Vom 25. bis 29. August 2012 findet in München der Europäische Kardiologenkongress (ESC) statt
Das Risiko, innerhalb eines Jahres nach einem akuten Herzinfarkt einen Schlaganfall zu erleiden, ist in einem Beobachtungszeitraum von zehn Jahren um 21 Prozent gesunken. Das zeigt eine schwedische Studie, die heute beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München präsentiert wurde. Vom 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.
Ein ischämischer Schlaganfall ist eine relativ seltene, aber besonders schwerwiegende Komplikation nach einem Herzinfarkt: Das Sterblichkeitsrisiko ist hoch, ebenso wie das Risiko für Betroffene, bleibende neurologische Schäden zu erleiden.
Das schwedische Forscherteam analysierte die Daten von insgesamt 173.233 Herzinfarkt-Patienten, die in zwei schwedischen Registern erfasst sind. Ein zentrales Ergebnis: Im Beobachtungszeitraum 1998 bis 2008 sank das Schlaganfall-Risiko bei Herzinfarkt-Patienten um 21 Prozent – von 4,7 auf 3,8 Prozent.
Untersucht haben die Wissenschaftler auch, welche Faktoren zu einer Verringerung des Schlaganfall-Risikos beitragen. Eine Reperfusionstherapie zur Wiederherstellung des gestörten Blutdurchflusses mittels Katheter-Intervention (PCI) gehört ebenso zu den risikomindernden Faktoren wie eine Auflösung des Blutgerinnsels mittels Fibrinolyse, die Blutverdünnung mit Thrombozyten-Aggregationshemmern oder die Therapie mit Statinen. „Die Einsicht, dass PCI das Schlaganfall-Risiko vermindert, war ein für uns überraschender Befund“, so Dr. Anders Ulvenstam vom Krankenhaus Östersund. „Invasive Verfahren hatte man bisher eher mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko assoziiert. Wir vermuten, dass eine frühe Reperfusion des Herzmuskels zu einer Reduktion der Infarktgröße beiträgt. Dadurch sinkt das Risiko für Vorhofflimmern und für eine Herzschwäche und in der Folge auch das Schlaganfall-Risiko.“
„Auch wenn Schlaganfälle ein sehr ernst zu nehmendes Risiko nach einem Herzinfarkt bleiben, zeigt die neue Studie doch einen erfreulichen Trend. Dass ihre Häufigkeit abnimmt, hat wohl mit der immer besseren Versorgung von Herzinfarkt-Patienten zu tun, die durch die Fortschritte in der Kardiologie möglich sind“, kommentiert Prof. Dr. Eckart Fleck (Deutsches Herzzentrum Berlin), Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, die neuen Daten.
Quelle:
ESC-Abstract P5074: Ulvenstam et al., One-year risk of stroke following acute myocardial infarction.
ESC-Medienkontakt für deutschsprachige Medien:
Dr. Birgit Kofler, Roland Bettschart
B&K Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung
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Nach dem Kongress: Dr. Birgit Kofler +43-676-6368930, Roland Bettschart: +43-676-6356775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Medizin
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Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
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