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19.06.2002 14:00

Neubau des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie in Halle

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe schließt Versorgungslücke
    Neubau des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie in Halle

    Halle (nh) - Eine der letzten Versorgungslücken im Bereich der Stammzelltransplantation in Deutschland wird jetzt durch den Bau des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie Halle geschlossen. Heute, am 19. Juni 2002, vollzogen der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Professor Dr. Wolfgang Böhmer und die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski, den Ersten Spatenstich an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. "Das Gebiet der Zell- und Gentherapie ist ein zukunftsweisendes Feld, das große Heilungschancen für Krebspatienten verspricht", betonte Frau Professor Schipanski in ihrer Ansprache. In dem Zentrum wird es eine enge Verbindung von klinischer Forschung und Patientenversorgung geben. Die Deutsche Krebshilfe ist Bauherrin und Eigentümerin und finanziert das Projekt mit 10,3 Millionen Euro. Die Gesamtkosten von rund 16,7 Millionen Euro werden vom Land Sachsen-Anhalt, vom Bund und von der Universität Halle-Wittenberg mitgetragen. Das Zentrum soll im Frühjahr 2004 eröffnet werden.

    "Durch den Bau des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie Halle wird die medizinische Versorgung der Krebspatienten in Sachsen-Anhalt deutlich verbessert", sagte Frau Professor Schipanski. Denn die Stammzelltransplantation bietet für viele Patienten mit Krebserkrankungen des Blutes (Leukämien) und des lymphatischen Systems (Lymphome) echte Heilungschancen. Durch die Etablierung von innovativen Therapieverfahren im Bereich der Zell- und Gentherapie wird in Halle ein klinischer Forschungsschwerpunkt geschaffen, der den onkologischen Schwerpunkt des Universitätsstandortes verstärkt und die Krankenversorgung auf höchstem Niveau sichert.

    Das Landeszentrum für Zell- und Gentherapie ist das neunte Zentrum für Knochenmark- und Stammzelltransplantation, das von der Deutschen Krebshilfe finanziert wird. Weitere Standorte sind Dresden, Hannover, Homburg/Saar, Jena, Kiel, Münster, Nürnberg und Rostock. Insgesamt hat die Deutsche Krebshilfe über 35 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau von Stammzelltransplantations-Zentren investiert. "Besonders überzeugte uns das Landeszentrum auch deshalb, weil durch die geplante Verzahnung von klinischer Forschung und Krankenversorgung Synergie-Effekte entstehen, die direkt in die Behandlung der Patienten eingebracht werden können", sagte Professor Dr. Dr. h.c. Robert Fischer, Vorsitzender des Medizinischen Beirats und Vorstandsmitglied der Deutschen Krebshilfe.

    Das Landeszentrum ist als Anlage mit fünf Ebenen konzipiert und wird auf dem Gelände des Klinikums der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg errichtet. Es wird unter anderem eine Transplantationseinheit mit 20 Betten und eine zusätzliche Station mit zehn Betten für allogene Risiko-Transplantationen beherbergen. Darüber hinaus wird es eine Strahlentherapie-Einheit, eine Ambulanz und eine Tagesklinik für Zell- und Gentherapie so wie ein pharmazeutisches Labor zur Herstellung von Zell- und Gentherapeutika geben.

    "Die Errichtung und Anbindung des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie an das Universitätsklinikum Halle wird von der Medizinischen Fakultät außerordentlich begrüßt. Die unmittelbare Nähe stärkt einen Forschungsschwerpunkt unserer Fakultät und ist für die Krankenversorgung am Klinikum von eminenter Bedeutung", sagte Professor Osten, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg. Die Deutsche Krebshilfe fördert zahlreiche innovative Forschungsprojekte, die zell- und gentherapeutische Ansätze verfolgen.

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    Info-Kasten: Stammzelltransplantation
    Bei der Stammzelltransplantation werden Zellen übertragen, aus denen lebenslang alle Zellen des Blutes entstehen. Diese Zellen werden als Blutstammzellen bezeichnet. Bei Patienten mit Krebserkrankungen des Blutes (Leukämien) oder des lymphatischen Systems (Lymphome) werden die entarteten Blutstammzellen durch eine hochdosierte Chemo- und Strahlentherapie zerstört und anschließend durch gesunde Stammzellen ersetzt. Diese blutbildenden Stammzellen können von einem fremden Spender stammen (allogene Transplantation) oder vom Patienten selber (autologe Transplantation). Durch medizinische Fortschritte ist es heute zunehmend möglich, die Stammzellen aus dem Blut zu gewinnen.

    Projekt-Nummer: 70-2372


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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