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04.09.2012 12:57

Todesstrafe in Japan und das neue Schöffensystem

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Ein deutsch-japanisches Kolloquium über die aktuelle Diskussion mit ausgewiesenen Strafrechtsprozessualisten aus Kyoto und Osaka am 7. September in der Münchner Residenz

    Augsburg/München/HR/KPP - Mit der aktuellen Diskussion, die in Japan vor dem Hintergrund eines neuen Schöffensystems über die Todesstrafe geführt wird, befasst sich am 7. September 2012 ein deutsch-japanisches Kolloquium, zu dem die Deutsch-Japanische Gesellschaft in Bayern e. V., die Deutsch-Japanische Juristenvereinigung e. V. und die Juristische Fakultät der Universität Augsburg alle Interessierten in die Bibliothek der Staatlichen Münzsammlungen München einladen. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

    Die Todesstrafe ist in Deutschland seit 1949 abgeschafft. Sie gilt als unvereinbar mit den unveräußerlichen Menschenrechten. Seit zehn Jahren wird die Todesstrafe auch in Europa unter allen Umständen geächtet. Es sind aber keineswegs nur Despotien oder Unrechtstaaten, wie Iran oder China, die heute noch ihre Mitbürger töten. Auch etablierte, rechtsstaatliche Demokratien finden sich darunter, wie einige Bundesstaaten in den USA. In diese Gruppe reiht sich auch Japan ein. Erst kürzlich sind hier zum Tode verurteilte Täter hingerichtet worden.

    Aber die Todesstrafe ist in Japan nicht unumstritten. Insbesondere mit der Einführung des neuen Schöffensystems in Japan ist die Diskussion wieder aufgeflammt. Sollen über das Leben von Verbrechern wirklich Laien entscheiden dürfen, die weit weniger als ausgebildete Juristen geschult sind, sich von den Emotionen leiten zu lassen?

    Zwei ausgewiesene Strafrechtsprozessualisten aus Japan - die Professoren Shinichi Ishizuka, Ryukoku aus Kyoto und Norio Tsujimoto, Kinki aus Osaka werden diese Frage diskutieren. Geschildert wird auch ein konkreter Fall, der mit der Verurteilung zum Tode endete.

    Das Symposium, das von Prof. Dr. Henning Rosenau (Universität Augsburg) gemeinsam mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern und der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung veranstaltet wird, beginnt mit einer Einführung Rosenaus. Dr. Oliver Schön, ebenfalls Universität Augsburg, gibt dann einen "Überblick über das Saiban-in-System". Anschließend referiert Prof. Dr. Shinichi Ishizuka (Ryukoku Universität, Kyoto) über den "Aktuellen Diskussionsstand zur Todesstrafe in Japan" und Prof. Dr. Norio Tsujimoto (Kinki Universität, Osaka) stellt eine "Fallstudie zu einem japanischen Todesstrafenfall" vor. Das Kolloquium endet mit einer offenen Diskussion.
    ________________________________________

    Termin: Freitag, 7. September 2012, 19.00 Uhr
    Ort: Staatliche Münzsammlung München, Münchener Residenz, Residenzstraße 1 (Eingang Kapellenhof), 80333 München

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    Kontakt und weitere Informationen:

    Prof. Dr. Henning Rosenau
    Juristische Fakultät der Universität Augsburg
    Universitätsstr. 24
    86159 Augsburg
    Telefon 0821/598-4560
    henning.rosenau@jura.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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