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21.09.2012 09:10

Schutz für die Heimat der Drachenblutbäume

Sabine Wendler LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)
Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen

    BiK-F, Senckenberg, GIZ und jemenitische Umweltagentur vereinbaren Zusammenarbeit im UNESCO-Weltnaturerbe Sokotra

    Das Biodiversität und Klima Forschungszentrum, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH im Auftrag der Bundesregierung und die jemenitische Umweltagentur wollen künftig enger kooperieren, um die nachhaltige Entwicklung der Insel Sokotra voran zu treiben. Damit soll es gelingen, die einzigartige biologische Vielfalt zu schützen und die Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung wesentlich zu verbessern. Sokotra ist seit 2008 UNESCO-Weltnaturerbe und gehört zu Jemen, einem der ärmsten Länder der Welt.

    Heimat der Drachenblutbäume und Gurkenbäume
    Etwa 350 Kilometer südlich der Arabischen Halbinsel im Indischen Ozean liegt Sokotra. Gemessen an ihrer Größe beherbergt die jemenitische Insel eine ungewöhnlich hohe Artenvielfalt in der sich Einflüsse aus Afrika und Asien vermischen. Da der Archipel lange isoliert war, hat die Evolution viele Arten hervorgebracht, die nur hier existieren. Charakteristische Pflanzen sind an das Klima angepasste, bauchige Wüstenpflanzen mit teilweise bizarren Formen – beispielsweise der Drachenblutbaum (Draceana cinnabari) oder der Gurkenbaum (Dendrosicyos socotranus), der als einziger Baum unter den Kürbisgewächsen, weltweit nur auf Sokotra vorkommt. Aber auch die Meereswelt vor den Küsten ist so vielfältig wie das Leben auf einem kleinen Kontinent.

    Forschung und Entwicklung gehen Hand in Hand
    „Durch Landnutzungsänderung und Verschmutzung ist diese einzigartige Welt bedroht. Neben der Erforschung und Bestandsaufnahme des Archipels ist uns daher der nachhaltige Schutz der biologischen Vielfalt ein besonders Anliegen“, so Uwe Zajonz, Wissenschaftler am Biodiversität und Klima Forschungszentrum und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die marine Ökosysteme vor der Küste der Insel untersuchen. Um dieses Doppel-Ziel zu erreichen, arbeiten die WissenschaftlerInnen vor Ort mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zusammen. Die GIZ unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Regierung Jemens im Bereich nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen. Diese tragen zunehmend zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung bei und helfen die Biodiversität zu erhalten. Hierbei wird auf mehreren Ebenen gleichzeitig angesetzt: institutionell beratend auf nationaler Politikebene sowie fachlich-methodisch auf lokaler Ebene, beispielsweise in den Naturschutzgebieten.

    Ökotourismus als Entwicklungsperspektive
    Damit Naturschutz und ökonomische Entwicklung einhergehen können müssen die Ressourcen möglichst nachhaltig genutzt werden und aus der Einzigartigkeit der biologischen Vielfalt im Idealfall sogar Gewinn erwirtschaftet werden. Die Lösung heißt auf Sokotra „Ökotourismus“. Gemeinsam mit der jemenitischen Umweltagentur entwickelt die GIZ den Aufbau entsprechender Kapazitäten. Das Programm hat Modellcharakter für das Land: was hier funktioniert, soll später auch in anderen Schutzgebieten Jemens, das sich Naturschutz und die nachhaltige Nutzung seiner Ressourcen auf die Fahnen geschrieben hat, umgesetzt werden. Um die langfristigen Perspektiven des Projekts auszuloten erstellt das BiK-F wiederum Studien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Bewertung der Resilienz, d.h. Toleranz gegenüber Störungen, der auf der Insel vorhandenen Ökosysteme.

    Sokotra-Tagung vom 21. bis 23. September 2012
    Zur engeren, wissenschaftlichen Kooperation aller Institutionen findet vom 21. bis 23. September die 11. Jahrestagung der „Friends of Soqotra“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt statt, zu der rund 70 internationale Teilnehmer erwartet werden. Veranstalter ist das BiK-F. Das Thema "Naturforschung und Naturschutz an der Schnittstelle zur Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel des Sokotra-Archipels, Jemen" wird im Rahmen eines Workshops vertieft, der im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der GIZ mit ausgerichtet wird. Mehr Informationen: http://www.bik-f.de/SoqotraSymposium2012

    Pressebilder:
    Mehr Pressebilder stehen unter http://www.bik-f.de/root/index.php?page_id=152 zum Download in 300 dpi bereit. Die Pressebilder können kostenfrei für redaktionelle Zwecke verwendet werden unter der Voraussetzung, dass das genannte Copyright mitveröffentlicht wird. Eine kommerzielle Nutzung der Bilder ist nicht gestattet.

    Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

    Uwe Zajonz
    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F),
    Tel. 069 7542 1885
    uwe.zajonz@senckenberg.de

    oder

    Sabine Wendler
    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Pressereferentin
    Tel. 069 7542 1838
    sabine.wendler@senckenberg.de

    _______________________________
    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Frankfurt am Main
    Mit dem Ziel, anhand eines breit angelegten Methodenspektrums die komplexen Wechselwirkungen von Biodiversität und Klima zu entschlüsseln, wird das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK‐F) seit 2008 im Rahmen der hessischen Landes‐ Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich ökonomischer Exzellenz (LOEWE) gefördert. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und die Goethe Universität Frankfurt sowie weitere direkt eingebundene Partner kooperieren eng mit regionalen, nationalen und internationalen Institutionen aus Wissenschaft, Ressourcen‐ und Umweltmanagement, um Projektionen für die Zukunft zu entwickeln und wissenschaftlich gesicherte Empfehlungen für ein nachhaltiges Handeln zu geben. Mehr unter http://www.bik-f.de


    Bilder

    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)
    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)

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    Drachenblutbaum (Dracaena cinnabari) – das Symbol der Insel Sokotra
    Drachenblutbaum (Dracaena cinnabari) – das Symbol der Insel Sokotra
    © Katja Setzkorn / GIZ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)


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    Drachenblutbaum (Dracaena cinnabari) – das Symbol der Insel Sokotra


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