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20.06.2002 15:31

"animago": Deutschlandweit bedeutendste Fachpreise der digitalen Bildgestaltung gehen nach Nürnberg

Thoralf Dietz Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    Auf der Fachmesse "digital behaviour" in Köln wurde der diesjährige "animago" verliehen. Es handelt sich dabei um den deutschlandweit bedeutendsten Fachpreis im Bereich digitaler Bildgestaltung. Aufgrund reger Beteiligung aus dem Ausland ist der "animago" mittlerweile auch europaweit sehr geachtet. Ins Leben gerufen wurde der "animago" von der renommierten Fachzeitschrift "digital production", die auch schon mehrmals über Arbeiten von Studenten der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg in diesem Bereich berichtet hat (etwa in der letzten Ausgabe über die Diplomfilme "The Tell Tale Heart" von Werner Fleischmann und "Momentum" von Claus Winter). Eine internationale Jury wählte (aus 2614 Beiträgen aus 40 Ländern) die zu prämierenden Arbeiten aus. Es war die 6. Verleihung des "animago": der "animago2002". Gleich vier der eingereichten Arbeiten aus dem Fachbereich Gestaltung, AV Medien: Video und Computeranimation der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg haben eine der begehrten Auszeichnungen erhalten.

    Den 1. Platz in der Kategorie "Education/Compositing/Kurzfilm" erhielt der Diplomand Werner Fleischmann. Sein Beitrag ist eine filmisch-illustrative Umsetzung der Kurzgeschichte "Das verräterische Herz" von Edgar Allan Poe. Alle Film-Sets wurden als Modelle aus Holz, Pappe, Tapete sowie Stoff gebaut und abfotografiert. Die Charaktere wurden mit dem 3D Programm "XSI" animiert und im sog. Composite (After Effects) mit den Hintergrundmotiven verbunden. Bei diesem Projekt ist es gelungen die düstere Stimmung des Textes von Edgar Allan Poe durch digital erzeugte Bewegtbilder in filmisch-klassischer Erzählweise zu vermitteln. Der Film zeichnet sich durch seine "visuelle Stofflichkeit" aus, welche den Inhalt passend unterstützt. Dabei war vor allem eine durchgängige, ebenfalls digital erzeugte, Licht- und Farbstimmung wichtig.

    Im Bereich "Education/Animation/Kunst" wurde der Diplomand Claus Winter mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Sein Kurzfilm "Momentum" besteht aus acht Episoden, in denen jeweils ein Begriff und eine Momentaufnahme einander gegenübergestellt werden. Die Begriffe sind als typografische Bildelemente in die Szenen integriert. Auf den ersten Blick statisch wirkende Einstellungen (ein winziger, eingefrorener Moment in der Zeit wird dennoch seelenruhig von einer Computerkamera umkreist) zeigen überhöht dargestellte Alltags-Motive, während die Begriffe menschliche Handlungsmotive oder persönlichen Antrieb definieren. Die daraus entstehende Gegenüberstellung erzeugt befremdliche und trotzdem gefühlvolle Momente, ohne eine bestimmte Denkrichtung in Form einer Handlung vorzugeben. Der Beitrag stellt den Versuch dar, mit dem Medium Computeranimation ein 'filmisches' Werk zu erstellen, ohne dabei auf einen traditionellen Handlungsverlauf zurückzugreifen, so dass ein Film entsteht, der die Geschichte im Kopf des Betrachters entstehen lässt. Das Projekt wurde komplett mit der Software Maya 3.0 gebaut, animiert und gerendert. Einzelne Layer wurden in AfterEffects zusammengesetzt.

    Die Studenten Christian Wieser und Tobias Dreyer erhielten in der Kategorie "Education/Animation/Trailer, Opener" ebenfalls den 2. Platz: Der Trailer für die "OHM-ROLLE 2002" (eine Präsentation aller AV-Semesterarbeiten der FH Nürnberg, Fachbereich Mediendesign) zeigt in grafisch abstrahierter Form die Entstehung eines Filmes von der konzeptionellen Ideenfindung bis hin zum Schnitt als animiertes, wirbelndes Formenballet. Hierfür wurden Fotos und grafische Elemente vorbereitet und anschließend zu einer musikalischen Neuinterpretation des "Hummelfluges" von Rimsky-Korsakov taktgenau animiert.
    Die knappe Bearbeitungszeit von insgesamt nur 3 Tagen durfte hierbei nicht überschritten werden, da der Trailer rechtzeitig für PR-Zwecke einsatzbereit sein musste. Stilistisch sollte die Animation an klassische "Schiebetrick"-Animationen erinnern, weshalb zu großen Teilen auf Motion Blur und zu "glatte" Animationsphasen verzichtet wurde. Das Finale wurde mit einer 3D-Animation der beworbenen "Ohm-Rolle" gestaltet. Zum Einsatz kamen Photoshop, AfterEffects und 3DSMAX.

    Mit dem 3. Platz wurde das Studenten-Team Christian Wieser, Tobias Dreyer, Agnieszka Nosko und Martin Schock im Bereich "Education/Compositing/Werbung & TV-Spots" bedacht. Der Werbespot "Let There Be Light" wurde im Rahmen einer Semesterarbeit zum Thema "Commercial" für einen fiktiven Energieanbieter gestaltet. Die Firma sollte sympathisch und witzig repräsentiert werden. Der Humor des Spots beruht zu großen Teilen auf der Idee, nur eine einzige Kameraeinstellung zu verwenden - diese Tatsache erschwerte die Post-Production jedoch erheblich: Eine enorme Detailfülle war nötig, um die zum Großteil aus dem Rechner stammende Szenerie für eine halbe Minute lang glaubwürdig erscheinen zu lassen. Da nur wenig geeignetes fotografisches Material für das Matte Painting zur Verfügung stand, wurde dies zum Großteil von Grund auf in Photoshop "gemalt". Die vor einer Greenscreen gefilmten Eskimo-Darsteller wurden im Composite farbkorrigiert und mit entsprechenden (digital
    erzeugten) Schlagschatten versehen. Spuren im Schnee wurden ebenso animiert wie die atmosphärisch wichtigen 3D-Schneeflocken.

    Einzelne Motive aus den Filmen bzw. auch komplette Filme können bei der Fachhochschule Nürnberg, Prof. Jürgen Schopper, Tel. 0911/5880-2630 angefordert werden. Rückfragen richten Sie bitte ebenfalls an Prof. Jürgen Schopper.


    Bilder

    Eine Szene aus dem Werbespot "Let There Be Light" von Christian Wieser, Tobias Dreyer, Agnieszka Nosko und Martin Schock: Dritter Platz in der Kategorie "Education/Compositing/Werbung & TV-Spots"
    Eine Szene aus dem Werbespot "Let There Be Light" von Christian Wieser, Tobias Dreyer, Agnieszka Nos ...

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    Werner Fleischmanns Beitrag, die  filmisch-illustrative Umsetzung der Kurzgeschichte "Das verräterische Herz" von E.A. Poe erreichte in der Kategorie"Education/Compositing/Kurzfilm" den ersten Platz
    Werner Fleischmanns Beitrag, die filmisch-illustrative Umsetzung der Kurzgeschichte "Das verräteris ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Eine Szene aus dem Werbespot "Let There Be Light" von Christian Wieser, Tobias Dreyer, Agnieszka Nosko und Martin Schock: Dritter Platz in der Kategorie "Education/Compositing/Werbung & TV-Spots"


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    Werner Fleischmanns Beitrag, die filmisch-illustrative Umsetzung der Kurzgeschichte "Das verräterische Herz" von E.A. Poe erreichte in der Kategorie"Education/Compositing/Kurzfilm" den ersten Platz


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