Professur für Naturstoffchemie bekleidet. Er betont die Rolle von Chitosan, das aus Chitin herzustellen ist. Chitosan beschleunigt die Wundheilung und fördert die Regenerierung von Knochengewebe.

    Berichtet wird auch über die Forschungen zu schaltbaren Polymeren, wie sie etwa Chemieprofessor André Laschewsky durchführt.

    Joachim Kötz, Professor für Kolloidchemie im Institut für Chemie untersucht, wie geladene Polymere die Eigenschaften bestimmter Kolloide beeinflussen.

    Nicht zuletzt die Polymerelektronik ist ein aktuelles Forschungsgebiet im Rahmen der Weichen Materie. Prof. Dr. Dieter Neher vom Uni-Institut für Physik und Prof. Dr. Ullrich Scherf aus dem Institut für Chemie beschreiben in ihrem gemeinsamen Artikel ihre Forschungen.

    Zu den Autoren, die mit ihren Beiträgen den Uni-Profilbereich näher bringen wollen, gehören neben den Genannten weitere Wissenschaftler. So stellen Erich Kleinpeter, Professor für Analytische Chemie, und sein Mitarbeiter dar, was eigentlich in Wasser- und Ölgemischen passiert. Der Physiker Dr. Peter Frübing berichtet über die Untersuchung von Molekülbewegungen in Polymeren, die zu wichtigen Erkenntnissen über die Struktur von Stoffen und die Dynamik ihrer Bausteine führt. Ludwig Brehmer, Professor im Bereich Physik kondensierter Materie, erläutert, wie sich sein Team der Herausforderung unserer Zeit stellt, "Bauelemente" im Nanometerbereich zu entwickeln und zu nutzen.

    Dass es keineswegs nur Wissenschaftler der Uni Potsdam sind, die zur Erforschung der Weichen Materie in der Region beitragen, wird in der Portal-Ausgabe deutlich. Einen ganz wesentlichen Anteil daran haben das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPI-KG) und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP). Auch aus diesen Instituten finden sich aktuelle Berichte.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Die Juni-Ausgabe von "Portal" erscheint am 17. Juni 2002. Der Nachdruck von Beiträgen ist bei Quellen- und Autorenangabe frei. Um die Zusendung eines Belegexemplars wird gebeten.

    Die Artikel können auch der Online-Version der Ausgabe entnommen werden, sie befindet sich im Internet unter der Adresse http://www.uni-potsdam.de/portal/juni02/titel.htm.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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