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26.05.1998 00:00

2. Kooperation zwischen Jenaer Informatikern und der SAP AG vereinbart

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst
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    2. Kooperation zwischen Informatikern und SAP vereinbart
    Objekte in Datenbanken darstellen

    Jena (26.05.98) Die Kooperation zwischen Informatikern der Friedrich-Schiller-Universität und der SAP AG, Walldorf scheint für das Softwarehaus von Nutzen zu sein. Nur neun Monate nach Abschluß des ersten Kooperationsvertrags wurde gerade eine weitere Vereinbarung unterzeichnet, welche die Zusammenarbeit zwischen dem Team um Prof. Dr. Klaus Küspert und dem weltgrößten Anbieter von betrieblicher Stan-dardsoftware regelt. Küsperts Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme erhält für die Gemeinschaftsaufgaben einen weiteren wissenschaftlicher Mitarbeiter, den die SAP für die nächsten zwei Jahren finanziert.

    In der neuen Kooperationsvereinbarung geht es wiederum um wissenschaftlich und praktisch hochrelevante Datenbankfragestellungen. Das SAP-Softwareflaggschiff "System R/3" legt seine Daten in relationalen Datenbanken ab. Diese bestehen, vereinfacht gesagt, aus einer Menge von miteinander in Beziehung stehenden Tabellen und werden von darüberliegenden Softwaresystemen verwaltet (Datenbanksystem). Eine Tabelle umfaßt dabei eine gewisse Klasse von Daten: etwa Daten über Studenten. Die Spalten der Tabelle beziehen sich auf Eigenschaften dieser Studenten wie Name, Studiengang oder Geburtsdatum, eine Zeile umfaßt dann alle diese Eigenschaften für einen konkreten Studenten. Eine R/3-Datenbank enthält mehr als 10.000 solcher Tabellen, einzelne Tabellen können dabei durchaus viele Millionen Einträge (Zeilen) enthalten.
    Der Veränderung relationaler Datenbanken dient die normierte Datenbanksprache SQL (Structured Query Language), die im Laufe der Jahre immer wieder neuen Entwicklungen angepaßt wurde. Die derzeit gültige Norm von 1992 erlaubt allerdings nur vergleichsweise einfache, "flache" Tabellenstrukturen, die in der betrieblichen Realität nicht immer ausreichen. Unter dem Schlagwort "objektrelational" wurden daher in den letzten Jahren verschiedene Vorschläge zur Einbindung komplexerer Strukturen (Objekte) in relationale Datenbanksysteme entwickelt.

    Der nächste Normungsstand von SQL, erwartet für das Jahr 1999, wird Objektrelationalität in gewissem Umfang enthalten. Einige Datenbanksystemhersteller haben im Vorgriff darauf bereits heute entsprechende Funktionen in ihre Produkte integriert, allerdings oft auf unterschiedliche Art und Weise und ohne die Gewißheit, daß sie der kommenden Norm entsprechen werden. Für SAP schafft das vielfältige Probleme. Das System R/3 muß circa ein halbes Dutzend verschiedener, weitverbreiteter Datenbanksysteme unterstützen. Etwa die Hälfte dieser Systeme nimmt für sich in Anspruch, bereits mehr oder weniger objektrelational zu sein, jedes allerdings auf seine Weise und im Detail "natürlich" vom kommenden Normungsstand abweichend.

    Um einerseits die neuen Funktionen nutzen zu können, sich andererseits aber nicht in allen Verästelungen der Datenbanksystemvielfalt zu verlieren, setzt SAP auf die Jenaer Hilfe. Im Rahmen der Kooperation soll untersucht werden, wie das System R/3 von objektrelationalen Eigenschaften Gebrauch machen kann, ohne (zu) große Abhängigkeiten von einzelnen Datenbanksystemprodukten und deren Eigenheiten zu erzeugen. Die verschiedenen vorstellbaren Ansätze laufen im Kern alle auf Abbildungsregeln in bezug auf Datenstrukturen und Datenbanksprachen hinaus. So könnte das System R/3 beispielsweise Sprachelemente verwenden, die der künftigen SQL-Norm bereits sehr nahe kommen, auch wenn die darunterliegenden Datenbanksysteme diesen Normungsstand noch nicht oder nur ungenau unterstützen. Die Abbildungsregeln erledigen also die Umsetzung von "neu auf alt" oder "neu auf anders".

    Im Rahmen der Kooperation werden unter anderem die grundsätzlichen Möglichkeiten und Konzepte solcher Abbildungsregeln untersucht, in Teilen soll auch eine prototypische Implementierung erfolgen. Studenten werden auf vielfältige Weise in die Kooperation eingebunden; geplant sind entsprechende Studien- und Diplomarbeiten ebenso der Einsatz studentischer Hilfskräfte in Jena und gegebenenfalls auch in Walldorf.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Küspert
    Institut für Informatik der Universität Jena
    D - 07740 Jena
    Tel: 03641/946360
    Fax: 03641/946302
    e-mail: kuespert@informatik.uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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