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17.06.2002 14:59

Greifswalder "Osthoff-Plasmaphysik-Preis" wird vergeben

Isabella Milch Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

    Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Plasmaphysik

    Am 24. Juni 2002 wird der Greifswalder "Osthoff-Plasmaphysik-Preis", mit dem herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Plasmaphysik und Fusionsforschung ausgezeichnet werden, zum zweiten Mal verliehen. Die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung geht an den 1968 geborenen Dr. André Melzer, Physiker an der Universität in Kiel, für seine Arbeiten zu sogenannten "staubigen" Plasmen.

    Derartige Stoffe - mit staubförmigen Partikeln beladene ionisierte Gase - sind als astrophysikalische Erscheinung schon lange bekannt: Sie kommen im Weltraum in interstellaren Wolken oder in Kometenschweifen vor. Das Interesse der Experimentalphysik weckten sie, als klar wurde, dass "Staub" auch in vielen technischen Plasmen eine Rolle spielt, zum Beispiel beim Beschichten mit Plasmen oder Ätzen von Halbleiterwafern. Einen besonderen Schub versetzte dem neuen Forschungsgebiet 1994 die Herstellung von "Plasmakristallen", in denen sich die Staubpartikel im Plasma in regelmäßigen, kristallinen Strukturen ordnen.

    Nahezu zeitgleich mit den Publikationen der drei unabhängigen Entdecker veröffentlichte auch André Melzer eine grundlegende - und inzwischen viel zitierte - Arbeit zur Analyse von Plasmakristallen. Er entwickelte ausgefeilte Methoden, um einzelne Teilchen im Plasmakristall per Laser zu Bewegungen und Schwingungen anzuregen oder Wellen zu stimulieren, um so die Ladung der Mikropartikel und ihre Wechselwirkungskräfte untersuchen zu können. Die von ihm eingeführten Lasermethoden werden inzwischen weltweit eingesetzt. Darüber hinaus konnte er die zusätzlichen - und zunächst überraschenden - anziehenden Kräfte zwischen gleich geladenen Mikropartikeln erklären. Sie führen zu einer Plasmainstabilität, die die Teilchen bewegt und damit den Plasmakristall aufheizt - er "schmilzt". Als Krönung seiner Untersuchungen konnte Melzer die Asymmetrie der anziehenden Kraft durch Laseranregung eines Staubmoleküls nachweisen.

    Der "Osthoff-Plasmaphysikpreis" wurde 1994 von Professor Dr. Hans Werner Osthoff, einem ehemaligen Greifswalder Bürger, anläßlich der Gründung des Greifswalder Teilinstituts des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik gestiftet.

    Der Preis wird am 24. Juni 2002, um 17.30 Uhr, im Rahmen einer Festveranstaltung der Universität Greifswald (Aula im Hauptgebäude, Domstraße 11) verliehen. Interessierte Journalisten sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich an unter Tel. (03834) 864780 oder 881203.


    Weitere Informationen:

    http://www.ipp.mpg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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