idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.09.2012 08:47

Konferenz zur Künstlichen Intelligenz in Saarbrücken zeigt Wandel in den Anwendungen

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Spracherkennung im Smartphone, die Suchmaschine im Internet, der Reinigungsroboter im Wohnzimmer – diese Entwicklungen nutzen Künstliche Intelligenz (KI). Diese hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, unseren Alltag zu erleichtern. Und auch künftig wird die KI bei vielen Neuerungen eine Rolle spielen. Um über den aktuellen Forschungsstand und mögliche Ausblicke zu diskutieren, kommen vom 24. bis 27. September Experten zur „German Conference on Artificial Intelligence“ auf dem Saarbrücker Campus zusammen. Organisiert wird die Tagung von Antonio Krüger, Professor an der Saar-Uni und wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

    Die Anfänge der Künstlichen Intelligenz (KI) liegen in den 50er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. „Damals hatten man hohe Erwartungen, was ein Computer alles leisten kann“, weiß Antonio Krüger, Professor für Künstliche Intelligenz im Handel an der Saar-Uni und Sprecher des Fachbereichs KI in der Gesellschaft für Informatik. „Die Wissenschaftler haben versucht, die kognitiven Leistungen des Menschen im Computer nachzubilden.“ Erfolgreiche Beispiele waren in den 1980er-Jahren sogenannte regelbasierte Expertensysteme, die den Menschen geholfen haben, komplexere Probleme zu lösen. Diese Systeme werden auch heute noch in der Industrie eingesetzt.

    Den Mensch als Vorbild, um intelligente Maschinen zu entwickeln – davon ist die Forschung mittlerweile weitgehend abgekommen. Vor allem in den vergangenen Jahren hat sich viel getan: Durch die Weiterentwicklungen haben sich die Methoden der KI-Forschung stark verändert. „Größerer Speicherplatz, höhere Rechenleistung und gute Sensorik werden heutzutage mit modernen Informatik-Methoden gekoppelt. So können Computer beispielsweise standardisierte Situationen besser erkennen“, erklärt Krüger weiter. „Die Forschung hat auf diese Weise etwa die Automobiltechnik, die Logistik oder auch die Medizintechnik ganz wesentlich vorangetrieben.“ Als Beispiele nennt er die Sprachsteuerung im Auto, die Suchmaschinen im Internet oder auch Unterwasserroboter, die Pipelines überprüfen, sowie die Weltraumroboter auf dem Mars.
    Auch in Zukunft wird die Künstliche Intelligenz bei vielen Entwicklungen eine wichtige Rolle spielen. „Mit Blick auf die alternde Gesellschaft muss es noch mehr technische Entwicklungen geben, die einfach und intuitiv zu bedienen sind“, erklärt der Professor. Dazu zählen zum Beispiel Assistenzsysteme im Auto, die erkennen können, dass der Fahrer gesundheitliche Probleme hat und dann das Auto sicher zum Stehen bringen. Oder Kühlschränke, die melden, wenn der Joghurt abgelaufen und die Milchtüte leer ist. „Vielversprechende Entwicklungen wird es auch in der Medizin geben, etwa drahtlose Sensoren, die den Herzschlag des Menschen überwachen können oder Sensoren, die anhand des Bewegungsverhaltens erkennen können, ob eine Demenz im Anfangsstadium vorliegt“, erläutert Krüger. Der Saarbrücker Forscher ist zudem überzeugt, dass die Vernetzung der KI zum Beispiel mit Medizin, Mechatronik und anderen Disziplinen in den nächsten Jahren zunehmen wird. „Interdisziplinäre Projekte gibt es bereits heute schon“, erklärt er. „Meine Arbeitsgruppe arbeitet zum Beispiel eng mit Psychologen zusammen.“

    Bei der Tagung „German Conference on Artificial Intelligence“ an der Universität des Saarlandes haben deutsche und internationale KI-Experten die Möglichkeit, sich auszutauschen. Unter anderem wird es auf der Konferenz um die soziale Interaktion zwischen Mensch und Maschinen gehen – etwa darum, wie Computer menschliche Mimiken erkennen können und welche Anwendungsmöglichkeiten sich dadurch ergeben. Ebenso steht auf der Tagesordnung, wie Computer Biosignale des Menschen wahrnehmen können, zum Beispiel wie sie durch Gedanken gesteuert werden oder Stress messen können. In Workshops und Tutorials gibt es darüber hinaus auch Wissenswertes zu klugen Dialogsystemen oder den Möglichkeiten, räumliche Umgebungen im Computer darzustellen.

    Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter: http://www.dfki.de/KI2012

    Fragen beantwortet:

    Prof. Antonio Krüger
    Wissenschaftlicher Direktor DFKI
    Tel.: 0681 / 85775-5075
    E-Mail: Antonio.Krueger@dfki.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).