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13.06.2002 10:55

Forschung am mathematischen Jahrtausendproblem: Siebold- Preis für Hideo Kozono

Petra Dhein Pressereferat
Alexander von Humboldt-Stiftung

    Der japanische Mathematiker Hideo Kozono erhält den Philipp Franz von Siebold-Preis 2002. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als höchste Auszeichnung für Wissenschaftler aus Japan, die in der Bundesrepublik Deutschland vergeben wird. Bundespräsident Johannes Rau überreicht die Urkunde am 21. Juni 2002 auf Krongut Bornstedt während der Jahrestagung der Alexander von Humboldt-Stiftung.

    Professor Kozono arbeitet auf dem Gebiet der partiellen Differentialgleichungen - einem Forschungsbereich, der in Naturwissenschaft und Technik fundamentale Bedeutung besitzt. Sein Hauptinteresse gilt den Differentialgleichungen von Navier-Stokes, mit denen zum Beispiel Meeresströmungen, Windströmungen, der Blutkreislauf und andere inkompressible Strömungsvorgänge beschrieben werden können. Den mit dem Preis verbundenen einjährigen Forschungsaufenthalt an einer wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland wird Professor Kozono im April 2003 an der Universität Paderborn beginnen.

    Obwohl diese Gleichungen seit rund 70 Jahren untersucht werden, ist bis heute die Frage offen geblieben, ob sie eine globale glatte Lösung für beliebig große Daten besitzen. Das noch offene Problem gilt deshalb als eines der "Sieben Jahrtausend-Probleme": Für seine Lösung lobte das Clay Mathematical Institute im Jahr 2000 einen Preis von einer Million US-Dollar aus.

    In den letzten 15 Jahren ist die mathematische Forschung der Lösung dieses Problems Schritt für Schritt ein Stück nähergekommen. An den Teilantworten, die das weitere Vorgehen vorzeichnen, hat das mathematische Werk von Professor Kozono einen wesentlichen Anteil.

    Darüber hinaus ehrt der Preis Professor Kozonos wichtigen Beitrag zum wissenschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Japan. Von 1995 bis 1996 hatte Kozono, Jahrgang 1958, eine Gastprofessur am Sonderforschungsbereich 256 an der Universität Bonn inne. Für die Deutsche Forschungsgemeinschaft war er zwischen 1991 und 1995 insgesamt dreimal als Gastprofessor an den Universitäten Paderborn und Bayreuth tätig. Zuvor arbeitete Kozono von 1988 bis 1990 als Forschungsstipendiat der Humboldt-Stiftung an der Universität Paderborn.

    Der Philipp Franz von Siebold-Preis
    In den über 20 Jahren seines Bestehens ist der jährlich vergebene Siebold-Preis zu einer festen Größe in der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Japan geworden. Er wird für besondere Verdienste um das gegenseitig bessere Verständnis zwischen Deutschland und Japan verliehen. Der Preisträger ist eingeladen, ein Forschungsvorhaben eigener Wahl in Kooperation mit Fachkollegen in der Bundesrepublik Deutschland durchzuführen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preisträger liegt in den Händen einer deutsch-japanischen Auswahlkommission in Tokyo. Die Betreuung der Preisträger und die Verwaltung des Preises übernimmt die Alexander von Humboldt-Stiftung.

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung
    Als führende Organisation zur Förderung ausländischer Spitzenwissenschaftler ermöglicht die Humboldt-Stiftung jährlich über 1.800 Forscherinnen und Forschern aus aller Welt eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland. Das Humboldt-Netzwerk hält die Verbindung zu über 20.000 Humboldtianern in 130 Ländern langfristig aufrecht.

    Interview-Wünsche und Rückfragen in Deutschland richten Sie bitte an
    Florian Klebs / Antonia Dhein
    Pressestelle Humboldt-Stiftung
    Fon: ++49 (0)228 833 258
    presse@avh.de


    Weitere Informationen:

    http://www.humboldt-foundation.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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