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17.06.2002 15:51

"Clean Aquaculture" in den Startlöchern

Dr. Christiane Schnack Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)

    Norddeutscher Verbund bekommt Zuschlag für erstes Projektvorhaben zu "Clean Aquaculture" am Roten Meer

    Aquakultur-Knowhow aus Schleswig-Holstein, Kreislauf-Technologie aus Niedersachsen und Tropen-Expertise aus Bremen sind die Säulen des bundesweit ersten Projektes zur Produktion von tropischen Rifforganismen - nach ökologischen Gesichtspunkten. Das Verbundvorhaben wird vom Zentrum für Marine Tropenökologie an der Universität Bremen koordiniert und vom Bundesforschungsministerium (BMBF) für zunächst drei Jahre mit rd. 500 000 EURO gefördert.

    Die Aquakultur ist durch Antibiotika-Rückstände in Garnelen, Verschmutzung von Küstengewässern und Abholzung von Mangrovenwäldern in den letzten Jahrzehnten in Verruf geraten. Sie soll durch die Verknüpfung von Technologie und Ökologie ein neues, d.h. ein die Umwelt nicht belastendes Gesicht erhalten: "Clean Aquaculture" versucht, durch enge Kopplung der Stoffkreisläufe und Nutzung von Sonnenenergie hohe Erträge zu erzielen und dabei Belastungen für die Umwelt zu vermeiden. Das Kieler Institut für Meereskunde und die Fa. Sander aus Uetze-Eltze werden gemeinsam eine entsprechende Kreislaufanlage entwickeln, die mit jordanischen Kollegen an der Forschungsstation in Aqaba am Roten Meer aufgebaut wird. "Die Blaupause hierfür liefert die Natur", erklärt der Meeresbiologe und Projekt-Koordinator Dr. Claudio Richter. "Sie ermöglicht es Korallen und Riesenmuscheln, auf der Grundlage von effizientem Recycling in der extremen Nährstoffarmut des Umgebungswassers zu überleben", führt Richter fort. Es verwundert daher nicht, dass diese in Symbiose mit einzelligen Algen lebenden "solaren" Tiere im Mittelpunkt des Pilotvorhabens stehen.

    Neben Korallen und Riesenmuscheln sollen aber auch andere Wirbellose und Korallenriff-Fische aus dem Roten Meer für den Europäischen Aquarienmarkt produziert werden. Die bei Aquarianern besonders beliebten Tierarten aus dem Roten Meer stammen fast ausnahmslos aus Wildfängen, die die Korallenriffe schädigen. Dagegen werden die aus dem Clean-Aquakultur-Projekt produzierten Tiere ein Beispiel für den aktiven Korallenriffschutz geben.

    Am 4. Juli werden die jordanischen Projektpartner zu einem ersten Planungstreffen in Bremen erwartet. Vertreter der Presse haben dann Gelegenheit, mit den Projektleitern zu sprechen.

    Ansprechpartner:
    Dr. C. Richter
    Zentrum für Marine Tropenökologie
    Fahrenheitstraße 6
    28359 Bremen
    Tel. 0421-23 800 25
    Fax 0421-23 800 30
    crichter@zmt-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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